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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Orientierungsprobleme in Sachen Studium



fitness-süchtling
15.11.2005, 14:22
Hi erstmal,

Folgendes Problem bedrückt mich. Nach der 12. Klasse der Berufsoberschule (Fachhochschulreife) machte ich einen Abgang in Richtung FH München. Ich studierte physikalische Technik. Ich bemerkte jedoch bereits am ersten Tag, dass dies nicht meines ist und auch niemals werden wird. Jetzt nach sechs Wochen steht meiner Exmatrikulation nichts mehr im Wege.
Gründe für diese Entscheidung:
- München ist für Studenten finanziell nicht machbar.
- Ein reines Ingenieurstudium war eine Fehlentscheidung. Bischen Wirtschaftswissenschaften sollten mit rein.
- Befürchtung, dass FH nichts für mich ist.
Der zweite Punkt brachte mich auf den Gedanken Wirtschaftsingenieurwesen zu studieren. Nun stellt sich für mich jedoch folgende Frage: Soll ich weiterhin an einer FH studieren, oder sind Wi.-Ing. doch eher einer Uni abstammend gefragt? Wie schon gesagt, ich befürchte, dass mir ein Studium an einer Uni mehr Spaß machen würde als an einer FH. Aber wenn es klare Sache ist, dass FH Leute mehr gefragt sind, kann ich schon mal ein Auge zudrücken. Zudem müsst ihr wissen, dass ich, um an einer Uni studieren zu dürfen, erst das fachgebundene Abitur nachmachen müsste. Ich wäre also etwa 29 wenn ich mit dem Studium fertig bin. Nach dem FH-Studium etwa 27. Nun weiß ich, dass das Alter ein sehr gewichtiges Kriterium einer Bewerbung ist. Und was nützt das beste Studium wenn mich dann keiner mehr mag!? Ergo: Mein Herz sagt Uni und mein Verstand meint FH.
Ausserdem würde ich gerne wissen, welche Hochschulen (welche Stadt) ihr mir empfehlen würdet.
Wenn ich mich nicht täusche, haben wir ein paar Manager hier. Deren Meinung würde mich besonders interessieren.

Danke für eure Bemühungen

Schlucke
15.11.2005, 18:59
Hi F-S,

die Einschätzung der Arbeitgeber was Uni oder FH betrifft wird zunehmend
weniger Gewicht erlangen.
Die neue "Managergeneration" geht nicht mehr nur davon aus, daß die Uni das nonplusultra ist.
Abgänger einer FH haben von der Sache her einen größeren Bezug zur Praxis, die Uni- Absolventen gehen dabei mehr in die Tiefe was die Theorie betrifft.

Was die neue "Managergeneration" betrifft, so geht die Tendenz doch mehr und mehr in Richtung der Praktiker.

Wie das ganze aber in fünf, sechs Jahren (Konjunkturzyklus) aussieht
kann dir niemand sagen. Sollte Deutschland zunehmend die Karte der Innovation und Forschung ausspielen, werden auch die Theoretiker wieder attraktiver.

Hochschulen kann ich dir leider keine Nennen, sollte aber kein Problem für dich sein, eine schöne Gegend zu finden wo du die letzten freien, fast unbeschwerten Jahre deiner Jugend verbringen willst.
(kleiner Wink des Schicksals) ;)


Grüße,

PS: FH wird eine angenehme fast familiäre Atmosphäre nachgesagt.

fitness-süchtling
16.11.2005, 13:49
Danke für deine Antwort Schlucke. Ich werd jetzt dann mal mit einigen Personalabteilungen großer Firmen telefonieren und mich schlau machen, was die lieber haben, FH oder Uni.

Sonst noch jemand hier, der Ahnung hat. Oder doch nur Straßenfeger hier ;)

clinke
16.11.2005, 14:25
Firmen telefonieren und mich schlau machen, was die lieber haben, FH oder Uni.

Sag bescheid was dabei rausgekommen ist...
SAP tendiert eher zur FH wenns um "Arbeiter" (Entwicklung, Beratung) geht, bei Abteilungsleitern/Managern eher Uni...

fitness-süchtling
16.11.2005, 14:31
clinke, mach ich.

Wobei ich mir vorstellen könnte, dass jetzt durch die internationalen Abschlüsse Bachelor und Master fast gar nicht mehr zwischen FH und Uni differenziert wird. Mal sehen, was dabei rauskommt.

clinke
16.11.2005, 14:35
Wobei ich mir vorstellen könnte, dass jetzt durch die internationalen Abschlüsse Bachelor und Master fast gar nicht mehr zwischen FH und Uni differenziert wird. Mal sehen, was dabei rauskom

Genau, das wird ja auch noch alles ändern...
Ich persönlich werde nächstes Jahr den Bachelor anfangen und dann nach 3 Jahren (bei Master 5 Jahre) fertig sein, bis dahin wird viell garnicht mehr unterschieden...
Ich empfinde FH aber als angenehmer, da ich nicht der Theoretiker bin und ich das "Schulfeeling" lieber mag!

IronKobra
16.11.2005, 15:33
Ich hatte das selbe Prob.
Hab in Esslingen Maschinenbau an der Fh angefangen. Mir hat es da nicht wirklich gefallen.
Jetzt studier ich in Ravensburg-Weingarten Technik-Management auch an der FH. Es ist von der Umgebunge etc. schon einiges besser. Aber man muß sich im klaren sein, daß die Anforderungen in allen technischen Studiengängen am Anfang gleich sind. Egal ob Uni oder FH! Das schwierigste sind die ersten Semester.
Ich bin auch 26 Jahre alt. Aber besser jetzt als nie. Und ich glaube nicht, daß es die Beste Entscheidung wäre, wenn Du erst auf die Uni hinarbeiten würdest. Ich würde an Deiner Stelle gleich einen geeigneten Studiengang für Dich wählen. Ach, kannst ja auch gerne mal auf der HP von der HS-Weingarten vorbei schauen. www.hs-weingarten.de

fitness-süchtling
16.11.2005, 18:13
IronKobra, jetzt muss ich aber schon mal lachen. Du studierst genau das, was ich mir auch gerade vorstelle. Technik-Management an der FH Weingarten. Die FH soll zu den Besten in Deutschland zählen. Erzähl doch mal bitte bischen was dazu.
Ausserdem geb ich dir völlig recht mit dem, was du sagst. Es wäre eigentlich ein Schmarrn, wenn ich auf die Uni hinarbeiten würde und dann merke, dass es auch nicht meines ist...

fitness-süchtling
17.11.2005, 15:02
@clinke
Hab heute leider nur BMW erreicht. Die meinten aber, dass es bei ihnen egal ist, wo studiert wurde. Es werden sowohl FH- als auch Uni-Absolventen eingestellt. Der Abschluss hat also bei BMW so gut wie keine Auswirkung auf Rang und Gehalt. Er hat mir den Tipp gegeben, dass ich nicht drauf schauen soll was Firmen wollen, sondern was mir besser liegt. Also mehr Praxis (FH) oder mehr Theorie (Uni).
Morgen versuch ich es noch bei den Automobilkonzernen in Ingolstadt und Stuttgart...

clinke
17.11.2005, 15:04
Die Lage bei Automobilkonzernen ist aber nicht grade toll im Moment, stellen die überhaupt Leute ein??
Denke BMW und Porsche sind noch eine gute Adresse, aber der Rest??

lizza
17.11.2005, 15:10
Hi fitness-süchtling, willst Du in die Wirtschaft oder liebäugelst Du mit einer wissenschaftlichen Karriere? Falls ersteres der Fall ist, vergiss die Uni! Noch mal dranhängen für die Zugangsquali, das lohnt sich nicht. Und was den Abschluss angeht: es kommt bei der Bewerbung nur drauf an, ob Du passt und was Du drauf hast, nicht ob du von der FH oder der Uni kommst!

fitness-süchtling
17.11.2005, 15:11
Mir ging es nicht um die wirtschaftliche Situation, sondern nur darum, was große Firmen bevorzugen.

clinke
17.11.2005, 15:16
Mir ging es nicht um die wirtschaftliche Situation, sondern nur darum, was große Firmen bevorzugen.

das hängt aber von der wirtschaftlichen Situation ab!!!

fitness-süchtling
17.11.2005, 15:18
lizza, danke für deine Antwort. Deine Aussage bestätigt, was BMW ebenfalls meinte. Und ich denke, du hast vollkommen recht...
Muss noch paar Nächte drüber schlafen ;)

fitness-süchtling
17.11.2005, 15:19
clinke, wie begründest du das?

fitness-süchtling
18.11.2005, 11:28
@clinke
Auch wenn du mit der wirtschaftlichen Situation nicht zufrieden bist, werd ich dir von meinen neuesten Erkenntnissen berichten ;)
Daimler-Chrysler Stuttgart sowie Siemens AG München macht wie BMW München keine großen Unterschiede zwischen Uni- und FH-Absolventen. Wichtig ist viel Praxiserfahrung, ein geringes Alter und ein guter Abschluss. Siemens macht jedoch noch Unterschiede im Bezug auf das Anfangsgehalt. Uniabsolventen verdienen zum Anfang mehr. Es wurde mir aber wieder geraten, das zu machen, was MIR liegt und nur bedingt darauf zu achten, was Firmen wollen.