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muskelbody
11.12.2002, 11:20
Mit gezieltem Muskeltraining an die Weltspitze

"Den Waschbrettbauch hat eigentlich jeder - oft unter dem Fett." Für den Meidericher Dietmar Kliesch trifft das absolute Gegenteil zu. Er ist einer der fittesten Männer der Welt, sein vierter Platz in Alicante, wo der Mister Universum ermittelt wurde, belegt es.

Der Weltklasse-Bodybuilder hält nichts vom "Blenden durch Optik". Fit bedeutet für ihn stark und ausdauernd zu sein und natürlich auch gut auszusehen. Jemand, der vor Kraft nicht mehr laufen kann, möchte er nicht sein: "Was nützt es, wenn ich einen sportlichen Eindruck mache, und bin´s gar nicht?" Also stehen Konditionstraining, Boxen, Radfahren und Laufen ebenso auf seinem Plan wie gezieltes Muskeltraining. Dass er Letzteres seit nunmehr 20 Jahren konsequent betreibt, bringt ihm heute gegenüber jüngeren Konkurrenten Vorteile ein. Mit 38 Jahren zählt er im Kraftsport bereits zum alten Eisen - was man ihm allerdings nicht ansieht und so schnell auch nicht ansehen wird, denn: "In zehn Jahren möchte ich noch genauso fit sein wie heute", sagt er.

Das Vorurteil, dass sich ein solch muskulöser Körper nur mit Anabolika-Spritzen erreichen lässt, widerlegt Kliesch: "Zur richtigen Zeit das Richtige zu essen", ist sein Rezept, vor allem eiweißreich und fettarm. Kliesch: "Man kann mit den körpereigenen Hormonen arbeiten, sie durch die Ernährung beeinflussen." Beim Krafttraining arbeitet er nach dem 100-Prozent-Prinzip, so nah wie möglich an der Leistungsgrenze und gezielt an bestimmten Muskelgruppen. Vier intensivst genutzte Trainingsstunden pro Woche reichen. Erstaunlich? "Sie müssen bedenken, dass ein Muskel 72 Regenerationsstunden benötigt", erklärt Kliesch, der auch ein erfahrener Trainer ist. "Alle, die vorne sind, arbeiten so ähnlich wie ich."

Kliesch findet es ungerecht, dass Bodybuilding nicht sehr anerkannt sei, man den Einsatz der Spitzenleute nicht so würdige wie in anderen Sportarten. In Spanien sei das ganz anders. Die Meisterschaft um den Titel des Mister-Universum verfolgten 3 000 begeisterte Zuschauer, die Athleten wurden hoch geachtet.

Nicht jeder kann es zur Hochleistung bringen: "Die Genetik spielt schon auch eine Rolle", sagt Kliesch. Doch jeder könne viel erreichen, auch Ältere. Das beweise einer seiner Studio-Besucher: "Der kam mit über 70 und sagte, jetzt müsse er mal etwas tun. Das Training hat ihn auch persönlich aufgebaut. Er traut sich jetzt schon mal in eine Jeans." Kliesch übrigens ist ein Weltklasse-Bodybuilder, der Klavier spielen kann.

Quelle: NRZ.de vom 10.12.2002 Von Gudrun Mattern