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Trainer 2003
31.05.2003, 12:22
IN SCHÖNHEIT STERBEN


Als die Muskeln ihres Freundes zu Paketen schwollen, sagte Patricia nichts, sie fand das »sogar schön«. Er sah gut aus mit seinem gestählten Oberkörper und der Wespen taille, und er war liebens würdig.

Das sollte sich ändern.

»Stephan«, sagt sie rückblickend. »dachte bald nur noch an Training. wurde unerträglich.« Er kam abends gegen elf Uhr aus dem Fitneßclub nach Hause, stellte den Wecker und stemmte nach zweieinhalb Stunden schon wieder Hanteln. Das Training geriet zur Sucht. Und für Patricia begann die Hölle.

Sie selbst steckte damals tief drin in der Bodybuilder-Szene. Die diplomierte Dolmetscherin übersetzte Beipackzettel von muskelaufbauenden Präparaten aus dem Russischen ins Deutsche und erlebte, wie drastisch ihr Freund und dessen Freunde sich veränderten. Die meisten schmissen ihre Jobs, schlugen sich fortan mit Gelegenheitsarbeiten durch und träumten nur noch vom perfekten Body.

Wenn Patricia nach Portugal in den Urlaub fuhr, fühlte sie sich wie ein Drogenkurier. Ausgerüstet mit einem Wunschzettel ihrer Hamburger Freunde lief sie am Ferienort die Dealer-Adressen an und flog mit hochdosierten Hormonpräparaten - unter anderem Anabolika wie Clenbuterol, einem Kälbermastmittel -wieder zurück.

Daß auch Stephan längst »Voll auf Droge« war, erfuhr Patricia von den anderen aus der Clique - auch wenn sie so etwas schon geahnt hatte. Denn seine Muskeln wuchsen immer schneller, und was sie zuvor an ihm geliebt hatte, schwand immer mehr - er war nur noch Hülle. Patricia erlebte seine plötzlichen Wutausbrüche, wenn er etwa an der Ampel aus dem Auto sprang und den Vordermann aus dem Wagen zog, nur weil der nicht rechtzeitig genug Gas gegeben hatte. Und sie dachte: »Ist der nicht mehr ganz dicht?«

Sie verließ ihn und hat die Hoffnung aufgegeben, daß er von dem Zeugs loskommt. Denn sie weiß: »Es war nie leichter als heute, an den Stoff ranzukommen. Die Szene verroht immer mehr.«

Aus dem Muskelspiel ist ein hart umkämpfter Markt mit Millionenumsätzen gewachsen. Hauptlieferanten sind Labors in Spanien, Griechenland, Osteuropa, Indien und neuerdings Südkorea.

Der Doping-Experte Professor Werner Franke aus Heidelberg schätzt das Volumen des illegalen Hormonhandels auf »mindestens 600 Millionen Mark«. Das Geschäft habe inzwischen »mafiöse Züge« angenommen. Renner in der Fitneß-Szene ist zur Zeit IGF 1. Das meist gentechnisch erzeugte Mittel wirkt im Körper wie Dynamit - die Muskelzellen explodieren regelrecht. Dafür zahlen Interessenten Preise bis zu 10000 Mark pro Kur.

Trainer 2003
31.05.2003, 17:13
ARME PATRICIA :lol: :D :lol: :D :lol: :D :lol:

Night
31.05.2003, 19:18
lol was ein geiler Typ das könnte ja glatt ich sein 8-) :D

Lil´Chris
31.05.2003, 22:43
tja es gibt schon leute...

Lennart
01.06.2003, 02:16
Ich glaub', den kenn' ich!

Hercules
01.06.2003, 12:11
ich glaub auch daß es viele solche texte gibt.


Da sieht man mal die persöhnlichkeitsveränderungen, wenn man roids nimmt. Ich merk das bei mir auch wie ich agressiever werde und lustloser...


grüßle