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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Beintraining: Muss das denn nun wirklich sein?



Ronny Kohlmann
07.01.2006, 19:01
Es fällt hier im Forum täglich auf, dass besonders Anfänger ihre Beine nicht trainieren wollen. Viele legen wenig oder gar keinen Wert auf das anstrengende Beintraining und verstehen nicht, warum sie trotz großer Unlust ihre Stampferchen mittrainieren sollten.

Ich habe in einem früheren Thread mal den Sinn aufgeschrieben und hier reinkopiert:



1. Symmetrie

Irgendwann wird der Punkt kommen, wo die Beine nicht mehr zum Körper passen. Dieser Punkt ist sogar ziemlich schnell erreicht, man selber merkt das oft garnicht.
Meistens kommt erst der Kommentar von anderen, dass die Beine nicht zum Körper passen und dann ist es schon zu spät:
Es ist seeeehr schwer die Beine zum Nachwachsen zu animieren, wenn du sie über Jahre vernachlässigst, wenn nicht sogar unmöglich.

Je weiter man im Training ist, desto extremer fällt so ein Ungleichgewicht ins Auge. Trotz eines tollen Oberkörper´s wird jeder nur auf deine schlabbrigen Oberschenkel, deinen Flacharsch und deine Storchenwaden glotzen, deinen Traum vom schönen Körper hast du dir durch Faulheit und Dummheit selber zunichte gemacht.

Fazit:
Wenn du zu lange das Beintraining vernachlässigst, wirst du früher oder später ins Ungleichgewicht kommen, was allein schon aus optischen Gründen eine Katastrophe ist. Zu allem Überfluss ist so ein Ungleichgewicht nur extrem schwer zu korrigieren und das ist der Alptraum eines jeden Bodybuilders der einigermaßen weitblickend durch´s Leben geht.
Die Beine von anfang an zu trainieren lohnt sich allein schon aus diesem Grund immer.



2. Trainingserfolg
Was animiert unsere Muskeln zum Wachsen?
Unter anderem Wachstumshormone.
Wobei werden sie ausgeschüttet?
Richtig, durch Training, in unserem Falle hartes Gewichtstraining.

Je größer der Muskel ist, desto mehr Wachstumshormone schüttet er aus. Der Bizeps ist eine kleine Muskelgruppe und schüttet nur sehr wenige Wachtumshormone aus, deshalb würde jemand, der nur Zuhause mit Kurzhanteln den Bizeps trainiert fast keine Erfolge haben. Zu wenig Wachstumsanreiz = kein Muskelwachstum.

Dabei werden die Wachstumshormone nicht nur im trainierten Muskel ausgeschüttet, sondern im gesamten Körper.
Wenn du nur den Bizeps trainierst, wird dieser Effekt natürlich nicht zu bemerken sein, weil der Muskel so winzig ist.
Was aber wenn du den größten Muskel des ganzen Körpers trainierst und ihn dazu bewegst eine geballte Ladung Wachstumshormone auszuschütten?
Richtig.
Der Trainingseffekt wird sich nicht nur auf diesen einen großen Muskel beschränken, die Hormone beeinflussen auch den Oberkörper, der wiederum durch die Gratis-Hormone profitiert.

Fazit:Zusätzlich zu seinem separatem Training, bekommt der Oberkörper Wachstumshormone von den Beinen geliefert. Der Oberkörper profitiert also vom Beintraining, weil die Beinmuskulatur so groß ist und zu einer enormen Ausschüttung an Wachstumshormonen führt.
Die größte Ausschüttung an Wachstumshormonen hat der Körper bei der Königsübung Kniebeugen, weshalb Kniebeugen eigentlich in jedem Programm zu finden sind und meist am Anfang stehen.


3. Kraft
Die Beinmuskulatur ist die größte im ganzen Körper, gleichzeitig bildet sie unser Fundament. Viele Bewegungen (und damit auch Übungen) gehen auch wenn wir es nicht unbedingt bemerken von den Beinen aus:
Wie eine Feder spannen wir die Muskeln im Körper, von der Wade bis zu den Fingerspitzen um Kraft auszubauen, im richtigen Moment entspannt sich die Feder und wir können das Gewicht bewältigen.
Du wirst dies merken, wenn du bei vielen Übungen unbewusst den Hintern anspannst, selbst beim Bankdrücken wirken die Beine als Stabilisator (sie sind angespannt), obwohl die Beine auf den ersten Blick nicht viel mit der Brust zu tunhaben.
Am extremsten fällt dies beim Kreuzheben auf, wo ein Teil der Bewegung gezielt aus den Beinen kommt.
Beispiel: Ein Athlet mit schwachen Beinen wird beim Kreuzheben nie besonders viel Gewicht bewältigen können --> nie einen guten Rücken aufbauen.

Fazit:
Durch schwache Beine geht ein guter Teil Kraft flöten. Durch Kraft bewältigt man schwere Gewichte, die wiederum zum Muskelaufbau nötig sind.


4. Andere Sportarten
Es gibt ja nicht nur Bodybuilding, auch andere Sportarten, bei denen die Beinmuskulatur enorm wichtig ist.
Und damit meine ich fast ALLE Sportarten, nicht nur Sprinten, Fußball etc.

Nehmen wir doch mal Bewegungen, bzw. Sportarten, in denen die Beine nicht so wichtig scheinen, wo sie augenscheinlich nicht so beansprucht werden, wie Boxen oder Baseball (oder alles andere wo man werfen muss..).
Die Kraft kommt ursprünglich aus den Beinen, siehe auch Punkt 3. Selbst Boxer, die eigentlich nur herumhampeln haben sehr gute Beine und trainieren diese auch! Schwache Beine, Schwacher Schlag (bzw. Wurf), diese beiden Komponenten stehen in einem direkten Verhältnis!
Von Sportarten wie Fußball etc. brauche ich garnicht erst zu schreiben...


Fazit: Starke Beinmuskeln machen dich auch in anderen Sportarten stark, nicht nur im Rennen oder Springen, sondern auch werfen oder Schlagen.
Die meisten Bewegungen gehen von den Beinen aus, nicht umsonst ist die Beinmuskulatur von Natur aus so stark entwickelt.


5. Die Ladies
Leute die ihre Beine nicht trainieren, trainieren meist nur wegen den ladies, weil sie denken die Frauen stehen auf einen starken Oberkörper. Das ist auch richtig, aber was ist der Muskel, den Frauen an einem Mann am meisten Schätzen? Na? Na?
Falsch, nicht der Bizeps.

Es ist der ARSCH!!! Ein Knackarsch! Ein Poppes zum Nüsseknacken, ein schöner runder Apfelarsch das ist es was die Ladies wollen! Reden wir doch nicht um den heißen Brei rum, ein knackiger Arsch steht für Stärke, Schnelligkeit (wir erinnern uns...), Fruchtbarkeit, kurz gesagt für Männlichkeit!!!

Und was ist der Hintern?
Der Arsch ist ein Muskel, steht im Wörterbuch unter "Gluteus", er befindet sich über dem Beinbizeps und ist nur durch BEINTRAINING zu formen!
Wer die Beine vernachlässigt, verzichtet auch auf einen guten Hintern und wer will das schon?

Fazit: Beine besser trainieren!