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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Heimwerken im eigenen Haus - Tipps und Tricks



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SuperVegeta
23.04.2021, 13:32
Hallo liebe große Forengemeinde,

inspiriert durch Roberts Thread Frühlingserwachen, wollte ich nun auch mal einen Thread erstellen bzgl. Heimwerker-Arbeiten im eigenen Haus.
Es soll jetzt aber kein projektbezogener Thread werden, sondern kann auch gerne für allgemeine Fragen genutzt werden. Der Thread muss also keinem roten Faden folgen wie beim Frühlingserwachen. Er dient also eher dazu, aufkommende Themen und Fragen gezielt besprochen zu können und um Tipps und Ratschläge zu fragen.

Viel Spaß! :untroubled:

SuperVegeta
23.04.2021, 13:35
Ich hätte eine erste Frage:

Es ist jetzt so, dass eine neue Elektro-Installation wohl ratsam ist ( im Haus ist u.a. zwei-adrig verlegt, d.h ohne Personenschutz / kein FI-Schalter möglich Stand Jetzt) . Macht es Sinn, das Haus neu zu verkabeln aber einen bestimmten Raum auszulassen? Hier wäre es die Küche, welche noch in gutem Zustand ist und die möchte ich nicht aufwendig ausbauen und aufstemmen. Alle anderen Räumlichkeiten schon.

Kann man, wenn man das möchte und darf, dann z.B. schon mal Leitungen in eine Art Abzweigdose/Verteilerdose im Flur legen, welcher nahe an der Küche ist? Sodass man dann in x Jahren nur noch von dieser Dose aus in die Küche rein muss? Wie seht ihr das..?

robert234
23.04.2021, 17:30
Ist das Haus vollständig unterkellert? In welcher Etage befindet sich die Küche, im EG? Wo ist die Elektrohauptverteilung, im EG? Soll sie dort bleiben?

Mit Abzweigdosen arbeitet man heutzutage nur noch in absoluten Ausnahmefällen, anders als früher. Heute verläuft die Leitung von der Sicherung aus bis zum damit abgesicherten Anschluß, etwa der Herdanschlußdose oder der Steckdose. Bei Steckdosenstromkreisen mit mehreren Steckdosen führt die Zuleitung an die erste der Steckdosen und dann als Parallelschaltung von Steckdose zu Steckdose. Deshalb haben moderne Steckdosen immer zwei Klemmen pro Ader, einmal rein, einmal raus zur nächsten Steckdose. Auch bei Lichtschaltern gibt es diese Klemmen, um den Stromkreis nach hinten erweitern zu können. So kommt normalerweise die komplette Unterputzinstallation eines Hauses ohne eine einzige Abzweigdose aus und man braucht nie die Tapete aufzuschneiden, wenn mal was nicht sauber Kontakt hat, denn die Steckdosen und Lichtschalter sind frei zugänglich.

Eine Küche wo Strom und Wasser oft nah beieinander sind, sollte auf jeden Fall über einen FI-Schalter verfügen. Dieser ist allerdings nicht vom Vorhandensein eines PE-Leiters abhängig, an einem FI-Schalter gibt es nur Anschlüsse für L (auch mehrere) und N.

SuperVegeta
24.04.2021, 11:01
Genau, das Haus ist vollständig unterkellert mit Kellerräumen und verlegter Elektrik im Keller (AufPutz).
Der Verteilerkasten ist unter Putz mitten beim Treppenaufgang ( der Elektriker sagte mir, dass dies gar nicht mehr erlaubt sei und der neue Verteilerkasten woanders hin müsste).

D.h. man müsste den Schrank ganz neu woanders hinsetzen und von da aus dann die Kabel verlegen :eek-new:

Ich befürchte ich eh ich komme nicht drum rum , die Küche auch neu zu machen. Wenn du modernisierst, bist du glaube eh verpflichtet dass alles dann auf den neuesten Stand zu bringen. Einen einzelnen Raum dann zwei-adrig auf dem Stand der 60er zu machen macht eigentlich wenig Sinn, auch wenn's ein Mehraufwand ist.

Puuh. Ich steh jetzt glaube eher vor der Entscheidung, alles neu zu machen mit allen Aufwänden und Kosten, oder es so zu lassen wie es ist... Es hat bisher immer alles funktioniert ohne Probleme. Auf der anderen Seite isses natürlich 50 Jahre alt... Was würdest du machen, robert? In dem Wissen, dass es 50 Jahre alt ist, zwei-adrig (klassische Nullung), bisher aber immer alles funktioniert hat beim Vorbesitzer ohne größere Probleme....

robert234
24.04.2021, 11:27
Alles unterkellert ist schon mal sehr gut. Sollte der Strom per Erdkabel ins Haus kommen, böte sich an, die Hauptverteilung im Keller anzuordnen und von dort aus die weitere Verteilung vorzunehmen. Wenn gewünscht, können Unterverteilungen in EG und DG geschaffen werden, was den Vorteil hätte, daß man ausgehend von diesen später im Bedarfsfalle noch weitere Stromkreise auf den Etagen schaffen könnte. Aus Erfahrung kann ich nur sagen, daß sich die technische Ausstattung im Laufe der Zeit oft sehr verändert und durch neue Geräte oder Techniken neue Erfordernisse an die Haustechnik erwachsen, die man 20 oder 30 Jahre zuvor unmöglich absehen konnte. Daher rate ich immer dazu, da gewisse Erweiterungsreserven in den Verteilungen von vornherein mit anzulegen, also noch Platz für weitere Sicherungen zu lassen oder sogar schon weitere Sicherungen gleich mit einzubauen, an die man mit künftigen Stromkreisen gehen kann.

Mal angenommen man wollte die Installation der Küche noch nicht anfassen, dann stellt sich die Frage, woher genau diese dann nach dem Umbau noch ihren Strom bekommen soll. Denn wenn der bisherige Sicherungskasten verschwindet, an dem die Leitungen der Küche ihren Ausgang nahmen, wie bekommt man dann den neuen Sicherungskasten an anderer Stelle mit den Leitungen der Küche verbunden? Wäre dieser Punkt nicht zu bedenken, dann könnte man zumindest technisch die Küche auch später in Angriff nehmen und durch die Kellerdecke die neuen Kabel hoch in die Küche führen, ohne andere Wohnräume erneut aufreißen zu müssen. Ob es eine generelle Erneuerungspflicht gibt, wenn man wesentliche Teile der E-Installation erneuert, kann ich Dir nicht sagen, ich bin kein Elektriker. Ich halte es durchaus für möglich.

Kein Argument ist, daß es bisher immer alles funktioniert habe, denn das hat sicherlich alles im Leben mal und irgendwann beginnen dann die Probleme. Klar ist, daß vor 50 Jahren von einer gänzlich bescheideneren technischen Ausstattung und damit Belastung der Leitungen ausgegangen worden ist, was sich auch in der Dimensionierung der Leitungsquerschnitte und der Anzahl der Stromkreise niedergeschlagen haben wird. Dieses bliebe auch dann zu bedenken, wenn es sogar schon drei Adern geben würde, was aber schon nicht der Fall ist.

SuperVegeta
24.04.2021, 15:11
Ja, der Strom kommt per Erdkabel durch die Wand in den Keller, wo auch der Wasseranschluss ist.
Es ist so, dass der Keller unbewohnt ist, hier aber zukünftig eine Einliegerwohnung sich anbieten würde 1 Zimmer Küche Bad. Das muss man bei Planungen auf dem Schirm haben. Zudem ist die Heizung auch unten aufgestellt. Dann kommt das EG wo alle wohnen. Der Spitzboden ist nicht ausgebaut, könnte man theoret. zwar, ist aber denke auch zukünftig nicht geplant. Derzeit ist auch hier Strom und Licht vorhanden.

Macht es in der Konstellation Sinn zwei Unterverteiler zu nehmen? Im EG gibt es hierfür auch keinen Platz denke ich. Der Platz wo es ginge, das wäre direkt über einer Treppe, das geht ja gar nicht. Ich glaube daher, dass es auf einen einzigen Unterverteiler im Keller hinausläuft ...?

Das stimmt natürlich, nur weil etwas jetzt 50 Jahre funktioniert hat, heißt das ja nicht, dass es jetzt die nächsten 10, 20, 30 Jahre genauso weiter geht. Die Argumente sind schon da bezüglich komplett neuer Elektrik...

Wie aufwendig ist es, so eine Einbauküche auseinander zu bauen? Kriegt das auch jemand hin, der eher zwei linke Hände hat an einem Tag? Was muss hier besonders beachtet werden?

robert234
24.04.2021, 17:28
Es ist so, dass der Keller unbewohnt ist, hier aber zukünftig eine Einliegerwohnung sich anbieten würde 1 Zimmer Küche Bad. Das muss man bei Planungen auf dem Schirm haben.
Nur dann, wenn dem nicht andere Gründe entgegenstehen. Zu den anderen Gründen könnte ein feuchter Keller gehören, aber auch die Höhenlage der Abwassergrundleitung, die Größe der Fenster, die Raumhöhe und der separate Zugang.

Ausgehend von Deiner Beschreibung dürfte ohne Einliegerwohnung im Keller eine einzige Verteilung ausreichen. Es gäbe also nur die Hauptverteilung. Für den Eventualfall eines späteren Ausbaus des Dachbodens würde ich vorsorglich eine entsprechend dimensionierte Leitung schon von der Hauptverteilung bis auf den Dachboden verlegen und dort als ausreichend langes Kabelstück (noch ohne Aufklemmen im der Hauptverteilung) liegen lassen. Dann kann man später ggf. erweitern, ohne im EG die Wände aufreißen zu müssen. Für die vorhandene Lampe und Steckdose kommt zusätzlich eine normale Leitung ab Hauptverteilung mit in den selben Schlitz, damit Lampe und Steckdose auf dem Boden auch funktionieren, wenn man den Boden nicht ausbaut. Sollte man später den Boden ausbauen, kommt da ein Unterverteiler hin und wird an das vorsorglich nach oben mit verlegte bisher tote Kabel angeschlossen, das dann - und erst dann - auch in der Hauptverteilung mit aufgeklemmt wird. Vorher läßt man die Kabeladern in der Hauptverteilung blind liegen.

Wenn unter der Küche des EG ein Kellerraum liegt, der nicht für die Einliegerwohnung benutzt werden würde, dann könnte man von dort aus ggf. auch später die nötigen neuen Leitungen zur Küche hochlegen.

Eine Einbauküche auszubauen, die anschließend wieder eingebaut werden soll, ist schon etwas aufwendiger. Die Spültischarmatur muß vom Eckventil getrennt werden, das aber möglicherweise gar nicht mehr schließt. Den Siphon von der Spüle würdest Du wohl bewältigen. Dann müßte der Geschirrspüler ausgebaut werden, noch schwieriger wird es beim E-Herd, denn bei dem ist das Kochfeld in der Arbeitsplatte und darunter in die Umbaumöbel eingeschoben der Backofen. Während zwischen Backofen und Kochfeld meist eine Steckverbindung beim Strom besteht, ist der Backofen hinten an einer Wanddose elektrisch aufgeklemmt, da sollte nur ein Fachmann Hand anlegen, wenn man nicht über die entsprechenden Fachkenntnisse verfügt.

Danach müßte man sämtliche Schubladen herausnehmen, alle Türen ausbauen und Sockel und Arbeitsplatten demontieren. Bei Ecklösungen kann die Stoßstelle der Arbeitsplatte nicht nur verspannt sondern sogar verleimt sein, so daß ein Ausbau ohne Zersägen mitunter gar nicht möglich ist. Danach müssen die Verschraubungen zwischen den Unterschränken entfernt werden, ebenso das Wandanschlußprofil zwischen Arbeitsplatte und Wand. Jetzt erst könnte man die Unterschränke wegrücken oder entfernen.

Bei den Hängeschränken läuft es ähnlich ab. Türen ausbauen, Kranzleisten demontieren, Verschraubungen zwischen den Schränken entfernen, Dunstabzugshaube vom Abzugsrohr trennen usw.. Wenn diese Vorarbeiten erledigt sind, lassen sich die Hängeschränke abhängen, entweder hängen sie auf Haken, oder auf Stahlprofilen an der Wand. All das artet schon arg in Arbeit aus, das würde ich einem Doppellinkshänder nicht empfehlen selbst anzugehen, wenn diese Küche wieder eingebaut werden soll und eventuell geht es nicht ohne neue Arbeitsplatte ab. Für einen routinierten Fachmann der weiß was zu machen ist geht es recht flott, aber 4 bis 5 Stunden für 2 Mann würde ich da trotzdem schätzen, für den bloßen Ausbau.

Prüfe mal, ob die Stromkabel zu den Küchensteckdosen eventuell in Leerrohren verlegt wurden und sich so austauschen lassen ohne alles auszubauen und aufzureißen.

SuperVegeta
27.04.2021, 18:06
Robert, vielen Dank für deine ausführliche Antwort! Mich hatte es seit Samstag gesundheitlich (nebenwirkungen) ein wenig weggehauen, sodass ich hier gar nicht mehr geantwortet habe und das Projekt auch gedanklich ins Hintertreffen geriet.

Mit der Küche das wurmt mich jetzt ein wenig. Denke auch, dass das für jemanden wie mich kein Freudenakt werden würde. Und eigentlich wollte ich den Raum wie gesagt gar nicht anpacken. Heißt ich bin jetzt wirklich wieder am Abwägen es ganz sein zu lassen mit der Elektrik - entgegen der absolut nachvollziehbaren Argumente dafür...

Ich werde das mit der Küche mal prüfen bezüglich der Lehrrohre, ob ich da was in Erfahrung bringen kann. Vielen Dank noch mal

PS: Robert, schade, dass du soweit weg wohnst, sonst hätte ich einfach dich für viele Arbeiten am Haus beauftragt und sehr viel dabei lernen können. ^^

robert234
28.04.2021, 00:54
Ich empfehle hinsichtlich der Elektrik eine flexible Lösung, sofern es möglich ist, die Küche (vorläufig) auch nach der Erneuerung der E-Installation im Übrigen mit ihren Bestandsleitungen an die neue Anlage anzuschließen. Es ist doch besser 95% neu zu haben als 0%.

Aufträge kann ich aus vielerlei Gründen nicht annehmen, das was ich alles noch vor einigen Jahren selbst habe machen können, geht jetzt mit zwei kaputten Armen nicht mehr. Ich scheitere ja schon am Öffnen eines Konservenglases oder dem Radwechsel am Auto.

Nebenwirkungen? Hast Du etwa schon eine Coronaimpfung erhalten? Falls ja, womit?

SuperVegeta
28.04.2021, 21:27
Jawohl, ich hatte die Ehre am Samstagmorgen mit Moderna. Nach 12 Stunden ziemlich heftige krampfartige Schmerzen in der Magen/Darmgegend bis hin zum Rücken / Niere / linken Bereich des unteren Oberkörpers gehabt. Die Nacht nur 2 Std geschlafen, tagsüber gings dann am Sonntag wieder, ehe es am Abend wieder mit voller Härte zurück kam und ich die Nacht wieder nur 3 Std geschlafen habe. Von Mo auf Di dann wieder normalen, langen Schlaf gehabt.. Also so krasse Schmerzen hatte ich seit langer Zeit nicht mehr. Ich hatte ja eher mit Fieber, Schüttelfrost oder dergleichen gerechnet. Aber ich hatte keine erhöhte Temperatur..

robert234
28.04.2021, 22:22
Das ist der Nachteil jungen Alters, das Immunsystem reagiert besonders entschieden. Meine Mutter hat vor 10 Tagen ihre Erstimpfung mit Biontech erhalten und keinerlei Impfreaktion gezeigt. Das schließt nicht aus daß es bei der zweiten Impfung dann doch passiert, aber mit über 80 Jahren ist es in aller Regel milder als bei jungen Leuten. Jotschka hat auch erst die Zweitimpfung umgehauen, der hatte auch Biontech bekommen.

SuperVegeta
30.04.2021, 18:56
Nur dann, wenn dem nicht andere Gründe entgegenstehen. Zu den anderen Gründen könnte ein feuchter Keller gehören, aber auch die Höhenlage der Abwassergrundleitung, die Größe der Fenster, die Raumhöhe und der separate Zugang.


Guter Hinweis. Da kommt ja auch direkt die Wasserleitung raus, wäre doof, den Verteiler unter ein Wasserrohr zu setzen. :biggrin2: Ich bin nächste Woche wieder im Haus und schaue mir das noch mal näher an.

Was meinst du aber mit Größe der Fenster? Inwiefern spielt das eine Rolle bzgl Anbringung des Verteilerkastens? ^^

robert234
30.04.2021, 22:51
Was meinst du aber mit Größe der Fenster? Inwiefern spielt das eine Rolle bzgl Anbringung des Verteilerkastens? ^^
Wenn die Fenster größenmäßig nicht den Bauvorschriften genügen, würdest Du da keine Wohnung daraus machen dürfen. Gibt es im Keller aber die angedachte Wohnung gar nicht, mußt Du auf die von dieser sonst beanspruchten Räume keine Rücksicht nehmen, sondern kannst die Hauptverteilung überall anbringen.

SuperVegeta
01.05.2021, 11:52
Ah, okay verstehe. Also die Wohnung wird es zwar initial erst mal nicht geben, allerdings wird die mittelfristig sehr wahrscheinlich schon entstehen. Das heißt, das müsste ich dann schon mitberücksichtigen.

Wie groß müssen die Fenster denn mindestens sein? Die Wohnung im Keller würde im Prinzip bestehen aus: 1 Bad, 1 Küchenraum, 1 Schlafzimmer. Alle anderen Räume bleiben Technik- oder Lagerräume. In der Küche sind große Fenster vorhanden. In Bad und Schlafraum sind so "Lichtschachtfenster" vorhanden. Würde das genügen?

robert234
01.05.2021, 17:26
Eine Wohnung ohne Wohnraum?

SuperVegeta
01.05.2021, 18:19
:floet: Wieso ohne Wohnraum? Es ist doch ein Zimmer vorhanden, das Schlafzimmer. Wäre also eine 1-Zimmer-Wohnung mit Küche und Bad. Wäre halt ne kleine Einliegerwohnung

robert234
02.05.2021, 00:51
Ein Schlafzimmer ist ein Schlafzimmer, Du meinst aber offenbar ein Wohnzimmer, in dem (auch) geschlafen wird. Denn eine Wohnung dient dem Wohnen und nicht nur dem Schlafen, Essen und Kacken, auch wenn manche Arbeitgeber meinen, das reiche doch. :mrgreen:

Also für einen Wohnraum muß meiner Erinnerung nach die Fensterbreite mindestens der halben Breite der Fensterwand entsprechen. Ein Fenster mit bloßem Lichtschacht reicht außerdem nicht aus und wenn man ehrlich ist, ist das auch nicht menschenwürdig. Ich möchte jedenfalls so nicht wohnen.

SuperVegeta
02.05.2021, 13:38
Doch so groß, okay :-? Nee, so groß ist das Fenster nicht. Eine Möglichkeit wäre vielleicht, in ferner Zukunft, Schlaf und Wohnbereich zu einem zu machen, indem man die Mauer derzeit entfernt. Dann hätte man einen großen Raum sozusagen mit offener Küche und Wohnbereich in einem. Auf der anderen Seite sind auch sehr große Fensterflächen, weil auf der anderen Seite keine Erde ist, sondern wiederum über dem Boden (es ist so eine Hanglage). Naja, Zukunftsmusik^^ vielleicht wird es auch nie eine Einliegerwohnung geben und man nimmt das höchstens mal als temporäres Gästezimmer.

Apropos Einrichtung von Zimmern:

Tapezieren von Innenräumen: Kriege ich das selbst hin auch wenn ich zwei linke Hände habe? Kann ich da viel bei falsch machen? Und was ist da heutzutage empfehlenswert? Klassisch die Raufasertapete, die man am Schluss dann streicht?

Robert, wie hast du es bei dir gemacht vor 12 Jahren? Oder hast du die höherwertige Variante mit Verputzen der Innenräume gewählt?

robert234
02.05.2021, 17:59
Kriege ich das selbst hin auch wenn ich zwei linke Hände habe?
Möchtest Du daß ich spekuliere? ^^

Probiere es in einem kleinen Raum aus, dann wirst ja sehen.


Robert, wie hast du es bei dir gemacht vor 12 Jahren?
Ich habe die vorhandenen Rauhfasertapeten einfach überstrichen. Das wäre inzwischen längst wieder nötig, aber ich kann ja weder Möbel wegrücken noch eine Farbrolle stundenlang bewegen. Wie ich das Problem mal lösen soll, weiß ich selbst nicht.

SuperVegeta
06.05.2021, 11:59
Möchtest Du daß ich spekuliere? ^^

Probiere es in einem kleinen Raum aus, dann wirst ja sehen.


Um Kosten zu sparen, habe ich wahrscheinlich die Möglichkeit das Tapezieren mit einem guten, alten Freund gemeinsam zu erledigen. Der ist handwerklich auch wesentlich begabter und erfahrener als ich und bin da guter Dinge, dass wir da ein gutes solides Ergebnis erzielen werden ^^

Hab derzeit aber einige offene Plan-Baustellen, also wo ich in der Überlegungsphase bin, derzeit geht es um den Einbau neuer 2-fach-verglaster Fenster:

Es ist ja so, die besten Fenster mit einem U-Wert von unter 0,8 nützen dir ja nicht so viel wenn die Außenwände einen höheren U-Wert haben z.B. 1,4.
Dies ist häufig im Altbau der Fall, wo keine Fassadendämmung vorhanden ist. Dies ist ja bei mir der Fall.

Bei mir machen 3-fach-verglaste keinen Sinn, wenn ich nicht gleichzeitig auch die Fassade dämmen würde. Was ich aber nicht vorhabe.

Dennoch muss ich was machen an den Fenstern, weil es noch die Einglas-Fenster sind, die 50 Jahre alt sind. Hier reden wir glaube ich von U-Werten über 4-5.

Man nimmt ja für bestimmte Häuser aus bestimmten Perioden pauschale U-Werte an. Bei meinem BJ liegen diese pauschalen U-Werte bei ca 0,9-1,4.

Robert, macht es Sinn hier Fenster zu kaufen die im Bereich 1,3 oder 1,4 angesiedelt sind was den U-Wert angeht?

Hautproblematik ist ja, wenn die Fenster auf ein mal so wenig Kälte/Wärme durchlassen, dass dann plötzlich die Außenwände die kalteste Stelle im Raum sind, das Wasser hier kondensiert und sich Schimmel bildet. Darum geht es mir.

Wie schätzt du das ein? Oder kann ich bedenkenlos auch ein Fenster mit 0,9 U-Wert erwerben, und eine ausreichende Lüftung bzw ein gutes Lüftungsverhalten reicht aus um Schimmel weiterhin zu vermeiden? Wie siehst du das? Oder sollte ich eher Fenster kaufen, die zB. einen etwas höheren U-Wert haben, damit sie weiterhin die kälteste Stelle im Raum bleiben - aber eben nicht mehr so krass wie die Einglasfenster mit U-Werten über 4.

Bin mal gespannt, wie du/ wie ihr die Thematik seht.

robert234
06.05.2021, 23:12
Hautproblematik ist ja, wenn die Fenster auf ein mal so wenig Kälte/Wärme durchlassen, dass dann plötzlich die Außenwände die kalteste Stelle im Raum sind, das Wasser hier kondensiert und sich Schimmel bildet.
Das hast Du absolut zutreffend erkannt. Zur Vermeidung dieses Tauwasser- und Schimmelproblems ist es daher sogar vorgeschrieben, daß der U-Wert der Außenwände niedriger liegen muß, als der U-Wert der Fensterelemente.

Ich rate allerdings davon ab, den U-Wert der Außenwände mit irgendwelchen Faustregeln zu bestimmen. Miß die Gesamtstärke der Außenwand nach, vermutlich liegt sie bei ca. 370 bis 380 mm, und versuche herauszufinden, welche Art von Steinen dafür verwendet wurden. Achtung: Im Keller sind andere Steine verbaut als in den Wohnetagen, daher darfst Du das nicht im Keller prüfen. Wenn ich Wandstärke und Art der Steine kenne, kann ich Dir den U-Wert ausrechnen. Vorher hat es keinen Sinn, sich über die Beschaffenheit der Fenster Gedanken zu machen.

Allerdings gebe ich zu bedenken, daß nolens volens Maßnahmen zum Klimaschutz unausweichlich sind und daß uns alle schon in wenigen Jahren drastisch verteuerte Energie schlichtweg dazu zwingen wird, auch unsere Wohnhäuser energieeffizienter zu machen. Beabsichtigst Du denn eine Fassadensanierung?

Bei meinem Haus Bj. 1996 weisen die Außenwände (ungedämmt) einen U-Wert von 0,436 W/m²K auf, so daß ich 3-fach-verglaste Fenster nehmen konnte, die als Gesamtelement einen U-Wert von 0,76 bis 0,82 w/m²K haben, je nach Fenstergröße. Beachte auch, daß der U-Wert für das gesamte Fensterelement (Uw) maßgeblich ist, nicht der von der Verglasung (Ug). Das wird von wenig seriösen Fensteranbietern gern falsch dargestellt, die protzen mit dem U-Wert der Verglasung, obwohl der immer besser ist als der U-Wert des Fensterelements (die Rahmen dämmen schlechter).

Häuser dieses Alters neigen oft zu einer erhöhten Luftfeuchte, da die Horizontal- und Vertikalsperren der Außenwände nur eine Lebensdauer / Funktionstüchtigkeit von etwa 40 Jahren haben. Da ist es dann um so wichtiger, der Tauwasserfalle auszuweichen und darauf zu achten, daß die Fenster der kälteste Punkt im Raume sind. Häufigeres Lüften sollte ohnehin erfolgen, darauf kann man aber nicht setzen, um Tauwasserausfall und Schimmel an den Außenwänden zu verhindern.

SuperVegeta
08.05.2021, 18:38
Wenn ich Wandstärke und Art der Steine kenne, kann ich Dir den U-Wert ausrechnen. Vorher hat es keinen Sinn, sich über die Beschaffenheit der Fenster Gedanken zu machen.

Sobald mir hier Näheres vorliegt, werde ich es hier posten. Wanddicke kann ich ja messen, und bezüglich des verwendeten Baumaterials erhoffe ich mir noch Infos durch Unterlagen, die ich noch kriege.


Allerdings gebe ich zu bedenken, daß nolens volens Maßnahmen zum Klimaschutz unausweichlich sind und daß uns alle schon in wenigen Jahren drastisch verteuerte Energie schlichtweg dazu zwingen wird, auch unsere Wohnhäuser energieeffizienter zu machen. Beabsichtigst Du denn eine Fassadensanierung?

Eine Fassadensanierung ist nicht geplant/notwendig. Also zum Einen ist die Fassade noch gut in Schuss, sodass ich nichts dran machen muss. (Wenn es anders wäre hätte man ja über eine Dämmung nachdenken können in dem Zuge). Aber auch eine Fassadendämmung habe ich in absehbarer Zeit nicht geplant.



Häuser dieses Alters neigen oft zu einer erhöhten Luftfeuchte, da die Horizontal- und Vertikalsperren der Außenwände nur eine Lebensdauer / Funktionstüchtigkeit von etwa 40 Jahren haben. Da ist es dann um so wichtiger, der Tauwasserfalle auszuweichen und darauf zu achten, daß die Fenster der kälteste Punkt im Raume sind. Häufigeres Lüften sollte ohnehin erfolgen, darauf kann man aber nicht setzen, um Tauwasserausfall und Schimmel an den Außenwänden zu verhindern.

D.h. du würdest sagen, dass im Szenario (Fenster U-Wert 1,1 / Außenwände 1,4) ein gutes Lüftungsverhalten nicht ausreicht um der Schimmelgefahr zu entgehen? Oder kann man das so allgemein nicht sagen? Müsste ich dann zusehen, dass ich Fenster kriege die einen U-Wert von 1,5 aufwärts haben um das Schimmelproblem proaktiv zu begegenen?

Und noch eine allgemeine Fragen:

Nehmen wir mal an, die Wände haben einen U-Wert von 1,4.

Ist es dann eigentlich ob die Fenster einen U-Wert von 0,8 oder von 1,3 haben? Sind beide U-Werte der Fenster "gleich schlecht" hinsichtlich der Problematik dass die Wände einen höheren U-Wert haben? Oder ist es so, dass je näher der U-Wert der Fenster am U-Wert der Wände ist, dass die Problematik dann auch geringer wird? Oder kann man pauschal sagen: Sobald der U-Wert der Fenster niedriger ist als der Außenwände, hat man das Problem mit dem Taupunkt an den Wänden - unabhängig ob U-Wert Fenster 0,2 oder U-Wert Fenster 1,39 (überspitzt formuliert) / Außenwand U-Wert 1,4

robert234
09.05.2021, 00:06
Es ist erforderlich, daß die Fenster der kälteste Punkt des Raumes sind, damit das Tauwasser ggf. an den Fenstern ausfällt, wo es keinen Schaden anrichten kann. Entsprechend MUSS der U-Wert der Fenster schlechter (höher) sein, als der U-Wert der Außenwände. Schon ein Gleichstand der U-Werte von Fenstern und Außenwänden reicht nicht aus, damit der Taupunkt zuerst an den Fenstern erreicht wird, dann würden Außenwände und Fenster gleichmäßig feucht und das bauphysikalische Ziel würde verfehlt.

Um den Nutzen einer gut gedämmten Wandfläche zu verstehen, muß man den U-Wert verstehen. Der U-Wert drückt aus, wieviel Watt Wärmeenergie pro m² Wandfläche stündlich verloren gehen, und zwar bezogen auf eine Temperaturdifferenz von 1K zwischen innen und außen.

Rechnen wir das einmal beispielhaft durch. Ein mittelgroßes Einfamilienhaus mit Krüppelwalmdach hat ca. 140 m² Außenwandflächen / Fassadenfläche. Weisen diese Außenwände einen U-Wert von Deinen 1,4 auf, so ergeben sich 140 x 1,4 = 196 Watt. Nehmen wir einmal an, Du heizt die Wohnräume auf 22°C und draußen sind es des Winters -10°C, so ergibt sich eine Differenz von 32K. Wir multiplizieren also 32K x 196 Watt = 6.272 W Heizwärmeverlust pro Stunde. Der Tag hat jedoch 24 Stunden, also 6.272 W x 24 h = 150.528 W/d. Oder gut 150 kW Wärmeverlust am Tag, wenn es drin 22°C sind und draußen -10°C.

Damit es im Haus nicht kühler wird, muß man die Wärmeverluste durch Heizen ausgleichen. Ein bissel Wärme erzeugen Haushaltsgeräte und Personen als Abwärme, aber das ist hier kaum der Rede wert. Du müßtest in dem Beispiel also Tag für Tag annähernd 150 kWh aus Erdgas erzeugen. Da der Heizkessel / die Therme Verluste hat, mußt Du täglich Erdgas mit mehr Energiegehalt als 150 kWh kaufen und verheizen, realistisch wären je nach Wärmeerzeuger 165 bis 175 kWh/d. Gegenwärtig kostet die kWh aus Erdgas 0,06 Euro x gemittelt 170 kWh/d = 10,20 Euro Gaskosten am Tag allein durch die Transmissionsverluste der Außenwände. Verluste durch Fenster, Außentüren, Kellerdecke und gegen den kalten Dachboden sowie die Warmwassererzeugung noch gar nicht berücksichtigt. Durch die CO2-Abgabe und allgemeine Teuerung steigen die Erdgaskosten aber in den nächsten Jahren und Jahrzehnten voraussichtlich um mindestens 100 bis 150%.

Da Du bei Beibehaltung der Außenwandkonstruktion auch keine zeitgemäßen Fenster verbauen kannst, erhöhen sich die Verluste sogar noch.

Zum Vergleich: Ein Haus gleicher Größe aus heutigen Baustoffen gebaut, z. B. Porenbetonsteine bei 36,5er Außenwandstärke, kann statt der 10,20 Euro am Tag auch nur 1,53 Euro am Tag Gaskosten produzieren, wenn wir mal nur von den aktuellen Gaspreisen ausgehen wollen. Denn diese Wände hätten einen U-Wert von nur 0,21 anstelle der 1,4, wohlgemerkt ohne zusätzliche Dämmung!

Und bevor Du einwendest Ihr bräuchtet nicht unbedingt 22°C Raumtemperatur, möchte ich Dir diesen Zahn gleich mal ziehen. :mrgreen:

Denn Außenwände die tatsächlich einen U-Wert von 1,4 haben, strahlen eine dermaßene Kälte in den Raum ab, daß man automatisch die Zimmertemperatur höher hält, weil es einem sonst zu kalt vorkommt. Die Raumluft kühlt sich an der Außenwand stark ab und erzeugt im Kleinen eine Art Fallwind, wodurch es wirkt wie Zugluft. In meinem Haus konnte man das sehr gut bei den Fenstern beobachten, die alten Fenster hatten einen Uw-Wert von 2,0 (Verglasung allein 1,6). Wenn man im Winter in einem Meter Entfernung zu dem bodentiefen Fenster saß, empfand man das immer als zugig und kalt, denn die Fensterinnenseite hat schon bei außen 0°C nur noch ca. 10°C Temperatur. Bei strengem Frost wird es noch deutlich weniger. Die neuen Fenster an gleicher Stelle haben einen Uw-Wert von 0,88 (Verglasung allein 0,7), da ist bei gleicher Außentemperatur von 0°C die Temperatur an der Fensterinnenseite bei fast 19°C. Entsprechend keine Kälteabstrahlung und keine spürbare Luftbewegung, viel gemütlicher. Das läßt sich auf die Außenwände übertragen, wobei keine zeitgemäß konstruierte Außenwand einen U-Wert von 0,88 hat. Bei meinem Haus ohne Außenwanddämmung (Mauerwerk Poroton T16) ist der U-Wert nur halb so hoch, darum kann ich auch die guten Fenster verwenden.

SuperVegeta
09.05.2021, 00:44
Also auf milde Winter hoffen ab jetzt... :biggrin-new: Spaß beiseite. Das ist ja ärgerlich...

Auf der einen Seite will ich nicht mit Fenstern die U-Werte über 5 haben weitermachen, aber auf der anderen Seite sollte ich auch keine Neuen einbauen, weil sonst Schimmelgefahr droht... Das heißt ich muss jetzt hoffen, dass der U-Wert meiner Wände am besten bei 0,9 oder 1,0 liegt (Bimsvollsteine haben wohl diesen Pauschalwert für Altbauten aus den Baujahren) und dann Fenster mit U-Werten über 1,0 auswählen. Im schlimmsten Fall liegt der Wert der Außenwände aber bei 1,4 oder mehr.
Wenn ich das aber richtig gelesen habe, dürfen neue Fenster aber nur U-Werte bis max. 1,3 haben oder wie ist das?



Ist Schimmel denn automatisch früher oder später vorprogrammiert oder könnte ich durch penibles Lüften und Achten auf die Luftfeuchte in allen Räumen den Schimmelbefall vermeiden?
Was würdest du an meiner Stelle tun?

robert234
09.05.2021, 01:03
Was würdest du an meiner Stelle tun?
Wandstärke und Material eruieren und hier reinschreiben. Sollte ein U-Wert über 0,5 vorliegen, was zu befürchten ist, würde ich auf jeden Fall dämmen. Das muß nicht Styropor sein, es gibt auch moderne und viel haltbarere Alternativen, zum Beispiel Poroton-Dämmziegel (mit Perliten gefüllt). Die Überlegung Geld zu sparen kann ich zwar nachvollziehen, aber angesichts der hier in Rede stehenden Wärmeverluste und der Verteuerung der Energie funktioniert das gerade nicht. Ich erwarte auch, daß die energetische Sanierung des Bestandes alsbald gesetzlich viel stärker durchgedrückt werden wird. Meiner Erinnerung nach besteht nach einem Eigentümerwechsel sogar die gesetzliche Pflicht, innerhalb eines festgelegten Zeitraumes (meist 2 Jahre) bestimmte U-Werte einzuhalten. Die Bußgelder die bei Zuwiderhandlung drohen, bewegen sich in einem mittleren 5-stelligen Bereich. Außerdem bist Du noch jung und wirst das Haus voraussichtlich noch viele Jahrzehnte bewohnen, Du kannst daher nicht so kalkulieren wie ein 85-Jähriger, der in wenigen Jahren eh unter der Erde ist und bis dahin noch irgendwie um das Notwendige herumkommt.

SuperVegeta
09.05.2021, 01:29
Meiner Erinnerung nach besteht nach einem Eigentümerwechsel sogar die gesetzliche Pflicht, innerhalb eines festgelegten Zeitraumes (meist 2 Jahre) bestimmte U-Werte einzuhalten.

Derzeit ist es so, dass wenn du neuer Eigentümer wirst drei Pflichten erfüllen musst: eine alte Ölheizung, die älter als 30 jahre ist auszutauschen ( wenn es kein brennwert oder niedertemperatur-kessel ist) , das Dach oder alternativ die oberste Geschossdecke dämmen, und Heizungsrohre im Keller isolieren musst. Dies soll binnen 24 Monate nach Kauf erfolgen.
Weitere Zwangsmaßnahmen sind mir nicht bekannt. Die Maßnahmen finde ich aber auch sinnvoll und gut umsetzbar, sowohl vom finanziellen als auch vom Schwierigkeitsgrad her.
Eine Fassadendämmung ist eine ganz andere Sportart... Es ist wohl nur so, dass wenn man mehr als 10% der Fassade saniert/erneuert, dass dann eine Dämmung zur Pflicht wird.

Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass dies gesetzlich durchgedrückt wird, dass da ne Pflicht eingeführt wird. Das käme aufgrund des finanziell großen Aufwands glaube nicht sehr gut an. Ich hab keine Zahl, würde aber vom Gefühl her sagen, dass deutlich 80% der Altbauten keine nachträgliche Fassadendämmung enthalten.

Puh robert. das höre ich jetzt echt nicht gerne :apathy: ne spontane Überlegung wäre jetzt die alten Fenster erst mal drin zu lassen und in 2-3 Jahren, bei größerem finanziellen Spielraum, dann Fenster und Dämmung gleichzeitig zu machen. Die KfW fördert dies auch mit 20% Zuschuss.... aber eigentlich sind die neuen Fenster fest eingeplant direkt zu Beginn... hmpf.

robert234
09.05.2021, 11:20
Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass dies gesetzlich durchgedrückt wird, dass da ne Pflicht eingeführt wird.
Ein früherer Mod dieses Forums hat oft gesagt: Auf Dein Vorstellungsvermögen kommt es nicht an. :mrgreen:

Warte mal die Bundestagswahlen und die nachfolgende Bundesregierung unter Beteiligung der Grünen ab, was dann alles durchgedrückt wird, davon macht sich noch niemand eine Vorstellung, bzw. man möchte sich das lieber gar nicht vorstellen. Aber es wird so kommen.

Der Wohngebäudebestand ist Hauptverantwortlicher in D für den CO2-Ausstoß, es führt kein Weg daran vorbei da anzupacken, wenn man die Klimaschutzziele erreichen will. Und es soll jetzt sogar noch mit Rückenwind von BVerfG noch viel schneller gehen, damit nicht erst künftige Generationen die Dummen sind.

Möglicherweise setzt man bei der energetischen Ertüchtung der Häuser auf "Freiwilligkeit", das heißt man verteuert künstlich über Strafabgaben die Kosten für Erdgas und Erdöl drastisch, so daß diese so teuer werden, daß man "freiwillig" die Verluste am Haus reduziert, weil es einem sonst zu teuer wird. Mit der seit Beginn des Jahres bereits begonnenen CO2-Abgabe für diese Energieträger und für Benzin und Diesel ist dieser Weg der künstlichen Verteuerung ja bereits eingeschlagen, das wird nach den Wahlen deutlich mehr Fahrt aufnehmen, das verspreche ich Dir.

Wenn sich die Größe von Fenstern und deren Grundkonstruktion (Blendrahmenfenster) nicht ändert, lassen sich Fenster auswechseln ohne daß man deshalb gleich die Zimmer neu malern muß. Unsere Handwerker haben die alten eingebauten Rahmen zersägt und vorsichtig Stück für Stück herausgenommen, es entstanden weder Schäden an der Tapete noch am Wandputz. Auch der Dreck hielt sich sehr in Grenzen, das kann man durchaus im bewohnten Zustand durchführen, das wird im Bestand ja auch millionenfach so gemacht. Anders wäre es, wenn da noch Kastenfenster drin wären, da muß man dann tatsächlich den Putz ausbessern und malern. Sofern Du Dich entscheiden mußt, würde ich im Zweifel eher drei Jahre warten und dann Fenster und Dämmung in einem Rutsch anpacken. Der Haken daran ist, daß es voraussichtlich dann mehr kostet als heute und man noch schlechter Handwerker findet, wenn die Leute alle anfangen aufzurüsten. Vielleicht kann in Zeiten der Negativzinsen ein Kredit da helfen? Oder sogar ein Darlehen der KfW?

SuperVegeta
09.05.2021, 12:36
Puh. Robert, musst du mir immer so die Wochenenden versauen? Ich kann deine Gedankengänge aber nachvollziehen. Ja, da wird durch die lieben Grünen sicherlich noch mal was passieren. Ich hoffe aber, dass es im Rahmen bleibt (konkret: Erdgas-Verteuerung).

Weil, wenn die das machen, triffts ja nicht nur die Hauseigentümer, sondern auch die Mieter, ... die würden das Leben also de facto für jeden teuer machen. Dessen müssen die sich doch bewusst sein. Die Quittung gäbe es doch direkt bei der nächsten Wahl. Das würde die doch sau viele Stimmen kosten.

Meine kurzfristige Hoffnung ist jetzt aktuell: Es stellt sich heraus, dass der U-Wert der Außenwände bei 0,9-1,1. Und dann Fenster kaufen mit einem U-Wert von 1,2 oder 1,3. Das wäre mein bevorzugtes Szenario. Oberste Geschossdecke wird gedämmt und ggf. auch die Kellerdecke. Damit würde ich ja schon an ziemlich vielen Stellen gut was tun gegen den Wärmeverlust...

Mal ne blöde Frage: Es gibt ja die Möglichkeit statt zu tapezieren die Innenräume auch mit Putz zu versehen (Lehmputz, Kalkputz etc.) - dieser hat ja dann auch eine gewisse Dicke. (15mm?) Würde sich dadurch der U-Wert der Wände verbessern? Er muss sich ja nicht signifikant auf 0,4 verbessern aber wenn der auf 0,8 geht wäre das ja schon mal was.

robert234
09.05.2021, 15:45
die würden das Leben also de facto für jeden teuer machen
Wieso? Diese Verbrecher von Bürger brauchen nur 80% weniger zu heizen und Auto zu fahren, dann kostet es für sie nicht mehr als vorher! Und wir retten das Klima! Die Bürger wollen das so! Und die Geschwanzte (Greta)! Und die Grünen schon immer! Energie abschaffen! Sofort! Wollt Ihr den totalen Klimaschutz? Jaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaa!


Die Quittung gäbe es doch direkt bei der nächsten Wahl. Das würde die doch sau viele Stimmen kosten.
Das dachte man 2015 bei der Merkelschen Flüchtlingspolitik auch, die Kritik war riesig, aber Merkel wurde trotzdem wiedergewählt. Die breite Masse rennt denen hinterher, die ihnen das Blaue vom Himmel versprechen. Das war schon bei Hitler so und, mit den Kölnern zu sprechen, et is noch imma jutjejange! Okay, manchmal nicht. Drauf geschissen. :mrgreen:

Die oberste Geschoßdecke ist mit dem vergleichsweise geringsten Aufwand und dem zugleich größten Nutzen (Wärme steigt bekanntlich nach oben) zu dämmen, das Konzept ist daher richtig. In meinem Haus war die DG-Decke bauseits mit 140 mm Glaswolle gedämmt und das auch noch sehr schlampig (einige Gefache ausgelassen, woanders lagen leere Bierdosen unter der Glaswolle, so daß die kalte Außenluft unter die Dämmung strömen und diese nutzlos machen konnte. Die 140 mm waren zur Zeit der Errichtung des Hauses völlig normal, aber die Zeiten ändern sich. Ich habe gleich im Jahr des Kaufs des Hauses, 2009, über 30 Rollen (!) Glaswolle nachgekauft und die Mängel beseitigt und die Dämmstärke stark erhöht. Seither liegen da 46 cm Dämmung drauf und die DG-Decke ist sogar noch weit unter dem U-Wert für Passivhäuser.

Dann passierte Folgendes, der Winter 2009/2010 und der folgende waren extrem kalt und lang, wir hatten hier monatelangen strengen Dauerfrost und etliche Nächte mit -26°C, ich habe es mal ausgerechnet, die knapp 1.000 Euro für die Dämmung hatten sich schon im ersten Winter vollständig durch eingesparte Heizkosten amortisiert, seither mache ich damit Gewinn. In diesen eisigen Wintern entdeckte ich, daß ich trotz des U-Wertes der Außenwände von 0,43 und winterwarmer Zudecke in meinem parallel zu einer Außenwand im DG aufgestellten Bett, das ungefähr in 15 cm Abstand zu dieser Wand (Kniestock) aufgestellt ist, fror. Daher ließ ich mir ein zwei Jahre später von einem befreundeten Gerüstbauer die Traufseiten des Hauses einrüsten und ich nahm die untersten vier Reihen Dachsteine auf. So konnte ich von außen her diese Kniestockwand unter dem Dach versteckt und geschützt mit 30 cm Glaswolle dick einpacken. Du machst Dir keine Vorstellungen, was das sogar bei der Wand mit vorher 0,43 U-Wert ausmacht. Bei -20°C außen und 18°C Zimmertemperatur im Schlafzimmer ist diese Wand innen nun noch knapp 17°C warm. Kein Wunder, denn durch die 30 cm Glaswolle sank der U-Wert dieser Wand von 0,43 auf 0,091 W/m2K und damit knapp unter Passivhausstandard. Da geht praktisch kaum noch Wärme raus.

Der von Dir angesprochene Wandputz würde den U-Wert allenfalls in homöopathischem Maße beeinflussen, 1 cm Lehmoberputz hat für sich genommen einen U-Wert von 5,401 W/m2K. Oder anders ausgedrückt: Hätte Deine Außenwand jetzt einen U-Wert von 1,4, dann bräuchtest Du innen nur 40 cm dick Lehmputz aufzubringen und schon hast Du einen U-Wert von 0,757 erreicht. Der Clou daran: nicht nur der Wärmeverlust durch die Außenwand sinkt, sondern auch die beheizte Wohnfläche. Du sparst also doppelt! :mrgreen:

SuperVegeta
09.05.2021, 18:17
:smile: Okay, verwerfen wir die Überlegung mit dem Putz mal wieder.

Ich bin gerade auf dezentrale Lüftungsanlagen gestoßen, um u.a. der Schimmelthematik vorzubeugen. Was hälst du davon, robert? Wäre es nicht möglich Schimmel vorzubeugen, indem man durch solche Lüftungsanlagen den Luftaustausch und die Luftfeuchte kontrolliert? Was hälst du generell von solchen Anlagen? Vorteile scheinen mir auf Anhieb zu sein: ständiger Luftaustausch, immer frische Luft, und auch gute Luft dank Pollenfilter.

robert234
09.05.2021, 23:32
Dezentrale Lüftungsanlagen im Bestand nachzurüsten dürfte einen Aufwand bedeuten, da kannste auch gleich dämmen und sparst viel Gas.

Inzwischen habe ich mal für Dich mit den hypothetischen Daten 300er Wand aus Bims-Hohlblocksteinen und Bj. 1970 gerechnet, da liegst Du mit Deinem geschätzten (?) U-Wert von 1,4 fast richtig, tatsächlich wären es 1,367. Das Gebäudeenergiegesetz (GEG), das im vorigen Jahr in Kraft getreten ist, verlangt für Außenwände beheizter Gebäude im Bestand einen U-Wert von maximal 0,24. Ausgehend von der eben genannten Wand müßte diese dafür mit 120 mm dicker Dämmung der WLG035 gedämmt werden, oder mit besserer WLG entsprechend dünner. Damit Du schon mal siehst, wovon wir reden.

SuperVegeta
12.05.2021, 19:52
Es gibt Neuigkeiten bezüglich der Außenwände.Aus der Baubeschreibung kann ich folgendes ablesen

Ausführung: Mauerwerk
Außenwand Dicke: 30cm
Außenwand Steinart: HBL 25
Mörtelart DIN 1053 und 18550: Gruppe II ( der Typ, der das eingetragen hat, hatte ne Sauklaue. Es ist entweder Gruppe II oder I - schwer zu lesen)
Außenputz: 20mm, " Kalkmrüfel " / ich vermute: Kalkmörtel (wie gesagt Wahnsinnssauklaue)....


Als ich heute mim Zollsteck mal gemessen habe, kam ich auf 33-34cm Dicke der Außenwände. Sicherlich wurde hier nachträglich noch mal Putz angebracht.

So Robert, ich bin mal gespannt welchen U-Wert diese Wände aufweisen. Befürchte aber kein allzu gutes Ergebnis aufgrund von nur 30cm Dicke. :|

robert234
12.05.2021, 23:36
Schau mal auf dem Dachboden, ob Du eine nicht verputzte Mauerwerksstelle fotografieren kannst. HBL steht für Hohlblockstein, diese gab es aber aus Beton und aus Bimsbeton. Bei Bimsbeton müßte es dann eigentlich heißen HBL 2 N.

SuperVegeta
26.05.2021, 15:11
Hallo zusammen,

hier mal Bilder von besagtem Innenputz. Ein guter Kumpel meinte gestern, dass sei ganz normaler Innenputz. Da müsste man sich keine Sorgen machen. Der hat ja auch immerhin bis hierhin vier Lagen Tapete gehalten. Er lässt sich halt sehr schnell eindrucken mit nem Spachtel, da entsteht schnell ein Loch. Aber das ist wohl normal?
Wenn ich mit der Handfläche drüber reibe, ist es auch nicht so, dass jetzt sehr viel sandiger Putz an den Händen kleben bleibt. Sondern nur ein wenig. Wenn ich mim Spachtel ein Loch reinmache wirds halt sehr sandig/bröselig.


60893 60894

Robert, siehst du das ähnlich? Putz noch gut fürs Tapezieren? Und wenn ja, dennoch eine Grundierung drüber machen bevor man tapeziert? Beziehungsweise, wie stelle ich fest ob ich grundieren muss oder nicht?

robert234
26.05.2021, 16:26
Seltsam, daß der Putz so eine bräunliche Farbe hat, weiß oder grau wäre normal. Dieses Material kenne ich nicht, vllt. eine regionale "Spezialität", oder mit Lehm, oder schlicht viel Sand aber wenig Bindemittel (Kalk, Gips). Eine Putzgrundierung wäre nicht verkehrt, die zöge ein und würde das Ganze binden. Kostet allerdings etwas.

Hast Du mal an den Putz gepocht, ob er hohl klingt?

SuperVegeta
26.05.2021, 22:07
Seltsam, daß der Putz so eine bräunliche Farbe hat, weiß oder grau wäre normal. Dieses Material kenne ich nicht, vllt. eine regionale "Spezialität", oder mit Lehm, oder schlicht viel Sand aber wenig Bindemittel (Kalk, Gips). Eine Putzgrundierung wäre nicht verkehrt, die zöge ein und würde das Ganze binden. Kostet allerdings etwas.

Hast Du mal an den Putz gepocht, ob er hohl klingt?

Jupp. Also er klingt nicht hohl. An wenigen Stellen schon ein wenig, aber im Großteil nicht (gut, hab bisher auch nur 2 Bahnen Tapete runter) - den großen Aufwasch gibt es jetzt die Tage ,sobald die Sockelleisten ab sind und die Steckdosenabdeckungen abgeklemmt und mit Kreppband abgeklebt sind.

robert234
26.05.2021, 22:17
Macht vorher die Sicherung(en) für das Zimmer aus.

Bezüglich des Putzes kannst Du Dir ja mal die Preise für Grundierung im Laden ansehen und dann entscheiden.

SuperVegeta
26.05.2021, 22:21
Danke für den Hinweis! Werd ich auf jeden Fall machen. Hier mal ein Foto, wo man die besagten Sockelleisten sieht:

ich hab das heute mim Schraubenzieher versucht, aber da hab ich zu viel Putz beschädigt. Das geht sicher eleganter mit besserem Werkzeug.

60896

robert234
26.05.2021, 22:25
Der Link geht nicht. Zumindest mit meinem historischen PC.

SuperVegeta
01.06.2021, 21:13
So, neue "Baustelle", wo ich als Laie einfach nicht durchblicke, was sinnvoll ist und was nicht. Hoffe Robert kann hier eventuell weiterhelfen.

Ich werde ja die alte Ölheizung durch eine Erdgasheizung ersetzen.

Jetzt habe ich verschiedene Angebote vorliegen. Ich habe jetzt einem Heizungsinstallateur fast schon abgesagt oder dies angedeutet, da ein Mitbewerber mir ein Günstigeres Angebot gemacht hat.

Nun meint Ersterer aber, dass in seinem Angebot ja mehr Leistungen enthalten sind. Konkret: Neben dem ganzen Offensichtlichen ( = alte Ölheizung raus, neue Gasheizung rein, neuer Warmwasserspeicher, Schornsteinsanierung, Gasanstrag stellen usw) seien bei ihm noch zusätzliche Leistungen drin. Die da wären.

Alle Rohre und Absperrhähne im Heizungsraum werden erneuert.
Zudem werden auch die Rohre erneuert, die vom Heizungsraum in das Badezimmer führen (Hintergrund: ich lasse ja auch das Bad komplett neu machen).

Meine Frage wäre nun: Ist es empfehlenswert, neue Rohre vom Heizungsraum bis ins Bad zu legen? Oder könnte man nicht einfach nur im Bad die Rohre neu machen und diese dann eine Etage drunter im keller, wo sie raus kommen, an das bestehende Rohrnetz anschließen? Was ist hier der Standard bei solchen Heizungstauschen und Sanierung des Bades?

Das im Heizungsraum alle Rohre erneuert werden sollten, leuchtet auch mir als Laien erst mal ein.

Aber Zweiteres ist ja doch ein schöner Aufwand, da müssen ja einige Wände aufgestemmt werden und Meter zurückgelegt werden. Wie würdest du es machen robert? Ist es sinnvoll oder eher "nice to have" aber nicht essentiell/ zwingend notwendig?

robert234
01.06.2021, 22:37
Welche Rohre sind denn gemeint? Heizungsrohre? Warm- und Kaltwasserleitung (Trinkwasserleitung)?

Wie alt sind die jetzt vorhandenen Rohre? Aus welchem Material?

SuperVegeta
01.06.2021, 23:32
Da geht's um die Rohre für Warm- und Kaltwasserleitung. Diese sind aus Kupfer.

robert234
01.06.2021, 23:42
Okay, und haben sie auch ein Alter? ^^

SuperVegeta
01.06.2021, 23:57
Ah sorry. Das sind die Ursprungsrohre und die sind nun ca. 56 Jahre alt ^^

robert234
02.06.2021, 00:29
Ah sorry. Das sind die Ursprungsrohre und die sind nun ca. 56 Jahre alt ^^
Na dann raus damit, die werden fast zugesetzt sein. Austauschen sollte man dann den kompletten Strang, alles andere ist Blödsinn.

SuperVegeta
22.06.2021, 16:39
Es wird jetzt auch der gesamte Strang erneuert werden. Danke für die Tipps!

Andere kurze Frage:

Mit welchen Werkzeug, mit welcher Zange löse ich denn folgende "Schrauben":

60899 60900

robert234
22.06.2021, 17:05
Mit welchen Werkzeug, mit welcher Zange löse ich denn folgende "Schrauben"
Mit einer Zange schon mal gar nicht, das vergurkt ja die Schraubenköpfe.

Daher nimmst Du dafür entweder einen (Doppel-)Maulschlüssel oder Ringschlüssel der passenden Schlüsselweite, oder - aus einem Nußkasten - eine passende Stecknuß mit Ratsche.

Ich kann die Schlüsselweite über die Fotos nicht bestimmen, da mir der Größenvergleich fehlt, vermutlich brauchst Du aber einen 13er oder 17er Schlüssel, das wären sehr gängige Größen.

SuperVegeta
24.06.2021, 21:47
Danke robert, Maulschlüssel-Set ist bestellt.

Auch wenn die Baustelle voraussichtlich erst in einigen Monaten beackert wird ( weil andere Dinge vorher dran sind), hier schon mal ne Frage:



60901609026090360903

Wir haben jetzt die Tage schon mal das ganze Mosaikparkett im Wohnzimmer entfernt. Mit dem Nageleisen ging das wirklich gut!
Geplant ist hier nun Klick-Parkett schwimmend zu verlegen. D.h. es kommt eine PE-Folie / Trittschall- Dampfbremsfolie auf den Untergrund und darüber wird das Parkett verlegt.

Es sind leichte Unebenheiten im Boden vorhanden, kleinere Löcher - stellt dies ein Problem dar oder sollte ich dies ausgleichen? Durch Spachteln der Löcher?

Generelle Frage zum Untergrund: Was issen das? Ich hatte eher mit einer betonähnlichen Optik / Estrich-Optik gerechnet. Was ist dieses schwarzes da? Eine Abdichtung über der Estrich-Schicht?

robert234
24.06.2021, 22:46
Schnuppere mal an dem schwarzen Zeug, das könnte Bitumenkleber sein, mit dem man zeitweise Stabparkett mit dem Fußboden verklebt hat. Wenn es teerartig riecht, ggf. nach etwas Kratzen auf dem schwarzen Zeug, dann isses sowas.

Ich empfehle dringend, den Fußboden komplett dünn mit einer fließenden Ausgleichmasse (Nivelliermasse) zu übergießen. Das ist beim Ausbringen eine Suppe die großflächig breitläuft und bei ausreichender Schichtstärke sämtliche Unebenheiten ausgleicht (ohne Abziehen). Das muß dann ein paar Tage unberührt bleiben, bis es hart ist. Danach hast Du eine perfekte Fläche ohne Huckel oder Senken. Das ist auch wichtig, weil Parkett sonst ständig lästig knackt, wenn man auf Stellen tritt, wo eine Senke ist und das Parkett hohl liegt. Auch beim Aufbau von Schränken erleichtert ein absolut ebener nicht nachgebender Fußboden die Arbeit ganz erheblich. Was Du da genau für eine Nivelliermasse kaufen mußt, damit sie ggf. auf Bitumenkleber anwendbar ist, da mußt Du Dich im Fachhandel beraten lassen.

SuperVegeta
25.06.2021, 12:21
Das könnte sowas sein. An den Wänden lappt auch sowas hoch (so wie bei Randdämmstreifen). So wie man das heute mit ner PE-Folie macht haben die das damals wohl mit diesem schwarzen Zeug gemacht. Werd später mal gucken, ob ich was erschnüffeln kann.

Es gibt ja so PE-Folien/Trittschalldämmungen, die leichte Unebenheiten ausgleichen. Meine Hoffnung war ja, dass dies ausreichen würde.

robert234
25.06.2021, 16:54
Es gibt auch Schlankheitspillen, die lästiges Körperfett gezielt in der Leibesmitte abbauen sollen. Man darf nicht alles glauben.

Abgesehen davon hat man im Interesse einer schnellen Baufertigstellung oft auf einen Ausgleich von Fußböden verzichtet, was später ein langjähriges Ärgernis bei der Aufstellung von Möbeln und der Anbringung von Scheuerleisten ist. Ich bleibe bei meinem Rat.

SuperVegeta
25.06.2021, 21:51
Okay, das wäre dann wohl tatsächlich die sauberste Variante. Ich trau mir das aber eher nicht zu - müsste ich jemanden beauftragen - wobei ich da evtl jemanden habe, das wär nicht das Thema. Zudem frage ich mich gerade, wie ist das an dem Türübergang: wie verhindert man, dass dort die Masse weiterfliest? Und wie ist das bei mir an den Wänden, wo eine Fuge nach unten vorhanden ist? Da würde vermutlich auch viel reinfliesen - wie verhindert man das? Oder lässt man das da reinfliesen, damit die Fuge geschlossen wird?

robert234
25.06.2021, 22:41
Die Fuge zwischen Wand und Fußboden darf nicht mit vergossen werden, die hat ihren Zweck als Dehnungs- und Arbeitsfuge. Für die Dauer des Ausgleichens muß diese temporär mit einem elastischen Dichtband verschlossen werden, alternativ mit Silikon. An der Tür hängt es von der konkreten baulichen Situation ab, meist keilt man einfach eine Holzlatte mit etwas Kompriband darunter stramm in die Türöffnung, damit ein "Staudamm" entsteht. Überhaupt soll die Masse nicht zentimeterdick ausgebracht werden, sondern nur so dick damit die höchsten Punkte des Fußbodens gerade so in dem "See" verschwinden und eine durchgehende Schicht Ausgleichmasse entsteht. Auch Heizungsrohre die durch den Fußboden führen müssen abgedichtet werden.

SuperVegeta
03.07.2021, 21:31
Eine kleine Überraschung gab es nun beim Entfernen der Tapeten eines Zimmers.

Zu erst kam dieses Teil hinter einem Schrank zum Vorschein:

60904

Was ist das? Was kam da ursprünglich mal raus?

Direkt daneben ist ein Schacht/Kamin:

60905

Hier war eine quadratische Metallplatte, die da nicht mehr dranhält hinter den Tapeten.

Frage wäre nun, wie schließe ich dieses Loch am besten bzw. wie decke ich es ab?

Und was ist mit dem Henkel? Abflexen? Absägen?

robert234
04.07.2021, 00:07
Das Rohr sagt mir erstmal nichts, ich versuche es aber herauszufinden. Erstmal nicht verändern.

Das runde Loch im Schornstein ist ein Anschlußstutzen für ein Ofenrohr, vermutlich stand da früher mal ein Kachelofen oder sowas. Das Loch sollte zugemauert werden, dazu vorher ein paar Zentimeter von dem Putz rundum abkloppen und dann die Fläche neu verputzen.

robert234
04.07.2021, 00:08
Edit.

robert234
04.07.2021, 12:04
So, zu dem Rohr, meine Recherchen ergaben Folgendes:

Das ist ein Truma Schnellschlussventil aus einer ehemaligen Flüssiggasversorgung. Aus Sicherheitsgründen gehört das "Geschlossen" und mit einer Überwurfmutter und einem dazu gehörenden Stopfen gesichert.
ODER : Es ist ein ehemaliger Bestandteil einer Heizölversorgung aus einem Kellertank mittels einer Druckpumpe für einen mit Heizöl gefeuerten Einzelraumofen.

Am besten Du versuchst zunächst einmal das andere Ende der Leitung zu finden, und zwar im darunterliegenden Kellerraum neben dem Schornstein. Dann läßt sich vielleicht eher eingrenzen, ob das nun Gas oder Öl ist. Vor einer abschließenden Klärung solltest Du da nicht Hand anlegen.

SuperVegeta
04.07.2021, 13:50
Vielen Dank Robert! Im Raum darunter im Keller befindet sich der Öltank-Lagerraum. Hier lagern noch 2x 2.000 Liter Öltanks. Die werden noch entsorgt nach der Umstellung auf Gasheizung. Ich glaube aber nicht, dass die was mit dem Rohr nach oben zu tun haben :eek-new:

Wenn ich später vor Ort bin, schaue ich mir den Raum mal näher an, ob ich das Andere Ende unten im Keller erkennen kann.

robert234
04.07.2021, 18:04
Ich glaube aber nicht, dass die was mit dem Rohr nach oben zu tun haben
Warum denn nicht? Es kann doch oben in dem Zimmer durchaus mal ein Ölofen gestanden haben, der über einen Schlauch oder ein Rohr mit dem Hahn verbunden war und so sein Heizöl aus dem Keller bezogen hat. Du bist wohl katholisch, daß Du glaubst. :mrgreen:

SuperVegeta
04.07.2021, 21:16
:hihi: ich war mal unten im Raum und konnte dort nicht das andere Ende des Ventils ausfindig machen. Sollte ich das Ventil mal testweise aufdrehen als letzten Check? Und wenn da nix rauskommt, dann abflexen?

Hast schon Recht, Robert. Vermutlich gab es solch eine Verbindung in der Anfangszeit, die dann irgendwann gekappt worden ist als der Ofen wegkam. Das meinte ich eher damit^^

robert234
04.07.2021, 22:32
Das Rohr führt ja neben dem Schornstein in eine Zimmerwand. Was befindet sich hinter dieser Wand? Kommt es vielleicht dort an?

SuperVegeta
07.07.2021, 12:43
In dieser Wand befindet sich lediglich ein anderer Raum, Schlafzimmer. Und da kommt auch nix rein . Vermute daher, dass das Rohr in die Wand nach unten führt zum Öllagerraum. Aber das wurde wohl gekappt irgendwann mal.

So ein Rohr gibts auch im Wohnzimmer, neben einem Kamin, das wurde abgeflext. Ich werd jetzt mal versuchen das Teil aufzudrehen und gucken ob was passiert

robert234
07.07.2021, 16:13
Dann gab es in dem Haus wohl ursprünglich keine Zentralheizung, sondern Ölöfen in jedem Zimmer. Diese wurden dann über diese Rohrleitungen aus dem Heizöllagerraum mit Öl versorgt. Wenn das ordnungsgemäß getrennt ist, könnte das Rohr natürlich weg. Ich bin aber nach wie vor der Meinung, daß es unten im Keller dann an der selben Ecke neben dem Schornstein zu sehen sein müßte, und sei es auch nur abgeschnitten. Seltsam finde ich auch, daß man dieses häßliche Ding im Zimmer nicht entfernt hat, wenn es im Keller sowieso nicht mehr angeschlossen wäre.

SuperVegeta
16.07.2021, 15:40
Nach näherem Hingucken ist das Rohr doch auf Putz sichtbar wie es von oben kommt.

Bild aus dem Öltankraum:

60906


Hier geht eine Abzweigung in einen anderen Kellerraum, wo man sehen kann dass das Rohr dort einfach durchtrennt wurde.

60907


Wenn ich das richtig überblicke, fliest hier also nix mehr durch. Werde das obige Ventil also demnächst abflexen, damit es aus den Füßen ist.

_________________________


Andere Frage: welche Bohrmaschine würdet ihr denn empfehlen?
Ich hab noch keine und benötige sicherlich demnächst mal Eine. Zählt ja zu den Basiswerkzeugen eines jeden Heimwerkers^^

Kenn mich da noch gar nicht aus. Zu welchen Arten / Herstellern / Modellen würdet ihr raten? Auf was muss man achten?

robert234
16.07.2021, 21:53
Siehste, habe ich doch gesagt, das Rohr muß unten ankommen. Da es vermutlich aus Kupfer ist, kannste das Rohr oben sogar mit einem Meißel direkt an der Wand wegkloppen, so daß es (das Rohr) nicht mehr ins Zimmer ragt.

In Sachen Bohrmaschine kommt es darauf an, was Du bohren willst. Soll es auch durch harten Beton gehen, ist ein BohrHAMMER besser. Für den Rest tut es eine Schlagbohrmaschine, 500 bis 600 Watt Leistung sollten reichen. Bosch hat da etliche Modelle, wobei Bosch mit grünem Gehäuse die Heimwerkervariante ist und Bosch in dunkelblauem Gehäuse die robustere "Profi"-Version namens PROFESSIONAL. Mir hat bisher Bosch grün da gereicht, weil ich zusätzlich einen Bohrhammer habe, den ich für harte Klinker oder Beton eh immer nehme. Mein Bohrhammer ist allerdings noch ein echter AEG, also aus der Zeit, als AEG noch AEG und deutsch war, der ist saugut.

Thorjin
18.07.2021, 08:50
Was das Werkzeug angeht bin ich voll bei Robert. Mit Bosch trifft man sicher eine gute Wahl und ich hab mir als erstes auch einen kabelgebundenen Bohrhammer aus der grünen Reihe zugelegt. Da finde ich die SDS-Aufnahme sehr angenehm. Allerdings hab ich auf die schnelle keinen Mörtelrührer mit SDS gefunden und bei dem Bohrhammer kann man das Futter nicht wechseln. Musste daher immer warten bis ein Bekannter sein Werkzeug mitbringen konnte.

Daher kam dann noch ein Akku-Schlagbohrschrauber sowie ein Akku-Schlagschrauber von Makita dazu und mit denen bin ich auch mehr als zufrieden. Aus meiner Sicht kann man mit Makita auch nichts falsch machen und für "normales" Bohren etc. würde ich immer wieder die Akku-Variante empfehlen.

robert234
18.07.2021, 11:58
Von Makita hatte ich mir vor zwei Jahren mal einen Akkuschrauber online gekauft, der ging direkt zurück. Da konnte man das Bohrfutter greifen und es in Längsrichtung in der Maschine um mehrere Millimeter hin und her bewegen, es hatte also sehr viel Spiel. Danach entschied ich mich für einen Akkuschrauber aus Deutschland, von der Marke FEIN. Der ist wunderbar, zumal man dort mit einem Handgriff werkzeuglos Bithalter gegen Bohrfutter tauschen kann, den würde ich jederzeit wieder kaufen. Makita kommt mir nicht mehr ins Haus, dieser Chinamist.

Thorjin
18.07.2021, 12:25
Eigentlich ist Makita japanisch und in vielen Dingen sind uns die JapanerJahrzehnte voraus. Werkzeug gehört nicht speziell dazu aber ich kenne diverse Handwerker, welche die beruflich nutzen und keine schlechten Erfahrungen gemacht haben. Aber so ist es wie mit allem. Macht man gute Erfahrungen, rät man dazu. Hat man schlechte Erfahrungen gemacht, rät man davon ab. :wink:

Wer wirklich Geld für professionelles Werkzeug ausgeben will wird sich eh Festool kaufen. Aber lohnt sich das als Heimwerker? Nur wenn einem das Geld egal ist. Ansonsten reichen die anderen Herstellen dafür absolut aus

robert234
18.07.2021, 14:53
Ich hatte ehrlich gesagt auch einen japanischen Akkuschrauber erwartet, er war jedoch Made in China. Nicht einmal bürstenlos, ich habe dann 60 Euro draufgelegt und einen wunderbaren FEIN mit bürstenlosem Motor genommen, mit dem ich hochzufrieden bin.

SuperVegeta
21.07.2021, 16:53
Hauptsächlich würde es schon einfach nur ums simple Löcher bohren gehen. Das härteste wäre wohl Mauerwerk, in meinem Fall die Hohlblocksteine. Die sind ja net so fest. Da reicht wahrscheinlich wirklich ein grüner Bosch aus.

Bin dennoch am Überlegen einen Bohrhammer zu nehmen, falls ich nicht doch irgendwann mal was Kleineres stemmen muss. Der Aufpreis ist zwar prozentual nicht ohne, aber insgesamt halten sich die Anschaffungskosten ja doch im Rahmen.

robert234
21.07.2021, 22:28
Dann sollte eine Schlagbohrmaschine mit abschaltbarem Schlag ausreichen, die ist preisgünstiger und leichter.

Thorjin
22.07.2021, 08:18
Wir haben uns den "Bosch PBH 2100 RE mit SDS-Plus und Vario-Lock 550 W" geholt. Der ist preislich absolut erschwinglich und hat für unsere Zwecke bisher gereicht. Prozentual gesehen 30% teurer als die günstigste Schlagbohrmaschine von Bosch, aber die 20€ taten nicht weh. :D

robert234
22.07.2021, 23:45
Geld spielt bei SV keine Rolle, hat er sowieso nicht. ^^

SuperVegeta
23.07.2021, 19:13
Da haste nicht ganz Unrecht, lieber Robert. Geld spielt keine Rolle. Steckt alles im Haus und ist bald eh nix mehr wert! :wink-new::icon_sunny::wink-new:

Nee Spaß beiseite, danke euch für die Tipps! Ich werde wahrscheinlich das empfohlene Modell von Thorjin kaufen. Hat gute Bewertungen, man kann den Schlag abstellen und das Bohrfutter ist tauschbar. Dürfte für meine Bedürfnisse mehr als ausreichend sein .

SuperVegeta
24.07.2021, 11:23
Wir haben uns den "Bosch PBH 2100 RE mit SDS-Plus und Vario-Lock 550 W" geholt. Der ist preislich absolut erschwinglich und hat für unsere Zwecke bisher gereicht. Prozentual gesehen 30% teurer als die günstigste Schlagbohrmaschine von Bosch, aber die 20€ taten nicht weh. :D


Welches Bohrer-Set hast du dir dazu geholt? Den 6-teiligen von Bosch für knapp 20€ ? Für mich müsste vermutlich der " Bosch 6tlg. Bohrer-Set SDS-plus-1" passend sein? "Für Mauerwerk, Beton, Naturstein" ?

Thorjin
26.07.2021, 12:28
Welches Bohrer-Set hast du dir dazu geholt? Den 6-teiligen von Bosch für knapp 20€ ? Für mich müsste vermutlich der " Bosch 6tlg. Bohrer-Set SDS-plus-1" passend sein? "Für Mauerwerk, Beton, Naturstein" ?

Haben uns tatsächlich gar keins dazu geholt, weil wir den erstmal nur zum Fliesen entfernen gebraucht haben. Dafür gab es dann einfach einen entsprechenden Meißel mit SDS. Wenn du nicht gerade in Holz bohren willst ist der genannte passend und die enthaltenen Größen sind auch die gängigsten.

SuperVegeta
05.09.2021, 16:05
Decken und Wände schleifen:

Hat jemand Erfahrung damit, Wände und Decken zu schleifen zwecks Vorbereiten fürs spätere Putzen/Streichen/Tapezieren ?

Welches Gerät würdet ihr hier dem Heimwerker empfehlen?

Konkret geht es mir um Folgendes: Ich habe die alten Decken von alten Raufasertapeten befreit. Jetzt sind an den Decken aber noch ziemlich viele Farbreste vorhanden, teils auch bröckelig/bröselig/runterhängend. Diese müssen/sollten natürlich ab, bevor hier gestrichen oder tapeziert wird.

Wäre ich als Heimwerker hier mit so einem Exzenterschleifer richtig?

robert234
05.09.2021, 16:31
Ich habe noch nie davon gehört, daß jemand eine verputzte Wand oder Decke schleift. Wie kommt denn Farbe UNTER die Rauhfasertapete? Haben die damals die Rauhfasertapete auf Altanstrich geklebt? Hast Du die Tapete vor dem Abreißen eingeweicht?

Wenn das überhaupt ein Fall fürs Schleifen ist, dann denke ich am ehesten an eine Schleifmaschine wie sie die Trockenbauer verwenden, um die verspachtelten Plattenstöße von Rigipswänden beizuschleifen. Sowas kann man sich bestimmt auch ausleihen. Mit einem Exzenterschleifer machste Dich ja tot, das dauert bei dessen Größe ewig.

SuperVegeta
05.09.2021, 20:56
Ja, die Tapeten wurden vorher eingeweicht. Es muss in der Tat so gewesen sein, dass die Decke ursprünglich mal gestrichen war und irgendwann Jahrzehnte später haben die auf diesen Anstrich dann eine Raufasertapete gemacht.

Ich dachte ans Schleifen, weil neuer Anstrich ja nicht auf der alten Farbe hält, die muss da ja runter bzw. zumindest die Teile, wo es schon abblättert.

Decke schleifen, Grundieren und dann Tapezieren scheint mir die Einfachste Möglichkeit zu sein hier. Streichen oder Verputzen ist denke ich aufwendiger, da doch einige Risse im Putz der Decke vorhanden sind...

robert234
05.09.2021, 23:21
Lose Farbe muß natürlich ab, ggf. per Spachtel abstoßen. Wenn aber keine deutlichen Höhenunterschiede bestehen, kannste die alte Farbe mit einer Grundierung binden und da anschließend wieder Tapete draufkleben. Unebenheiten lassen sich übrigens auch spachteln und so beseitigen. Mit Blick auf die erwähnten Risse wäre eine Tapete zu empfehlen, die rißüberbrückend ist. Dazu gehören Glasgewebetapeten, auch einige Glasvliestapeten sollen das schaffen. BRILLUX hat da die CreaGlas-Reihe mit verschiedenen Gewebearten / Oberflächen. Das Zeug ist zwar etwas teurer und erfordert einen speziellen Kleber, kann aber bis zu 10x überstrichen werden. Damit hättest Du viele Jahre lediglich neu überstreichen vor Dir. Auch die Verarbeitung kommt uns Heimwerkern durchaus entgegen, man trägt nämlich den Kleister nicht auf die Tapetenbahnen auf, sondern einfach mit einer Farbrolle auf die Wand oder Decke und pappt dann die trockene Tapetenbahn da drauf. Das macht man mit einem breiten Kunststoffspachtel, nicht mit einer Tapezierbürste. Bei der CreaGlas sind die Rollen 1 m breit, das schafft und man muß weniger Stöße sauber zufummeln.

Thorjin
06.09.2021, 09:58
Ich habe noch nie davon gehört, daß jemand eine verputzte Wand oder Decke schleift. Wie kommt denn Farbe UNTER die Rauhfasertapete? Haben die damals die Rauhfasertapete auf Altanstrich geklebt? Hast Du die Tapete vor dem Abreißen eingeweicht?

Wenn das überhaupt ein Fall fürs Schleifen ist, dann denke ich am ehesten an eine Schleifmaschine wie sie die Trockenbauer verwenden, um die verspachtelten Plattenstöße von Rigipswänden beizuschleifen. Sowas kann man sich bestimmt auch ausleihen. Mit einem Exzenterschleifer machste Dich ja tot, das dauert bei dessen Größe ewig.

Ja die Giraffenschleifer kann man sich im Baumarkt ausleihen. Je nachdem wie lange man die benötigt, kann aber eine Neuanschaffung bei anschließendem Verkauf günstiger sein. Bei uns im Toom oder Obi hätte eine Leihe von Freitag Mittag bis Montag Mittag 80€ gekostet. Das neue Gerät hat uns 125€ (inkl mehrerer Schleifscheiben) gekostet. Wir hatten keinen zeitlichen Druck und wenn wir das Gerät zum halben Preis verkaufen, bleibt es günstiger als das geliehene.

PS: Ich hätte da noch eionen Giraffenschleifer im Angebot :lol3:

robert234
06.09.2021, 12:37
Wieviele Giraffen haste denn damit schon geschliffen? :mrgreen:

Thorjin
06.09.2021, 12:50
Jeweils zwei Wand- und Deckengiraffen :hihi:

robert234
06.09.2021, 12:53
Ich mag ja eher Kamele und Kaninchen.

SuperVegeta
06.09.2021, 14:16
Was hast du da für eine im Angebot? ^^

@Robert: danke dir, sicherlich auch ein guter Tipp. Allerdings muss meines Wissens nach die Oberfläche glatt sein für das Auftragen einer solchen Tapete.
Der Raufaser isses ja relativ egal. Aber ich habe keine glatte Decke. Wäre schon ein gewisser Aufwand. Ich weiß gar nicht, ob da schleifen reicht oder ich nicht sogar noch glatt spachteln müsste. Das wäre mir denke fast schon zu viel Aufwand. Deswegen tendiere ich derzeit eher dazu Raufasertapeten zu nehmen.

Die altrernative Frage wäre hier aber auch, ob ein sog. Rollputz Risse übertünchen/verdecken würde?

robert234
06.09.2021, 15:39
Aber ich habe keine glatte Decke.
Foto?


Deswegen tendiere ich derzeit eher dazu Raufasertapeten zu nehmen.
Die allerdings freudig reißen werden, falls es noch "tektonische Plattenverschiebungen" in Deiner Decke gibt. Sonst könnte man sogar über flüssige Rauhfaser nachdenken, aber auch diese scheidet aus. Diese rißüberbrückende Eigenschaft haben nur die Glasfasertapeten, davon sind die Glasgewebetapeten am effektivsten. Die Frage ist, ob es sich noch um "aktive" Risse handelt, in bestimmten Fällen gehen die Risse ja auf äußere Einflüsse zurück, die es aktuell nicht mehr gibt. Ich habe mal 15 km von einem Fliegerhorst mit Jagdfliegern entfernt gewohnt, wenn die ihre Übungen mit den MiGs gemacht haben, Tiefflug und mit lautem Rumms ab durch die Schallmauer, da riß fast jede Zimmerdecke. Diesen Fliegerhorst gibt es nicht mehr, das ist heute ein riesen Solarpark, seither bleiben die Decken heil.

Rollputz würde - genau wie Fliesen - einfach mitreißen, wenn sich der Untergrund bewegt. Daher entweder Glasfasertapete, ist bestimmt schon für das schnelle Internet gut ^^, oder Du müßtest unter der eigentlichen Tapete eine Lage rißüberbrückendes Material einbauen. Habt Ihr einen BRILLUX-Shop in der Nähe? Dann lasse Dich am besten dort beraten, das sind Fachleute die sich mit ihren Produkten und der Verarbeitung auskennen.

SuperVegeta
09.09.2021, 16:13
60909609106091160912


Hier mal ein paar Bilder, die den Zustand der Decke recht gut darstellen.


Die Perfekt-Variante mit Risse erweitern u. spachteln oder/und die gesamte Dicke spachteln... den Aufwand will ich eigentlich nicht.


Kann ich über diesen Untergrund eine Tapete tapezieren und gut ist es? Auf so einem Untergrund geht Malervlies ja definitiv nicht? Aber ne Raufaser ist nicht so anspruchsvoll was den Untergrund angeht, oder?

robert234
09.09.2021, 22:19
Sind diese Farbreste glänzend, oder täuschen die Fotos?

Lose Farbpartien müßten mit nem Spachtel einigermaßen abgestoßen / entfernt werden. Dann die Decke komplett grundieren. Dann trocknen lassen und mit Glasfasertapete tapezieren, so würde ich das machen. Die feinen Risse würden keine Rolle spielen, weil die Glasfasertapete sie überbrückt und nicht reißt.

Rauhfaser würde einfach mitreißen, aber das schrieb ich schon. Die ist daher bei diesem Untergrund nicht zu empfehlen. Was hast Du gegen Glasfasertapete?

SuperVegeta
11.09.2021, 16:40
Per se erst mal nichts, die haben sicher ihre Vor- und Nachteile.

Das mit dem Glänzen der Decke, da würde ich sagen: das täuscht. Also du meinst ich kann auf diese Decke auch durchaus eine Tapete mit höherer anforderung an den Untergrund anbringen wie z.B. Glasfaster oder glattvlies-tapete?

Also:

bröckelige Farbe entfernen, ggf. schleifen
Grundieren (tiefengrund)
Tapezieren

reicht aus?

robert234
12.09.2021, 00:22
bröckelige Farbe entfernen, ggf. schleifen
Grundieren (tiefengrund)
Tapezieren

reicht aus?
Meiner Meinung nach ja, frage das doch die Leute im Brillux-Shop, die sind vom Fach. Warum meinst Du eigentlich, daß Glasfasertapete höhere Anforderungen an den Untergrund stelle?

SuperVegeta
12.09.2021, 14:31
Das hatte ich immer mal wieder gehört. Also das Raufaser die geringste Anforderung stellt, aber bei anderen Arten, vorallem Malervlies eine "strengere" Untergrundbehandlung vonnöten sei. Dies wurde mir auch in einem Gespräch von einem Farben u. Tapetengeschäft bestätigt vor einiger Zeit, im Vergleich Raufaser vs Malervlies. Wie es bei Glastapeten aussieht, da muss ich mich noch mal informieren. Ich werde die Woche mal bei Brillux anrufen. Vielen Dank erst mal !

robert234
13.09.2021, 00:23
Wir hatten vor knapp einem Jahr eine Malerfirma hier, die hat uns das untere Wohnzimmer mit Glasfasertapete renoviert. Das ging so: alte Tapete entfernt, speziellen Kleister für Glasfasertapete mit einer Farbrolle an Decke oder Wände gerollt, Tapetenbahnen trocken in das Kleisterbett gelegt und mit einem breiten Kunststoffspachtel die Luftblasen herausgedrückt. Am nächsten Tag erfolgte dann der Farbauftrag.

Grundiert haben sie nichts, die Zimmerdecke besteht aus Beton, die Wände aus Porotonziegeln mit Kalk-Gips-Putz. War alles problemlos tapeziert und hält, ohne große Verrenkungen oder spezielle Vorarbeiten am Untergrund.

SuperVegeta
02.10.2021, 00:35
Auf dem Foto sieht man das Fenster und rechts die Laibung. Der Spalt ist so groß, weil die Rolladenführungsschiene noch ans Fenster angeschraubt wird. Dennoch wird ein gewisser Spalt übrig bleiben, zwischen dem "Grünen" Putz und der Rolladenschiene.

Wie würdet ihr das nun "schließen"? Ich vermute Beiputzen? Wenn Ja, mit welchem Putz genau? Welcher Putz/Mörtel eignet sich hier am besten?


60913

robert234
02.10.2021, 11:13
Zunächst einmal: Die RoFü wird nur scheinbar geschraubt. Man dreht zwar spezielle Halteschrauben in den Blendrahmen des Fensters, rastet da aber die RoFü nur auf.

Das Grüne ist (offenbar mit Öl- oder Kunstharzfarbe gestrichener) Putz. Auf der Farbe würde nichts haften, das weniger "fett" ist, also weder Mörtel noch wasserbasierte Farben. Jedenfalls wäre die zu verputzende Stelle AUSSEN, davon war bislang nicht die Rede. Dort scheiden Putze mit Gips aus, also Rotband ginge dort z. B. nicht. Es müßte ein Mörtel / Putz auf Basis von Kalk-Zement werden. Da Halt reinzubringen, wenn das nur einen sehr schmalen Spalt betrifft, ist so eine Sache. Die RoFü sind meist um die 36 mm ab Fensterrahmen vorstehend, miß man nach, wie breit der unverputzte Streifen noch wäre, wenn außen diese 36 mm davorkämen. Handelt es sich nur um bis zu 10 mm, könnte man das auch mit dunklem Silikon schließen, das wäre dann wenigstens elastisch und würde Bewegungen des Fensters ohne Risse mitmachen. (dunkle Fensterelemente heizen sich in der Sonne stärker auf, was größere Bewegungen durch Ausdehnen und Zusammenziehen mit sich bringt)

SuperVegeta
02.10.2021, 21:27
Ganz genau, die Rolloführung wird noch drangeschraubt / aufrasten. Das wird wahrscheinlich sogar hinkommen mit dem max. 1cm - 1,5cm Spalt. Hatte heute auch noch mal jemanden da, der mir genau das gleiche empfohlen hat. Werde ich daher auch so lösen. Ich hab eigentlich das Glück, dass beim Fenstereinbau eigentlich kaum ein Spalt größer als 1cm ist, meist darunter, sodass ich eigentlich dass alles gut mit Silikon lösen kann. Vielen Dank, so werde ich es machen.

robert234
02.10.2021, 23:31
Wenn ich es nicht vergesse, schaue ich mal wie das Zeug hieß, das ich mir dafür beschafft habe. Das ist extra dafür.

SuperVegeta
05.10.2021, 20:13
Wir hatten vor knapp einem Jahr eine Malerfirma hier, die hat uns das untere Wohnzimmer mit Glasfasertapete renoviert. Das ging so: alte Tapete entfernt, speziellen Kleister für Glasfasertapete mit einer Farbrolle an Decke oder Wände gerollt, Tapetenbahnen trocken in das Kleisterbett gelegt und mit einem breiten Kunststoffspachtel die Luftblasen herausgedrückt. Am nächsten Tag erfolgte dann der Farbauftrag.

Grundiert haben sie nichts, die Zimmerdecke besteht aus Beton, die Wände aus Porotonziegeln mit Kalk-Gips-Putz. War alles problemlos tapeziert und hält, ohne große Verrenkungen oder spezielle Vorarbeiten am Untergrund.

D.h. bei euch musste nicht gespachtelt werden, weil ihr keine Risse an der Decke hattet?

Bei mir besteht die Decke ja aus Putz, welcher nicht wenige Risse aufweist.


Habe ein Angebot jetzt vorliegen, Spachteln und Fläche egalisieren/glätten und dann Malervlies drauf (von Brillux Extravlies 1725). Die Tapete, so habe ich gelesen, ist aber nicht diffussionsoffen. Könnte das zum Problem werden bei meiner noch nicht gedämmten obersten Geschossdecke oder kann man das vernachlässigen?

robert234
06.10.2021, 00:45
D.h. bei euch musste nicht gespachtelt werden, weil ihr keine Risse an der Decke hattet?
Richtig.


Bei mir besteht die Decke ja aus Putz, welcher nicht wenige Risse aufweist.
Deshalb ja die rißüberbrückende Glasfasertapete, die klebt man einfach über die Risse, diese Tapete reißt dann trotzdem nicht.


Die Tapete, so habe ich gelesen, ist aber nicht diffussionsoffen. Könnte das zum Problem werden bei meiner noch nicht gedämmten obersten Geschossdecke oder kann man das vernachlässigen?
Wenn, dann geht die feuchtwarme Raumluft aus irgendwelchen physikalischen Gründen nach oben, in Richtung Decke. Kann die Raumluftfeuchte nicht in die Deckenkonstruktion diffundieren, erwartest Du welchen Nachteil konkret? ^^

Angenommen das wäre eine Holzbalkendecke die raumseitig mit Rigipsplatten verkleidet wäre, darüber das Gefach mit Dämmung ausgefüllt, dann müßte man sogar oberhalb der Rigipsplatten eine absolut dichte Dampfbremse einbauen, damit keine Feuchte in die Deckenkonstruktion wandern kann. Für Dich kann es gar keinen besseren Nebeneffekt geben, als eine nicht diffusionsoffene Zimmerdecke.

SuperVegeta
06.10.2021, 12:03
Das klingt ja erst mal gut und beruhigend :)

Aber anders gefragt: Kann denn auch Feuchtigkeit von oben auf dem Dachboden in den Boden und somit Decke ziehen? Und dann kommt es bei der Tapete an und kann nicht weiter und die Nässe sammelt sich dann oberhalb der Tapete zwischen Tapete und Putz? Oder ist das abwegig? Frage eines Physik-Laien... (bin nicht ganz so unbeholfen wie rv in Sachen Physik, aber dennoch auch Laie) ^^

robert234
06.10.2021, 12:23
Kann denn auch Feuchtigkeit von oben auf dem Dachboden in den Boden und somit Decke ziehen?
Wenn es reinregnet, wir also von Wasser reden, dann ja. Wenn Du Luftfeuchtigkeit meinst, dann nein. Dachböden sind in aller Regel gut durchlüftet. Die kritische Zeit ist die Heizperiode, da ist es auf dem Dachboden kälter als in der Wohnung, noch dazu unter der Zimmerdecke, wo es am wärmsten ist. In der Geschoßdecke gibt es daher eine Temperaturwanderung von warm (Zimmer) nach kalt (Dachboden). Etwaiger Wasserdampf wandert ggf. in diese Richtung mit. Nie entgegengesetzt.

Einfach mal logisch denken: Warme Luft kann mehr Wasserdampf aufnehmen als kalte/kältere. Die kältere Luft auf dem Dachboden enthält also relativ wenig Wasserdampf. In Richtung beheiztes Zimmer wird es in der Geschoßdecke immer wärmer, es kann daher an der wärmsten Stelle unmöglich ein Zustand entstehen, bei dem Wasser aus der einst kalten Luft des Dachbodens ausfallen würde (Tauwasserbildung).

Würde Deine Annahme zutreffen, dann dürfte man die schon erwähnte Dampfbremse gar nicht einbauen, weil dann - nach Deiner Theorie - an dieser eine Durchfeuchtung stattfinden müßte. Das ist aber wider aller Bauphysik. ;-)

SuperVegeta
06.10.2021, 14:23
Okay, super. Vielen Dank für die Erklärung! Dann waren meine Bedenken ja völlig unbegründet :lemo:

Ich werde es dann so machen lassen, Decken spachteln und dann Malervlies. Das war jetzt so der überwiegende Tipp von vielen Malern mit denen ich gesprochen habe. Geht wahrscheinlich frühestens Ende diesen Monat los.

robert234
06.10.2021, 17:10
Geht wahrscheinlich frühestens Ende diesen Monat los.
Also schneller als mein Glasfaserhausanschluß, der mich zur Zeit in den Wahnsinn treibt. Die wollen hier nämlich kein ONT (Glasfasermodem) mit einbauen, sondern man soll sich eine Fritzbox kaufen, die ein eingebautes Modem für Glasfaser hat. Nur sind diese Fritzboxen inzwischen alle ohne S0-Schnittstelle, das bedeutet ich kann da meine ISDN-Telefonanlage nicht mehr anschließen. Nun hat mir AVM geraten, die Fritzbox 7590 zu kaufen, die ist schnell und hat die S0-Schnittstelle noch, aber da muß man ein separates Glasfasermodem davorhängen, das aus Lichtsignalen elektrische Signale macht. Unser Glasfasernetz wird eines mit AON (1:1), aber finde dafür mal ein passendes Modem. Oder die Dinger werden unter einer anderen Bezeichnung gehandelt. >.<

SuperVegeta
11.10.2021, 14:27
ein aktuelles Thema derzeit die Rolladenkastendämmung. Ich habe eine Revision von der Innenwand aus.

Wie würdet ihr das jetzt dämmen? Ich könnte bei den meisten Rolladenkästen min. 4cm Styrodur einlegen und dann einen gewöhnlichen Rolladendeckel aus Kunststoff.
Das hätte den selben Effekt wie die Rolladenkastendeckel wo Styrodur schon an der Rückseite draufklebt.

Wie sieht das bei euch so aus? Ist ein Deckel aus Holz anstelle Kunststoff auch ne Überlegung wert, weil Holz ja auch bessere Dämmeigenschaften als Kunststoff hat? Oder ist das zu vernachlässigen, wenn eh 4cm Styrodur im Rolladenkasten liegen?

robert234
11.10.2021, 22:01
Geht es allein um die Wärmedämmung, dann würde Deine Lösung zielführend sein. Wichtig ist allerdings die absolute Luftdichtheit, weder an der Revisionsklappe noch an der Gurtdurchführung darf es undicht sein. Ob dann die Klappe aus Hohlkammer-PVC ist, oder aus Holz, macht den Kohl nicht fett. Da wird ja bereits eine Klappe vorhanden sein, nutze sie einfach weiter und dichte sie ab. Auch den Schlitz durch den der Behang fährt kann man eventuell noch verbessern, indem man da Bürstendichtungen einbaut. So sammeln sich auch weniger Fliegen und Staub im Kasten.

Bezüglich der Dämmplatten empfehle ich die alukaschierten Kingspan Therma, die bestehen aus PUR und sind eigentlich als Dämmung unter dem Estrich gedacht.

SuperVegeta
12.10.2021, 14:16
Die Deckel muss ich austauschen, da die bisherigen aus Asbestplatten waren, aus den 60er Jahren noch...
Bezüglich Abdichten würde ich den Deckel dann mit Acryl oder Silikon ringsherum abdichten, oder?

robert234
12.10.2021, 16:49
Asbest? Da erschließt sich mir kein praktischer Sinn bei einer derartigen Anwendung. Feuerschutz am Rolladenkasten ist je völlig unnötig. Ja dann nimm halt das, was Du besser bekommen und bearbeiten kannst. Je nachdem wie die neue Klappe dann eingebaut wird, kannst Du vielleicht auch mit einer selbstklebenden Dichtung arbeiten, die beim Zuschrauben der Klappe angepreßt wird. Das wäre dann servicefreundlicher wenn Du mal an den Rolladen heran mußt, etwa um den Gurt zu ersetzen oder Ähnliches.

SuperVegeta
13.10.2021, 16:46
Muss das Styrodur oder die PUR-Platte, welches ich ja im Rolladenkasten anbringen möchte, eigentlich auch luftdicht verschlossen sein? Oder erübrigt sich das, sobald der Deckel an sich luftdicht verschlossen ist?

robert234
14.10.2021, 00:16
1.) PUR dämmt besser als Styrodur. Nochmals besser wird es durch die beidseitige Alukaschierung (Reflexionsschicht).

2.) Die Dämmschicht darf natürlich nicht von Außenluft hinterströmt werden, das erfordert Luftdichte, aber keine Dampfdichte. Die Dampfdichte muß die Abdichtung der Klappe liefern, sonder würde es hinter der Klappe stocken.

SuperVegeta
15.10.2021, 22:14
Okay, danke erst mal.

Andere Thematik, die jetzt auch aufkommt:

Wie man Schlitze verschließt, die entstanden sind wegen Elektroleitungen, habe ich mir ja jetzt häufig angeschaut auf youtube. Die Schlitze sind meistens aber nicht besonders groß dort und auch nicht so viele Kabel verlegt.

Jetzt habe ich im Flur aber die Situation, dass der Schlitz extrem breit geworden ist und schon sehr viele Kabel da vorhanden sind. Haftet hier z.b. der Rotband Haftputz überhaupt noch? Oder ist der Schlitz zu breit und die Kabel sind ja auch glatt - kann der Putz hier haften? Muss ich hier zwingend so ein Fugenband benutzen und / oder ein Armierungsgewebe? Oder soll ich diesen Bereicht nicht mit Rotband sondern mit was speziellem Zumachen? Gibt ja von Ardex Produkte, die sogar auf Latexfarbe oder Spiegeln haften....

Was muss bei solch extrem breiten Schlitzen beachtet werden?

60914

robert234
15.10.2021, 22:48
Was muss bei solch extrem breiten Schlitzen beachtet werden?
Gute Frage, sowas hatte ich noch nicht. Meiner Ansicht nach würde aber Mörtel - welcher Art auch immer - auf den Kabeln nicht halten, sondern schon beim Bewurf abfallen. Für denkbar halte ich, daß es klappen könnte, mit einem Spachtel noch ziemlich breiigen Modellgips in die Spalten zwischen den Kabeln zu schieben, möglichst damit er auch hinter den Kabeln ist, vllt. sogar am Mauerwerk haften kann. Damit die gesamte Strecke des Kanals vorbereiten, vorher mit einer Sprühflasche anfeuchten. Auf dem ausgehärteten Gips wird dann Rotband Halt finden.

Eine Alternative könnte Putzträger aus Streckmetall sein, den man dann vorsichtig zwischen den Kabeln hindurch an der Wand anschrauben müßte. Vorteile sehe ich dabei aber keine.

BTW: Das Orangene sind Netzwerkkabel?

SuperVegeta
15.10.2021, 23:12
Ja genau, das sind die Netzwerkkabel..

robert234
15.10.2021, 23:27
Ja genau, das sind die Netzwerkkabel..
Wer ist denn auf die "clevere" Idee gekommen, die in einen Schlitz mit 230V-Leitungen zu verlegen? :shock:

SuperVegeta
16.10.2021, 00:11
der Elektriker... sind cat7 kabel... siehst du da probleme?

robert234
16.10.2021, 00:25
sind cat7 kabel
Das schützt zwar vor Störungen der Signale, nicht aber vor einer induktiven Beeinflußbarkeit.

Dem Glasfaseranschluß gehört die Zukunft, dann sind Überspannungen via Telefonleitung ausgeschlossen. Das hilft Dir aber gar nichts, wenn eine Überspannung im 230V-Netz auftaucht, etwa bei einem Blitzeinschlag. Die würde sich induktiv in Deine Cat7-Leitung einkoppeln und "hintenrum" das komplette Netzwerk nebst allen daran angeschlossenen Geräten schrotten. Bei Einschlägen in relativer Nähe droht das sogar dann, wenn Dein E-Netz über einen Überspannungsschutz verfügen würde. In der Praxis verbleiben immer Stromleitungen, die die Schutzzone des Hauses verlassen. Sei es die Leitung zur Garage, zur Hoflampe am Gehweg oder das Kabel zum elektrischen Tor. Du ziehst dann bei Gewitter brav die Netzstecker von Router und PC raus, nutzt aber nichts, wenn es von hinten kommt (Netzwerkkabel).

SuperVegeta
17.10.2021, 00:53
Okay, danke der Info. Werde es mal ansprechen. Es ist aber schon so robert, dass das nur bei einer krassen Überspannung passieren würde? Gäbe es neben dem Blitzschlag noch weitere Beispiele? Überspannungsschutz wird natürlich miteingebaut...

robert234
17.10.2021, 10:48
Induktion die zur Zerstörung elektronischer Geräte führt, etwa Router und PC, ist keine Frage einer krassen Überspannung. Elektronische Bauteile sterben schon bei geringen Überspannungen und bei den Netzwerkkabeln gibt es gegen Router und Computer keine galvanische Trennung, die was abhalten könnte.

Der eingebaute Überspannungsschutz in der Hausinstallation ist zwar sinnvoll und inzwischen sogar vorgeschrieben, aber schon Geräte und Leitungen die im Haus weiter als 10 m von diesem entfernt sind werden durch diesen insoweit nicht geschützt, als Blitzeinschläge in relativer Nähe sich in das hausinterne Stromnetz induktiv einkoppeln können. Und von eben diesem hausinternen Stromnetz sind dann Deine Netzwerkkabel nur Zentimeter entfernt. Das würde schön gleichmäßig gegrillt, Kabel wie auch aller angeschlossener Elektronikschrott (ja, was anderes wäre das dann nämlich nicht mehr).

Ich gehe davon aus, daß der Elektriker seinen Pfusch verteidigen und Dir versichern wird, daß nichts zu befürchten ist. Dann bitte ihn mal Dir schriftlich zu geben, daß er für etwaige Schäden an Installation und Geräten aufkommt, falls es zu solchen kommt. Da wird er kneifen.

Warum verlegst Du die Netzwerkkabel nicht unter der Kellerdecke und gehst dann von dort nach oben zu den Dosen?

SuperVegeta
17.10.2021, 12:08
Okay robert, vielen Dank! Es ist derzeit wirklich nicht so einfach mit Handwerkern.

Aber noch mal kurz zu der Wahrscheinlichkeit eines solchen Ereignis: Müsste hier ein Blitz im Haus einschlagen oder was meinst du mit "relativer Nähe" ?
Wir wohnen z.B. derzeit in einem Reihenmietshaus, wo kein Überspannungsschutz eingebaut ist. Das heißt doch, dass hier bei jedem Unwetter in den letzten 15 Jahren die Chance bestanden hätte sämtliche Elektronik zu schrotten, richtig?

Frage deshalb, weil ich nicht glaube dass der Elektriker sich auf eine andere Lösung einlassen wird. Und leider sind wir Auftraggeber derzeit sehr abhängig von diesen wegen Verfügbarkeit vorallem. Z.b. habe ich von einem anderen Elektriker hier im Ort einfach kein Angebot gekriegt trotz zweimaligem Nachfragen..

Thorjin
17.10.2021, 12:24
Gute Frage, sowas hatte ich noch nicht. Meiner Ansicht nach würde aber Mörtel - welcher Art auch immer - auf den Kabeln nicht halten, sondern schon beim Bewurf abfallen. Für denkbar halte ich, daß es klappen könnte, mit einem Spachtel noch ziemlich breiigen Modellgips in die Spalten zwischen den Kabeln zu schieben, möglichst damit er auch hinter den Kabeln ist, vllt. sogar am Mauerwerk haften kann. Damit die gesamte Strecke des Kanals vorbereiten, vorher mit einer Sprühflasche anfeuchten. Auf dem ausgehärteten Gips wird dann Rotband Halt finden.

Eine Alternative könnte Putzträger aus Streckmetall sein, den man dann vorsichtig zwischen den Kabeln hindurch an der Wand anschrauben müßte. Vorteile sehe ich dabei aber keine.

BTW: Das Orangene sind Netzwerkkabel?

Haben bei uns auch diverse größere Löcher mit etwas glatteren Untergründen, bei denen wir erst mit Perlfix Ansatzgips aufgefüllt und dann mit Rotbank verputzt haben. Das klappt tatsächlich sehr gut.



Wer ist denn auf die "clevere" Idee gekommen, die in einen Schlitz mit 230V-Leitungen zu verlegen? :shock:

Hab mich da in letzter Zeit auch mit 2-3 Elektrikern drüber unterhalten. Das ist heutzutage durchaus üblich. Im Gegensatz zu früher werden die teilweise auch in den gleichen Kabelkanälen mit großem Durchmesser verlegt.

robert234
17.10.2021, 12:26
Es ist derzeit wirklich nicht so einfach mit Handwerkern.
Deshalb kann man am besten alles selbst.


Müsste hier ein Blitz im Haus einschlagen oder was meinst du mit "relativer Nähe" ?
Ein Direkteinschlag wäre nicht erforderlich, selbst ein Einschlag in ein Gebäude, einen Mast oder einen Baum in 150 m Entfernung wäre mehr als ausreichend.


Wir wohnen z.B. derzeit in einem Reihenmietshaus, wo kein Überspannungsschutz eingebaut ist. Das heißt doch, dass hier bei jedem Unwetter in den letzten 15 Jahren die Chance bestanden hätte sämtliche Elektronik zu schrotten, richtig?
Richtig. Unter diesen Gegebenheiten ist es sogar ohne Unwetter möglich, daß die Elektronik zu Schaden kommt, denn Schaltvorgänge beim Versorger können auch mal Überspannungen verursachen. Außerdem kann Blitzstrom der noch Kilometer von Deinem Haus entfernt ins Stromnetz gelangt auch bei Dir zu erheblichen Überspannungen im Hausnetz führen. Davor würde dann allerdings der empfohlene Mittelschutz in der E-Hauptverteilung schützen. Bliebe als Risiko noch die Induktion.

Ich habe derzeit noch DSL über die klassische Telefonleitung aus Kupfer, die hier im Dorf teilweise noch als Freileitung verlegt ist, dazu Grobschutz (weil Blitzableiter auf dem Dach) + Mittelschutz in der Elektrohausinstallation. Bisher haben meine Geräte alle überlebt, die der Nachbarn hingegen einige Male nicht. Aber das sind Fatzkes die zwar ein Eindruck schindendes elektrisches Hoftor brauchen, aber an Schutzvorrichtungen in ihrer E-Anlage geizen. Da wird dann aus einer Fritzbox eine Schmelzsicherung. ^^

robert234
17.10.2021, 12:37
Das ist heutzutage durchaus üblich.
Weil heutzutage auch Pfusch üblich ist. Siehe BER.

Die Gesetze der Physik hebelt die bloße "Üblichkeit" jedenfalls nicht aus. Die induktive Übertragung ist hinlänglich bekannt, wie auch, daß auf diesem Wege blitzinduzierte Überspannungen in das elektrische Hausnetz gelangen, denn irgendeine Außensteckdose, Außenleuchte oder Dachbodenelektrik hat man immer, die die Schutzzone A verläßt und die nicht gegen Überspannung geschützt wurde. Auf meinem Haus hat ein Fachbetrieb 1996 einen äußeren Blitzschutz (Blitzableiter) installiert und zugleich in nur 35 cm Abstand zum Ableiter auf dem Dachfirst auf dem Spitzboden eine Elektroleitung zu einer Bodenleuchte verlegt. Der vorgeschriebene Trennabstand wurde deutlich unterschritten (der wäre bei ca. 75 cm gewesen), somit wäre bei einem Blitzeinschlag in die dafür vorgesehene Fangeinrichtung auf dem Dach ein Überschlag in das Stromnetz des Hauses die Folge gewesen. Es ist durchaus üblich, das so zu bauen, aber es würde den Blitzschutz des ganzen Gebäudes gefährden und das Stromnetz im Haus nebst allen angeschlossenen Verbrauchern sowieso. Gefahrlosigkeit läßt sich aus praktiziertem Pfusch nicht herleiten.

SuperVegeta
13.11.2021, 22:16
Ich denke Robert liegt da nicht ganz falsch, "Pfusch" oder Lösungen, die vielleicht nicht ganz regelkonform sind aber dennoch gutgehen, sind glaube ich mittlerweile eher in der Überzahl als in der Unterzahl.... Zeit ist Geld, das trifft glaube besonders bei den Handwerkern zu, die ihre Aufträge so schnell wie möglich abarbeiten wollen. Da muss man wirklich aufpassen, dass die Qualität darunter nicht leidet. Besser isses echt man kann alles oder vieles selbst oder man hat jemandem, der einen da unterstützen kann.
_____

Wollte mal ein neues Thema starten und eure Meinung dazu hören.

Die Tapete hat ja jetzt jahrezehntelang die Wohnräume dominiert. Und wird jetzt immer mehr abgelöst, dass die Leute dazu übergehen nur zu verputzen - entweder gröberer Strukturputz- oder feinkörniger Putz, der dann glattgezogen und gestrichen wird.

Dies gesagt, wollte ich mal eure Meinung zum Thema "Diffussionsoffene Wände" hören.

Dieser Begriff ist ja wirklich in aller Munde und wenn ein Produkt diese Eigenschaft aufweist, wird es gerne als einer der Vorteile überhaupt angepriesen.

Was bedeutet diffussionsoffen? Es bedeutet, dass Wasserdampf durch einen Baustoff diffundieren kann. Bzw. dass ein Baustoff Wasser aufnehmen kann, aus der Luftfeuchte und wieder abgeben kann. Das Raumklima wird reguliert, heißt es dann so schön. Dies sei auch zur Vorbeugung vor Schimmel wichtig, ist ein zweites Argument.

Jetzt habe ich aber auch gelesen, dass der diffussionsoffene Aufbau nach außen viel wichtiger ist als innen. Dass es gar nicht schlimm wenn es innen dichter ist:


Dabei ist es sinnvoll, dass die Wand auf der Innenseite dicht ist. Das verhindert nämlich, dass Feuchtigkeit von innen in die Wand zieht – und davon gibt es in Wohnräumen und erst recht in Küchen oder Bädern mehr, als für die Bausubstanz gut ist.
Im Zimmer selbst sitzt man wegen einer dichten Wand trotzdem nicht im Schwitzkasten. Zum einen kann man durch richtiges Lüften in kurzer Zeit große Mengen Wasserdampf ins Freie befördern. Zum anderen können viele Putzgrundstoffe, wie Gips oder Lehm, Luftfeuchtigkeit aufnehmen, kristallin binden und bei sinkender Raumfeuchte wieder abgeben. Sie regulieren damit die Feuchtigkeit im Raum.



Quelle: https://Links und Bilder sind den registrierten Mitgliedern des Muskelbody Bodybuilding Forums vorbehalten. Tapeten jeglicher Art sind ja meist nicht diffussionsoffen sobald sie mit Dispersionsfarbe gestrichen werden. Denn das Streichen mit Dispersionsfarbe senkt die Diffussionsfähigkeit herab. Und die meisten Innenräume hierzulande sind sicherlich überwiegend mit der "herkömmlichen" Dispersionsfarbe gestrichen.

Es gibt ja auch diffussionsoffene Farben wie z.B. Kalk, Silikat, oder Dispersionssilkatfarben.

Also: Ist das Thema Diffussionsoffenheit übertrieben oder bringt es wirklich einen merklichen Mehrwert? Würdet ihr empfehlen, solch einen Aufbau an der Innenwand unbedingt herzustellen oder ist das eher "nice to have, aber kein Muss" ?

Mal gespannt auf eure Einschätzungen. :smug:

LG Volker
(https://www.bau-welt.de/bauteile/waende-und-daemmung/waende/diffusionsoffener-wandaufbau.html)

robert234
14.11.2021, 00:16
Das ist eine eher akademische Diskussion, aber sei es drum. Richtig ist, daß Bauteile und somit auch Wandkonstruktionen so beschaffen sein sollen, daß in Diffusionsrichtung der Diffusionswiderstand jedenfalls nicht zunimmt. Diffusionsrichtung ist im allein relevanten Winterhalbjahr aufgrund der Temperaturverhältnisse von innen nach außen. Da vernünftige Menschen ihre Wohnungen regelmäßig lüften, entweicht bis auf seltene Wetterlagen dabei die in der Raumluft enthaltene Feuchtigkeit durch die Fenster nach außen. Die verbleibenden geringen Restmengen bedeuten nur dann ein Problem, wenn an den Wandinnenseiten die Taupunkttemperatur erreicht bzw. unterschritten wird. Dann kann es in der Tat an der Wand zur Bildung von Schimmel kommen. Bei einem halbwegs ordentlichen Wandaufbau ist der Taupunkt möglichst weit nach außen verlagert, einem Bereich, wo Raumluftfeuchte eher nicht hinkommen sollte. Im schlimmsten Fall feuchtet die Wand über Winter ein bisserl auf, trocknet dann aber in der wärmeren Jahreszeit auch wieder ab.

Die Wandinnenseite darf aus Sicht des Diffusionsverhalten theoretisch sogar absolut dampfundurchlässig sein, ohne daß das auch nur die geringsten bauphysikalischen Nachteile oder gar Risiken in sich bergen würde. Daß das Raumklima dann etwas leidet, trifft zwar zu, aber man sollte ja eh lüften und dann spielt das kaum eine Rolle. Ausnahmetage mit Nebelwetter oder Schwüle mal außen vor. Was man nicht machen sollte ist, außen auf eine mehr oder minder diffusionsgängige Wandkonstruktion dann eine dampfdichte Schicht aufzubringen, zum Beispiel Styropor, denn dann kann hinter der Dämmschicht ein Feuchtestau nebst Schimmelbildung entstehen und zu gravierenden Schäden am Bauwerk führen.

Besonders beachten muß man das Thema Diffusionsverhalten bei der Decke zum kalten Dachboden, da muß unbedingt die Diffusionsfähigkeit nach außen hin zunehmen. Das heißt bei einer Kehlbalkendecke die raumseitig mit Rigipsplatten oder Holz verkleidet wird, daß dort unterhalb der Dämmschicht eine diffusionsdichte Dampfsperre (spezielle Folie) absolut luftdicht eingebaut werden muß. Anderenfalls hat man in wenigen Jahren einen massiven Schwarzschimmelbefall, der dann einen kompletten Austausch der Dämmung und meist auch der Kehlbalken erfordert. Aber all das tangiert nicht die Wandgestaltung beim Malern innen, da kannst Du wählen was Dir gefällt.

SuperVegeta
07.01.2022, 17:19
Danke für den Beitrag, robert, der nunmehr wieder zwei Monate zurückliegt.

Aktuell beschäftigt mich ein anderes Thema etwas:

Wie würdet ihr die kleinen Bodendurchbrüche schließen, die enstanden sind weil die Zuleitungsrohre zu den Heizkörpern erneuert worden sind? Bei mir ist es so, dass die Rohrleitungen direkt runter durch den Boden in den Keller gehen und dort im Keller auf Putz an der Decke verlaufen.

Den Durchbruch verschließen mit Estrichmasse oder Bauschaum oder Steinwolle reinstopfen? Oder gar mit einem anderen Material? Wie würdet ihr es machen?

robert234
08.01.2022, 00:43
Durch die Bodendurchbrüche verlaufen aber die neuen Rohre? Oder geht es Dir um alte, nicht mehr benutzte Löcher?

SuperVegeta
08.01.2022, 02:26
Da verlaufen die neuen Rohre zu den Heizkörpern genau. (Die sind auch nicht blank, sondern geschützt durch eine Art Dämmung um den Rohren.)

robert234
08.01.2022, 12:10
Die sind auch nicht blank, sondern geschützt durch eine Art Dämmung um den Rohren.
Das ist schon mal sehr wichtig. Mach mal ein Foto eines solchen Durchbruchs, damit ich die Verhältnisse besser beurteilen kann.

SuperVegeta
08.01.2022, 23:06
609306093160932

Hier mal Beispielbilder, wie die Rohre durch den Boden nach unten in den Keller gehen. Bei einem Heizkörper fehlt die blaue Dämmung, was aber glaube nicht so schlimm ist, da es sich um Kunststoffrohre handelt. Da würde ja nix reagieren mit z.B. Zement und bei Kupferrohren. Dennoch wär's besser gewesen, man hätte es mit der Dämmschicht verlegt. Naja, wie würdet ihr das wieder schließen ?

robert234
08.01.2022, 23:33
Das auf dem mittleren Bild ist Pfusch. Zwar trifft es zu, daß Kunststoffrohre nicht die korrosiven Probleme mit Beton haben, aber Heizungsrohre unterliegen einem gewissen "Arbeiten". Dadurch gibt es leichte Bewegungen der Rohre in der Decke, was zu lästigen Geräuschen führen kann (sog. Ruckgleiten).

Ich würde das mit Bauschaum verschließen, aber nimm anständigen, nicht diesen Mist aus dem Baumarkt der knochenhart wird. Würth hat welchen (Purlogic Top), der elastisch bleibt und so Geräusche vermeidet. Ausgeschäumt, trocknen lassen, übergequollenen Schaum entfernen und gut ist. Da kommt ja ohnehin noch Parkett oder Teppichboden drauf, so daß es nur auf die Dichtheit ankommt.

Warum habt Ihr keine Ventilheizkörper genommen? Und ist da überhaupt ne Rücklaufverschraubung dran? (sieht nicht so aus)

SuperVegeta
09.01.2022, 04:15
Doch, wir haben ganz normale Ventilheizkörper und auch neue Rücklaufverschraubungen.

Okay, also einfach nur Bauschaum. Ich habe insgeamt sechs solcher kleinen Durchbrüche. Die Bodentiefe schätze ich auf 14-20cm. Meinste da reicht eine Tube aus? würde es wohl online ordern dann das würth produkt,


Im zuge dessen noch ne Frage: Es wurden auch ein paar Löcher rausgebohrt, die Stromkabel für die Außenlampe. würdest du in diese Bohrlöcher auch Bauschaum spritzen, damit es dicht ist oder ist das nicht notwendig, da ja von innen zugeputzt wurde ?

robert234
09.01.2022, 11:30
Doch, wir haben ganz normale Ventilheizkörper und auch neue Rücklaufverschraubungen.
Seltsam, ich sehe auf Deinen Fotos weder eine Rücklaufverschraubung (sondern nur einen Rohrbogen) und auch keine Ventilheizkörper (die gar keine Rücklaufverschraubung hätten, weil statt dessen ein Hahnblock vorhanden wäre).


Meinste da reicht eine Tube aus?
Die "Tube" ist eine Sprayflasche. Bei Würth gibt es Pistolenschaum, d. h. dafür braucht man eine Schaumpistole, und normalen Schaum mit Sprührohr. Für Dich würde die zweite Version reichen. So eine Dose liefert bis zu 40 Liter Schaum (expandiert), damit reichste also locker.


Es wurden auch ein paar Löcher rausgebohrt, die Stromkabel für die Außenlampe. würdest du in diese Bohrlöcher auch Bauschaum spritzen, damit es dicht ist oder ist das nicht notwendig, da ja von innen zugeputzt wurde ?
Ja, würde ich auch abdichten. Was soll die kalte Außenluft so weit ins Mauerwerk strömen, das ist doch doof.

SuperVegeta
10.01.2022, 02:16
Doch doch, der wesentliche Grund neue Zuleitungen nach oben zu legen, war ja damit auch die Rücklaufverschraubungen erneuert werden... damit man im Wartungsfalle dort abdrehen kann.

Okay, dann besorge ich mir mal eine Spraydose PU-Schaum, welcher nicht so fest wird/aufquillt. Mal gucken, ob ich das Würth beim Baustoffhändler erhalte und wenn nicht, was der mir alternativ anbieten wird.

Gut, dann werde ich auch etwas Bauschaum in die kleinen Stromkabel-Öffnungen sprühen. Vielen Dank erst mal.

Wahrscheinlich kommt in nächster Zeit noch die ein oder andere Frage... Gibt jetzt wieder mehr Sachen, die ich auch in Eigenregie machen kann / versuchen kann.

robert234
10.01.2022, 11:12
Mal gucken, ob ich das Würth beim Baustoffhändler erhalte
Wahrscheinlich nicht. Würth setzt auf den Direktvertrieb über seinen Onlineshop bzw. Würth-Läden in größeren Orten. Bei ebay kann man das aber auch bekommen, weil dort Handwerker sich eine kleine Nebenverdienstquelle aufgetan haben. Der Schaum von Würth ist ganz anders als der sonst übliche gelbe, der richtig hart wird. Er ist betongrau statt gelb und drückt wesentlich weniger nach, man muß daher weniger wegschneiden. Man darf nur nicht den Fehler machen und den frisch ausgebrachten Schaum wegwischen solange er nicht fest ist, sonst hört das nicht auf nachzulaufen.

SuperVegeta
27.01.2022, 00:04
Mir ist heute etwas Merkwürdiges passiert:


Beim Wände streichen platzte auf ein mal die frisch aufgetragene Farbe ab. Ich dachte ich bin im falschen Film. Wie kann denn sowas passieren?
Die Wände sind verputzt mit einer dünnen Schicht Gips und wurden grundiert vor dem Farbauftrag. Liegts an der Farbe?

Weil im Flur hatte ich am WE mit einer anderen Farbe gestrichen und dort trat das Problem nicht auf. Dieses Abplatzten trat auch nicht großflächlich auf, sondern nur manchmal.

SuperVegeta
14.03.2022, 21:57
Andere Frage, da ich mit Geschirrspülern keine Erfahrungen habe.

Auf der alten Spülmaschine im neuen Haus ist dieser Filz lose angebracht- Warum? ... später kommt ja dann die Arbeitsplatte darüber.

Welchen Zweck hat der? Mir fällt nur auf, der müffelt ganz schön und ich habe mir gedacht ihn auszutauschen...

Falls ja, was würdet ihr stattdessen dahin tun? Oder gibt es spezielle Filze extra für Geschirrspüler?

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robert234
14.03.2022, 22:09
Der Filz ist in erster Linie dazu gedacht, das Betriebsgeräusch des Spülers zu dämpfen. Was willst Du mit dem alten Ding, so teuer ist ein neuer Spüler doch nicht.

SuperVegeta
15.03.2022, 00:09
Hatte ich bisher immer ausgeblendet, da so viele andere baustellen. aber jetzt wo du es sagst... ja, wäre sicherlich sinnig.

Ist das denn arg komplex in eine bestehende Küchenzeile, die derzeit abgebaut ist, reinzufügen oder sind das Standardmaße? Auf was muss man achten?

robert234
15.03.2022, 00:25
Es gibt da nur zwei Breiten, 45 und 60 cm. Außerdem gibt es verschiedene Türkonstruktionen, entweder ist die Klappe des Spülers unverkleidet, oder teilweise verkleidet (oben guckt noch ein schmaler Streifen mit Griff und Tasten heraus) oder vollständig verkleidet ("vollintegriert"), so daß eine Möbelplatte wie die übrigen Türen der Küche den Spüler vorn komplett abdeckt. Die Bedientasten sind bei der letzten Variante dann oben auf der schmalen Türkante angeordnet.

Du müßtest Dich also nur an Breite und Türkonstruktion orientieren, der Rest ist standardisiert. Der neue Spüler wird in die Öffnung geschoben, ausgerichtet und am Schrank seitlich angeschraubt. Vorher muß man Kabel, Wasserschlauch und Abwasserschlauch zu den entsprechenden Anschlüssen durchfädeln. Zu guter Letzt montiert man dann die Möbelplatte (soweit vorhanden) an der Klappe des Spülers. Achte auf eine verdeckt liegende Heizung, die kann nicht verkalken.

SuperVegeta
19.03.2022, 13:03
Danke Robert! Du hast Recht, wieso das alte Ding da wiederaufstellen. Wir holen uns jetzt einen Neuen - der verbraucht dann auch weniger Wasser und Strom wie das über 23 Jahre alte Gerät. Wird wohl ein Siemens werden...

andere kurze Frage:

Wir haben einen alten Tisch, der eine Natursteinplatte hat und auf Holz aufliegt. Das hat sich jetzt gelöst. Da konnte man sehen, dass die Platte auf so Klebepads aufliegt.
Gibts da spezielle Pads oder sollte man eher die Platte mit dem Holz verkleben? Falls Ja, welchen Klebstoff nimmt man hier am besten bei zwei unterschiedlichen Materialien?

robert234
19.03.2022, 14:56
Foto?

SuperVegeta
20.03.2022, 23:35
Heute mal Fotos gemacht. Um diese Platte samt Unterbau geht es:

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mit welchem Kleber "befestige" ich die Platte am besten auf dem Holz-Unterbau? Holzleim scheidet ja aus, da nicht Holz auf Holz.

robert234
20.03.2022, 23:44
Falls Du noch einen Rest Silikondichtmasse (aber ohne Essig!) hast, könntest Du das nehmen.

SuperVegeta
21.03.2022, 17:26
Müsste noch was über haben. Acryl geht vermutlich genausogut? Da hätte ich noch jede Menge über ^^

robert234
21.03.2022, 22:49
Nee, Acryl haftet nicht genug. Nimm Silikon, aber KEIN Sanitärsilikon.

SuperVegeta
07.04.2022, 15:50
Danke für den Tipp. Wenn es soweit ist, werde ich das dann mit Silikon befestigen.

Apropos Silikon und Versiegeln: Beim Verlegen der Sockelleisten sind an manchen Stellen leichte Fugen zwischen Wand und Sockelleiste entstanden. Würdet ihr die mit Silikon schließen aus optischen Gründen oder guckt sich sowas weg? Acryl will ich nicht nehmen, es ist zwar überstreichbar aber ich streiche ja nicht mehr und es soll wohl auch auch Staubfänger sein und nach kurzer Zeit net so gut aussehen?

robert234
07.04.2022, 16:00
Silikon wäre da auch nicht gut, weil darauf beim späteren erneuten Malern jede Farbe abperlt. Von daher wäre Maler-Acryl schon richtig.

SuperVegeta
24.04.2022, 19:13
nächstes kleineres Projekt wäre das Anbringen eines Handlaufs bei der Treppe, welche vom Erdgeschoss in den Keller führt.
Die Hauptauswahl scheint zu sein: entweder aus Edelstahl oder aus Holz.

Bei Holz hätte ich folgende Optionen:
-natur roh geschliffen
- geölt farblos
- gewachst
- Öl-Lasur farblos
- Öl-Lasur weiß
- klar lackiert


Als Laie was den Werkstoff Holz angeht: Welche Option würdet ihr wählen bzw. wo liegen die Vor- und Nachteile? Wann ölt man Holz, wann lackiert man es, wann nimmt man eine Lasur? Und wann wachst man es.. Tappe da doch sehr im Dunkeln. Vielleicht kann ja jemand Licht rein bringen^^

robert234
24.04.2022, 22:37
Roh erfordert immer, daß Du es noch selbst weiterbearbeitest. Geölt oder gewachst würde ich da nicht nehmen, das ist weniger griffsicher und schmutzanfälliger als klar lackiert. Ich würde zu klar lackiert raten, entweder gleich so gekauft, oder selbst nach der Montage noch so versiegelt. Selbst lackieren wäre insbesondere dann zu empfehlen, wenn Du den Handlauf noch ablängen mußt, denn dann kannst Du auch das Hirnholz (die Schnittstelle) mit lackieren.

SuperVegeta
25.04.2022, 11:51
Okay, danke. Dann weiß ich hier schon mal wenn es die Holzausführung wird, klar lackiert zu nehmen. Mal gucken, was es da an Angeboten/Auswahl gibt. Tendiere ja schon zu Edelstahl, aber würde es auch zum Teil davon abhängig machen wie viel teurer dies ist. Ich mach mich mal schlau^^

robert234
25.04.2022, 11:57
Edelstahl ist extrem pflegeaufwendig, gerade als Handlauf. Da siehste jeden Grabbel drauf, genauso beschissen wie ne Spüle aus Edelstahl, da putzt man nur.

SuperVegeta
25.04.2022, 15:52
Gut, da hast du nicht Unrecht. Man muss wohl häufiger mal drüber wischen, wegen der Fingerabdrücke.. ich meinte eher, dass man da im Gegensatz zu lackiertem Holz nicht nach x Jahren nachlackieren muss sondern dass der Zustand beim Kauf auf Ewig anhält ohne Wartungsaufwand

SuperVegeta
01.05.2022, 15:43
So, hab das Thema noch mal besprochen und es soll jetzt ein Handlauf aus Edelstahl werden.

Zum Thema Handlaufträger ne kurze Frage oder eigentlich auch generell: Sind geschweißte Verbindungen genauso stabil wie geschraubte?

Es gibt z.B. jetzt die Auswahl zwischen Handlaufträger die man selbst durch Anschrauben mit dem Handlauf verbindet oder es gibt die Möglichkeit die so zu bestellen, dass die Träger bereits angeschweißt sind. Welche Form ist stabiler oder tut sich das nix?

robert234
01.05.2022, 17:06
Geschweißt ist natürlich immer stabiler als geschraubt. Was für eine Frage. ^^

Ich persönlich würde ein Nachlackieren eines Holzhandlaufs aller 10 bis 15 Jahre vorziehen im Vergleich zu Edelstahl, wo man aller paar Tage putzen muß. Aber das müßt Ihr selbst entscheiden.

SuperVegeta
19.05.2022, 10:29
Hab ich schon mal erwähnt wie scheiße ich die Decken hier in dem Haus finde?

Der Aufbau der Decke ist folgendermaßen (wenn man von unten an die Decke guckt):
Putzschicht (sehr sandiger Putz, Hohlräume, Holzlatten, starkes, festeres Material(Beton, Zement??)

Ich als Werkzeug-Nomade steht jetzt vor dem Problem, dass ich zwei Dübel+Schrauben in die Decke bohren muss. Beim ersten Loch habe ich eine Holzlatte getroffen und konnte so zumindest die Schraube dort reindrehen. Beim anderen Loch hatte ich dieses Glück nicht. Der Dübel hält nix in dem sandigen Putz sondern fällt raus.

Eben scheiterte ein Versuch das starke Material (keine ahnung, Zement?Beton?) zu durchbohren.

edit: hab noch mal nachgeguckt. Der Bohrer müsste eigentlich auch dafür geignet sein "für Bohren in Beton, Stein, Granit, Mauerwerk, Ziegel" ..häää? Wieso tut sich dann nix? Oder geduldig sein und/oder Drehzahl des bohrers erhöhen?

:dejection:

LordXerxes
19.05.2022, 10:55
Für richtigen Beton/Stahlbeton brauchst du eine ordentliche Schlagbohrmaschine, da hast du mit den einfachen Dingern keine Chance.

robert234
19.05.2022, 11:27
Das optimale Bohrgerät für Beton wäre ein Bohrhammer. Allerdings ist mit der Deckenaufbau noch nicht ganz klar, da der sehr sandige Putz ja unmöglich an einem Hohlraum hängen kann. Plausibler wäre, daß er an einem Putzträger hängt, etwa einer Schilfmatte, die wiederum an einer Lattung befestigt ist.

Wie schwer ist denn der zu befestigende Gegenstand?

SuperVegeta
19.05.2022, 11:36
Hier mal ein Bild des Deckenaufbaus von unten draufguckend. (Die Styropur-Elemente wegdenken, weil die sind nur in einem einzigen Zimmer vorhanden, bei allen anderen Räumen beginnt die Decke mit dem Putz)

60999

Man sieht hier diese ganz kleinen Latten. Bei genauerem Hinsehen sehe ich so kleine Faserchen, das könnte ja durchaus die Schilfmatten sein?

Der Gegenstand ist schon sehr leicht, es geht um das Anbringen der Rauchmelder.

Eigentlich habe ich ja einen Bohrhammer, glaube um die 600 Watt.. War ich zu zimperlich ? Hatte die Einstellung erst auf nur Bohren, dann umgestellt auf Bohren und Schlag. Die Option "nur Schlag" macht ja keinen Sinn oder?
Oder würdet ihr probieren genau die Latten zu treffen und einfach reinzuschrauben ohne Dübel?

LordXerxes
19.05.2022, 11:47
Ganz ehrlich, den Rauchmelder kannst zur Not auch direkt hin kleben, z.B. mit Powerstrips oder ähnlichem

robert234
19.05.2022, 12:03
Kleben an einem sandenden Putz? Das wird nix. Ich würde einfach versuchen die Latte auch mit der zweiten Schraube zu erwischen. Schlimmstenfalls mußt Du dafür ein paar sinnlose Löcher machen, die anschließend mit Gips wieder verschlossen werden müssen. Die Latte oder Schalung muß ja weitergehen, entweder parallel zur Außenwand oder lotrecht zur Außenwand.

SuperVegeta
19.05.2022, 12:14
In einem Raum ist noch eine alte Farbschicht auf dem Putz, die aber leicht abblättert. Da könnte ich nicht direkt drauf kleben. Müsste wenn die Farbe vorher in dem Bereich entfernen und dann wäre ich aber auch bei dem Sauputz wieder, der nicht so ideal ist als Untergrund.. Wenns guter Putz wäre, hätte ich geklebt - aber so bevorzuge ich eher das Bohren.

Ich denke ich werde dann tatsächlich versuchen auch mit der zweiten Schraube die Holzlatte zu erwischen. Danke! Melde mich, wenn es geklappt hat ^^ (genug Gips habe ich ja noch übrig um evtl. zu viel entstehende Löcher zu schließen)

robert234
19.05.2022, 14:25
Du mußt ja nicht mit dem Arm in das Loch passen, ob es hohl ist oder Holz, merkst Du ja sogar indem Du einen dünnen Nagel in die Decke drückst.

LordXerxes
19.05.2022, 14:51
Oder du bohrst einfach komplett durch und drehst oben, also am Boden des darüber liegenden Stockwerks, eine Kontermutter drauf^^
Oder Hohlraumdübel/Rigpipsdübel, bei so geringen Lasten halten die bestimmt auch gut.
Kannst auch mal probieren, vllt reicht ja die eine Schraube mit Dübel für den Rauchmelder schon, falls er sich so halbwegs gerade montieren lässt.

robert234
19.05.2022, 15:01
vllt reicht ja die eine Schraube mit Dübel für den Rauchmelder schon
Das geht nicht, weil Unterteil und Oberteil mit einem Bajonettverschluß verbunden werden. Das Unterteil muß also gegen Verdrehen gesichert sein, mithin mindestens an zwei Punkten angeschraubt werden.

LordXerxes
19.05.2022, 15:08
Stimmt, das ist bei meinen Billigen auch so.
Ich habe aber auch 2 von den Vorbesitzern, da ist der Rauchmelder magnetisch an dem eingeschraubten Teil dran, ist eigentlich ganz cool.

SuperVegeta
19.05.2022, 15:36
Oder du bohrst einfach komplett durch und drehst oben, also am Boden des darüber liegenden Stockwerks, eine Kontermutter drauf^^

Das wäre etwas mit Kanonen auf Spatzen schießen. Diese Methode fand hier damals in der Tat Anwendung bei der Befestigung des sehr schweren Kronleuchters im Wohnzimmer. Der war über 10kg schwer und da haben die Vorbesitzer auch bis ganz nach oben durchgebohrt und dann das so gemacht, wie du es beschrieben hast ^^

Ich hatte auch erst überlegt, ob die eine Schraube vielleicht ausreicht - war mir aber zu wackelig / ungewiss....

Das mit dem dünnen Nagel ist vielleicht ne ganz gute Idee.....

LordXerxes
19.05.2022, 15:39
Das wäre etwas mit Kanonen auf Spatzen schießen. Diese Methode fand hier damals in der Tat Anwendung bei der Befestigung des sehr schweren Kronleuchters im Wohnzimmer. Der war über 10kg schwer und da haben die Vorbesitzer auch bis ganz nach oben durchgebohrt und dann das so gemacht, wie du es beschrieben hast ^^


lol Geil xDDD

SuperVegeta
21.05.2022, 15:43
Mal andere Frage im Bereich "etwas mit Schrauben befestigen".

Ich hab jetzt einen einzelnen Kleiderhaken an der Wand befestigt. Loch gebohrt, Dübel rein, Kleiderhaken dranhalten und die Schraube dann reindrehen.

Jetzt ist es so, dass die Schraube sich am Ende nicht festzieht. Das heißt der Haken ist jetzt nicht richtig fest an der Wand, kann aber Gewicht halten.

Wie kam es jetzt dazu, dass die Schraube sich nicht ganz festzieht ? Was hab ich jetzt schon wieder falsch gemacht? :-x

Ich muss dazu sagen, dass der erste Dübel nicht reinging und ich ihn beim Reinschlag-Versuch beschädigt habe, sodass ich dann einen anderen Dübel genommen haben, der etwas kleiner war und der ging aber gut rein. Müsste damit aber ja nix zutun haben oder?

robert234
21.05.2022, 16:06
Entweder hast Du beim Bohren eine Fuge erwischt, alternativ handelt es sich um kein Mauerwerk, oder der Dübel ist zu dünn (er muß schon etwas klemmend ins Loch gehen, sonst dreht er sich beim Reindrehen der Schraube womöglich mit. Womöglich hast Du da auch eine Wand aus Gasbeton (weißes Bohrmehl), da darf man erstens nicht mit Schlag bohren und zweitens braucht man spezielle Ytong-Dübel. Auch eine zu dünne Schraube im Verhältnis zum Dübel könnte schuld sein, dann würde die Spreizwirkung im Dübel nicht ausreichen oder das Gewinde der Schraube gleich im Dübel durchdrehen.

SuperVegeta
21.05.2022, 18:01
Der Wandaufbau ist Putz(2-4cm) und dann die Hohlblocksteine aus 1965 :frog:
Ich hatte den Schlag ausgeschaltet auf jeden Fall, da ich ja weiß wie bröselig das alles ist.

Ich könnte tatsächlich mal eine größere Schraube, also größeren Durchmesser, ausprobieren. Der Dübel ging nur durch sanftes Reinloppen mim Hammer rein - daher denke ich, liegt es dadran vermutlich nicht, dass der zu lose da ist.

SuperVegeta
23.05.2022, 16:47
Ich hab jetzt am Wochenende das Projekt "Handlauf an der Wand befestigen" - ich habe mir letztlich einen Edelstahl-Handlauf besorgt. Die Halter sind angeschweißt, ich muss also lediglich die Halter an die Wand anschrauben. Befestigungsmaterial gehört nicht zum Lieferumfang. Der Hersteller empfiehlt V2A Schrauben mit min. 6x60 Größe und dazugehöriger für das jeweilige Mauerwerk passende Dübel).

Als Laie würde ich jetzt etwas längere Schrauben als die Mindestanforderung wählen, da ich ja weiß, dass bei mir der Putzaufdruck je nach Wand zwischen 2-4cm ist.

Ich tendiere daher zu 8x80 Schrauben und dazu Universaldübel. Muss ich sonst noch etwas beachten? Ich hatte woanders mal was mit Gewindeanker gelesen, aber das wäre übertrieben und auch schwieriger und die Befestigung für den Laien auch schwerer oder?

robert234
23.05.2022, 22:04
Bedenke, daß die Schrauben nicht direkt in die Wand geschraubt werden, sondern in Spreizdübel aus Kunststoff. Die Schrauben sollten nicht an ihrer Spitze aus dem Dübel austreten, zumal die Mehrlänge witzlos wäre, da sie ohne umgebenden Dübel ohnehin keinen Halt hätte. Ich würde es mit normalen Schrauben und Dübeln probieren, also damit anbringen und testen, ob es hält. Die Alternative wären Schwerlastanker, die tief im Mauerwerk verspannen, aber dafür müßtest Du dann Hutmuttern kaufen, damit das halbwegs aussieht.

SuperVegeta
07.06.2022, 19:23
Wenn ich es nicht vergesse, schaue ich mal wie das Zeug hieß, das ich mir dafür beschafft habe. Das ist extra dafür.

Konntest du derweil was herausfinden? Die "baustelle" ist immer noch offen, wollte das jetzt im Sommer schließen ^^

robert234
07.06.2022, 23:09
Konntest du derweil was herausfinden? Die "baustelle" ist immer noch offen, wollte das jetzt im Sommer schließen ^^

Daran habe ich nicht mehr gedacht, ich versuche morgen nachzuschauen.

robert234
08.06.2022, 23:10
So, das Spezial-Silikon für die RAL-Montage außen heißt:

OTTO SEAL S 730, Hersteller: OTTO-Chemie. Erhältlich in verschiedenen Farben.

LordXerxes
09.06.2022, 08:08
Mein WPC ist jetzt da, d.h. ich muss die Unterkonstruktion schnell fertig machen, damit ich es verlegen kann.
Leider habe ich die nächsten Tage wenig Zeit, aber ich freue mich schon darauf das endlich fertig zu stellen und hoffe dass es nicht gleich zusammen stürzt ^^'

robert234
09.06.2022, 10:35
Ich kenne nur ein WC, was ist ein WPC?

LordXerxes
09.06.2022, 10:41
Als Wood-Plastic-Composites (WPC, englisch für Holz-Kunststoff-Verbundwerkstoffe (HKV), auch engl. Wood(-fiber) Polymer Composites für Holz(faser)-Polymer-Verbundwerkstoffe; auch Thermoplastischer Faserstoff (TPF), Holzkunststoff oder High-Tech-Holz[1]) werden meist thermoplastisch verarbeitbare Verbundwerkstoffe bezeichnet, die aus unterschiedlichen Anteilen von Holz – typischerweise Holzmehl –, Kunststoffen und Additiven hergestellt werden.

Quasi eine hatlbarere, barfußfreundlichere und vorallem nicht pflegeintensive Alternative zu Holzdielen.

SuperVegeta
09.06.2022, 11:02
Besten Dank, Robert für die Empfehlung. :frog:

Lord, klingt nach nem interessanten Projekt. Aus was besteht bei dir der Untergrund bzw. die Unterkonstruktion?

LordXerxes
09.06.2022, 13:19
Es wird zwar empfohlen ein Beton oder Plastikfundament (so verstellbare Plastikfüße auf verdichtetem Kies z.B.) zu haben und dann darauf Plastik(WPC) oder Alulatten (unterkonstruktionen) zu machen.
Aber das ist bei mir so ohne größere Umbauten und Kosten nicht möglich, außerdem überhause ich auch noch den Kellereingang und da braucht es etwas stabileres. Daher nehme ich das Steinfundament vom Vorgänger und mache ähnlich wie er, nur (hoffentlich) etwas stabiler und witterungsgeschützter, eine Holzunterkonstruktion, worauf ich dann das WPC verlege. Die Hersteller geben darauf halt keine Garantie, weil Holz mehr arbeitet als z.B. Alu. Aber da ich es selbst mache, hab ich eh keine Garantie^^ und die windige Konstruktion vom Vorbesitzer hat auch 15 Jahre gehalten, da sollte ich locker hin kommen oder sogar überbieten. Zumal wenn ich es selbst mache, kann ich auch eher mal Ausbessern oder repaieren, weil ich ja genau weiß wie es gemacht ist.

Ist aber mein erstes Projekt der Art, also kann auch alles in die Hose gehen :lol:

robert234
09.06.2022, 21:20
Du willst das kunststoffhaltige Material das als Fußbodendiele gedacht ist, im Freien verwenden? Übliche Holzschutzmittel wie Lasur dürften nicht verwendbar sein, auch fehlt wahrscheinlich ein Schutz vor UV-Strahlung, so daß das Material nach einigen Jahren vergammelt und versprödet sein könnte. Ich empfehle Dir, das vorab zu klären.

LordXerxes
10.06.2022, 08:52
Robert, WPC ist DAS Material für draußen, wundert mich dass du noch nichts davon gehört hast.
Ich kenne sogar Brücken, die das als (wesentlich stärkere) Diele benutzen.
Das ist extra unter anderem mit Additiven versetzt, damit es eben im gegensatz zu Holz wesentlich witterungsbeständiger ist.
Selbst die Farbe verändert sich garnicht bist sehr langsam und muss wenn überhaubt mal nach 10 Jahren etwas mit speziell dafür gemachtem Mittel gepflegt werden.
Deswegen und weil es in allen Farben und Formen erhältlich ist, ist es sehr beliebt als Terassendiele.
Ich kann mal ein Bild machen wenns fertig ist. Ich hoffe nur ich kriege die Unterkonstruktion solide hin, damit es auch ordentlich wird ^^'

SuperVegeta
10.06.2022, 10:23
Ja, über WPC-Dielen stolpert man zwangsläufig, wenn man sich mit dem Terrassenbelägen auseinandersetzt. Kannst es ja wenn du willst hier bildlich festhalten. Steht bei mir ja auch noch an, also Ausbau der Terasse: derzeit fehlt alles: Bodenbelag, Geländer und Überdachung kommt evtl. auch. Bei uns ist die Terrasse das Dach der Garage und es geht an 2 von 4 Stellen nach unten, deswegen wird ein Geländer benötigt.

robert234
10.06.2022, 11:02
Unsere Terrassen sind aus Klinkersteinen als Mosaik zusammengebaut, mit solchen Dielen hatte ich tatsächlich noch nicht zu tun.

LordXerxes
10.06.2022, 11:09
Irgendwas steiniges hätte mir tatsächlich auch gefallen (meiner Freundin nicht), aber da hätte ich das ganze Fundament komplett neu machen müssen. Da hatte ich jetzt auch keine Lust drauf :D

SuperVegeta
17.06.2022, 23:39
Da es ja jetzt doch wieder mehr wird mit den ganzen Insekten, und der Sommer kommt ja erst noch....

Fliegengitter / Insektenschutz am Fenster montieren:

Wie habt ihr es gelöst, welche Varianten gibt es?
Habe jetzt ein Video gesehen, da wird am Fensterrahmen innen ein Klebestreifen an allen Seiten geklebt und darauf dann das Insektenschutznetz geklebt. Sah von der Montage her recht easy aus.

Könnt ihr bestimmte Fliegengitter /Insektengitter empfehlen und was sollte man noch beachten ?

robert234
18.06.2022, 00:23
Wir haben hier an den entscheidenden Fenstern außen Alurahmen mit Gazebespannung. Diese habe ich aus Bausätzen selbst nach Maß angefertigt und dafür eine extra feinfädige Gaze in schwarz gekauft. Die zu den Bausätzen mitgelieferte Bespannung stinkt (Chinaplastik) und ist dickfädig, wodurch der Luftdurchsatz geringer ist. Die habe ich weggeschmissen.

Diese Rahmen sind so bemessen, daß sie genau zwischen die Rolladenführungsschienen vor den Fensterrahmen passen. Die flachen Alurahmen passen zwischen Fensterrahmen und Rolladen, so daß man die Rolladen weiterhin benutzen kann. Beim Öffnen der Fenster können keine Insekten eindringen, weil der Insektenschutz ja ständig vor dem Fenster verbleibt.

Festgemacht habe ich die Rahmen mit Federstiften, die in kleine Bohrungen an den Rolladenführungsschienen einrasten. Im Herbst kann man die Rahmen so leicht herausnehmen und in der Garage verstauen, dann kommt im Winter mehr Licht durch die Fenster.

Die Gaze sollte möglichst feinfädig und schwarz bzw. anthrazit sein, dann kann man besser rausgucken und sieht das Fliegenfenster kaum. Der Zusammenbau der Rahmen erfordert etwas Fingerspitzengefühl, denn schnell ist beim Eindrücken der Keder das leichte Aluprofil des Rahmens etwas zusammengezogen und beult dann in der Mitte des Rahmens nach innen.

Diese Rahmen kann man bei Bedarf immer wieder neu bespannen und daher über Jahrzehnte nutzen. Von der Klebelösung mit Klettband halte ich nichts, zu oft habe ich schon gesehen, wie dann die Gaze lose am Fenster herumbammelt / nicht mehr haftet. Lieber einmal was Richtiges als jedes Jahr neu mit dem Klett herumfummeln.

LordXerxes
20.06.2022, 09:22
Sowas in der Art wie Robert beschreibt gibt es auch zu kaufen. Hatten wir in der letzten Mietwohnung (war schon installiert). Der Rahmen war zwar aus Kunststoff, aber man konnte ihn mit so Metallklammern ganz easy in das Fenster montieren. Ich denke mal bei Standard Fenstergrößen sollte es nicht schwer sein so etwas zu finden.

Bei mir daheim habe ich tatsächlich noch kein einziges Fliegengitter, muss aber bisher sagen, dass wir kaum Mücken etc. im Haus haben, trotz Garten ums Haus. Wundert mich selbst etwas.

robert234
20.06.2022, 12:18
Bei NORMA sind diese Woche verschiedene Bausätze im Angebot, da muß man ein Maß kaufen, das etwas größer ist als das welches man benötigt und dann maßgenau zuschneiden. Im Angebot sind die Rahmenfarben weiß, braun und schwarz. Die Gaze würde ich wie gesagt durch eine bessere ersetzen.

Dank der extremen Trockenheit gibt es auch bei uns bisher nur wenige Mücken, aber das wird sich nun ändern. Wir hatten hier in der Nacht stundenlange Gewitter und bisher ca. 13 mm Regen.

SuperVegeta
20.06.2022, 12:59
Ich weiß net, daran scheitere ich mit meinen zwei linken Händen bestimmt grandios und ärgere mich. Klar es ist gewiss die beste Lösung, das denk ich mir schon.
Hab mir jetzt aber erst mal die Klebevariante bestellt, aber nur für einen Fensterflügel. Werde es da mal testen und dann entscheiden wie es mit den anderen Fensterflügeln weitergeht....

robert234
20.06.2022, 14:49
Tja, nur linke Hände sind doof. Sowas kann man sich aber auch anfertigen und einbauen lassen (z. B. von einem Fensterbauer), ist dann aber natürlich teurer als selbst gemacht.

SuperVegeta
21.06.2022, 12:45
Ich habs jetzt wenigstens mal geschafft ordentliche Löcher zu bohren, Dübel rein und Schraube rein. Diesmal dreht die Schraube auch net als weiter sondern sitzt richtig schön fest im Dübel.

Hab aber natürlich jetzt ein Regal aufgehangen, was zwei Aufhängepunkte hat. Ganz links und ganz rechts. Und natürlich hab ichs jetzt nicht hingekriegt, die Löcher in Waage zu bohren.
Ich müsste jetzt also die linke Schraube etwas "erhöhen" damit es in Waage ist. Was gibts da für Möglichkeiten? Gibt ja für die Türen so Unterlegescheiben - gibts hier auch was für Schrauben, was man da anbringen kann (die Schraube guckt ja ein wenig raus, damit es eingehangen werden kann)...

robert234
21.06.2022, 22:27
Ich bohre einfach so, daß es gerade ist. :angel:

LordXerxes
22.06.2022, 08:18
Hm, also bisher wurden einfach leicht versetzt neue Löcher gebohrt, wenn die alten krumm waren. Kam bei manchen Bekannten schon mal dazu, dass dann hinter dem Regal 10 Löcher zu viel waren^^ Aber kann man ja einfach wieder zu gipsen.


Hier noch ein paar Ideen, die rein theoretischer Natur sind und ich so noch nicht getestet habe:

- Bei einer nur leichten Unwucht könnte man das zu tiefe/hohe Loch größer bohren, dann mit Injektionsmörtel/Montagekleber fühllen und den Dübel/Schraube dort hinein stecken und ausrichten, dann warten bis hart und dann hat man (hoffentlich) seine Schraube an der richtigen Stelle. So einen Mörtel/Kleber habe ich erst letzte Woche an der Hauswand eingesetzt und war erstaunt wie schnell der hart wird und wie stabil das Ganze ist.

- Das Loch welches nach oben oder unten versetzt werden muss, in entsprechende Gegenrichtung weiter bohren, also schräg bohren, damit die Schraube dann noch oben/unten ragt. Dadurch gewinnt man auch nochmal ein paar mm. Merkt man oft wenn man eben nicht exakt gerade bohrt und dann trotz akurater Anzeichnung eine leicht schiefe Schraube hat.

- Schraube normal in den Dübel drehen und dann bevor ganz drin, etwas biegen. Geht natürlich nur bedingt, bei größeren Kalibern wird das nichts.

- Je nachdem welchen Mechanismus das Regal nutzt dort etwas manipulieren. Zur Not einfach 2 Winkel unten dran, ist eh viel stabiler als dieser "Ikea ich schieb die Schrauben in das Regal und erzeuge einen unglaublichen Hebel, welcher dafür sorgt dass das Regal zwangsläufig früher oder später krumm wird" Mist.

robert234
22.06.2022, 11:55
Ich frage für SV: Was für einen Bohrer sollte man sich für schräge Bohrungen kaufen, kannst Du da ein Modell empfehlen? :mrgreen:

SuperVegeta
22.06.2022, 13:06
Hm, also bisher wurden einfach leicht versetzt neue Löcher gebohrt, wenn die alten krumm waren. Kam bei manchen Bekannten schon mal dazu, dass dann hinter dem Regal 10 Löcher zu viel waren^^ Aber kann man ja einfach wieder zu gipsen.



immer wieder schön zu sehen, dass man nicht der einzige Unfähige auf der Welt ist ^^ Ich bin ja immerhin schon froh einen Teilerfolg erzielt zu haben, der Dübel sitzt richtig schön fest in der Wand und die Schraube ließ sich gut reindrehen. Werde jetzt erst mal den Gardinenhaken montieren.

Danke für die Tipps dennoch, auch wenn ich letztlich für diesen speziellen Fall keinen anwenden werde/kann.^^ Die Rauchmelder muss ich auch noch aufhängen...

robert234
22.06.2022, 16:42
Wichtig vor handwerklichen Arbeiten durch Laien ist immer, Standort und Zustand des Erste-Hilfe-Kastens zu überprüfen. :motz1:

SuperVegeta
25.07.2022, 00:13
Auf dem Grundstück führen Treppenstufen nach unten zum Garten. Diese Steinplatten (?), sind locker geworden und wurden zur Stolperfalle, weil die etwas rausragten und wenn man ganz vorne auf die Stufe tapste, kippten die um. Wir hatten sie erst mal beiseite getan damals.

Wenn ich die vorhandenen Steinplatten jetzt hier wieder befestigen möchte...wie würdet ihr vorgehen?

Den Altkleber entfernen mit Bohrhammer und Meißel?
Danach ggf. grundieren? Welchen Kleber benutze ich hierfür? Gibt es da einen speziellen für diese Steinplatten im Außenbereich?

61012

robert234
25.07.2022, 00:26
Ganz ehrlich? Neuen Weg bauen, das sieht doch nicht mehr aus.

Ansonsten alten Mörtel abstemmen und Platten in neues Mörtelbett einlegen. Wird aber - wie jede andere Methode zur Befestigung - nicht lange halten, da Wasser in die Plattenfugen dringen kann und die Platten bei Frost wieder abgesprengt werden.

SuperVegeta
25.07.2022, 12:30
Einen neuen Weg zu bauen, kommt aus zeitlichen und monetären Gründen derzeit nicht in Frage. Deswegen wollte ich erst mal einfach diesen "Zustand" wieder etwas verbessern. Wäre es evtl. sinnvoll den Stein zu kürzen? Sodass er nicht mehr herausragt. Dadurch würde kein Gewicht mehr darauf lasten, wenn man ab und an ganz vorne drauftritt. Was sicher auch dazu geführt hat, dass er locker wurde...

Welchen Mörtel/Kleber nimmt man da dann?

SuperVegeta
10.08.2022, 19:36
Folgende Kiste kam im Rahmen von einer kleineren Entrümpelungsaktion zum Vorschein:

...

Ich dachte erst "das wird ja wohl keine Munitionskiste sein" :emmersed: ... aber was ist das? Habe die kleinen Büchsen nicht geöffnet - was wird denn normalerweise dort gelagert?

robert234
10.08.2022, 22:37
Das sind Atomsprengköpfe für die V2.

SuperVegeta
11.08.2022, 09:27
Okay, dann send mir doch per PN mal deine Adresse zu damit ich sie dir übergeben kann ^^ du hast bestimmt Verwendung dafür, oder :icon_aaargh:

LordXerxes
27.08.2022, 11:27
61035

So sieht es bei mir am Dachbodenfenster aus.
Scheinbar direkt dran ist Steinwolle und darauf sind so Platten, sieht etwas nach sehr feinen Schaumstoff oder so aus, keine Ahnung.
Die Dicke ist je nachdem wo man misst zwischen 12 und 17cm.
Theoretisch hätte ich noch ca. 12cm mehr Platz für Dämmung.
Aber ich habe momentan wesentlich besseres zu tun als das Dach noch besser zu dämmen, das mach ich vermutlich mal wenn es Dacharbeiten anstehen, was hoffentlich noch etwas dauert...

robert234
27.08.2022, 12:24
Die gelben Platten sind nicht elastisch, richtig? Das sieht mir nämlich nach PUR-Platten aus, also geschäumtes Polyurethan. Deren Dämmwert ist sehr gut, das gilt aber nur für die winterliche Wärmedämmung. Gegen Hitze und Schall ist PUR nicht besser als Mineralwolle, da fehlt es einfach an Rohdichte/Masse. Die weißlich-graue Masse ist keine Steinwolle, das ist wahrscheinlich ein Naturdämmstoff wie Schafwolle oder Flachs.

Ich habe es mal durchgerechnet mit folgenden Daten:

- raumseitig Verkleidung mit Gipskartonplatten
- 80 mm PUR-Platten vlieskaschiert (WLS 028 )
- 70 mm Schafwolle (WLS 040)
- Sparrenbreite: 100 mm
- Sparrenabstand: 600 mm
- Hinterlüftungsebene mit Außenluft
- Dachhaut

Da kommt dann ein U-Wert von 0,288 W/(m²K) heraus, das würde die Vorschrift also nicht erfüllen, wenn ich von den richtigen Dämmstärken und -materialien ausgegangen sein sollte.

Beim sommerlichen Hitzeschutz würden hier die Werte pendeln zwischen 22,7°C und 28,2"C, das läge besser als bei Glaswolle oder Steinwolle, aber schlechter als bei Holzfaserdämmplatten oder Zellulosedämmung. Sozusagen der Mittelweg, das paßt auch zu Deinen Temperaturangaben. Das Maximum an Innentemperatur würde hier - bezogen auf allein diese Fläche - gegen 21 Uhr erreicht, vorher steigt es ab 12 Uhr deutlich und stetig an. Vormittags gegen 09 Uhr wird das Minimum erreicht. Die Phasenverschiebung beträgt 5,9 h, ideal wären aber 10 bis 12 h. Die Temperatur-Amplitudendämpfung beträgt nur 3,0, was sich aus der geringen Rohdichte der Dämmstoffe ergibt. Gut wäre hier ein Wert von mindestens 17,0, besser noch etwas mehr.

Der Wärmeverlust läge bei 22 kWh pro m² und Heizperiode.

LordXerxes
27.08.2022, 14:03
Ja das ist absolut starr.
Hört sich für mich erstmal garnicht so schlecht an :)
Natürlich gibt es mittlerweile viel viel bessere Dämmmöglichkeiten, aber diese hier muss noch ein paar Jahre halten.

robert234
27.08.2022, 14:46
Die wird auch halten, allerdings solltest Du dafür sorgen, daß die PUR-Platten nicht mit UV-Strahlung in Kontakt geraten. Das dort an dem Fenster ist also genau falsch, klebe einfach so ein Aluklebeband über die gelbe Kante, damit da kein Licht mehr rankommt.

SuperVegeta
27.08.2022, 17:34
Wieder etwas gelernt. Wusste nicht, dass gewisse Dämmstoffe gegen Kälte besser wirken als gegen Hitze (Vergleich Holzdämmfaser besser im Sommer als Steinwolle, aber im Winter umgekehrt). Ich könnte mir aber vorstellen, dass der tatsächliche Effekt im Sommer zu vernachlässigen ist bzw. man ihn kaum merken würde.

Bei mir steht ja voraussichtlich nächstes Jahr das Dämmen der obersten Geschossdecke an. Tendenz bisher - weiterhin- Steinwolle /Klemmfilz. Ich vermute ab 20 cm müsste es ausreichen, um den vorgegebenen Wert zu erreichen.

robert234
27.08.2022, 18:17
Der Unterschied beruht, wie ich schon dargelegt habe, auf der Rohdichte des Dämmstoffs. Eine höhere Rohdichte bedeutet höheres Gewicht, höheres Gewicht bedeutet mehr Speichermasse. Nun kommt die Tageshitze daher und wirkt auf die Dämmschicht ein, bei der Dämmung mit der höheren Rohdichte dauert es viel länger (vier bis fünf mal länger), bis die Hitze diese Speichermasse aufgeheizt hat. Erst anschließend kann die Hitze weiter in Richtung Wohnung vordringen, das wäre dann durch die Phasenverschiebung aber nicht schon abends der Fall, sondern erst nachts zwischen 0 und 3 Uhr. Zu dieser Zeit ist es aber draußen längst nachtkühl, daher wandert die meiste Wärme aus der Dämmung dann gar nicht mehr nach innen, sondern zurück nach außen. Der geringe Rest, der eventuell nach innen dringt, kann durch nachts offene Fenster direkt wieder abgelüftet werden.

Ich habe das für meine Dachschrägen ja durchgerechnet, an der Innenseite der Dachschrägen gibt es über 24 h mit einer Dämmung aus 180 mm Holzfaserdämmplatten mit WLS 038 nur eine Temperaturschwankung von knapp 1K, eine richtige Temperaturspitze ist daher kaum mehr feststellbar. Aber seien wir mal pingelig, dann erreicht die Temperaturkurve einen seichten und sehr langgezogenen Scheitel zwischen 21 und 08 Uhr, einer Zeit also, wo man fest immer die Fenster öffnen kann, um die Wärme direkt wieder zu entlassen.

Mit einer gleich starken Mineralwolledämmung, die sogar nur WLS 032 ist, schwankt die Temperatur über 24 h betrachtet um satte 5K. Die Phasenverschiebung beträgt bei der Mineralwolle trotz ihres etwas besseren U-Werts nur 5,5 h, das heißt, innen steigt bereits ab 09.30 Uhr stetig die Temperatur, bis sie schließlich gegen 20.30 ihren Scheitelpunkt erreicht. In dieser Zeit kann man normalerweise an heißen Sommertagen nicht lüften, weil es draußen noch viel heißer ist.

Du willst nun aber, wenn ich es richtig verstanden habe, nicht die Dachschrägen dämmen, sondern die DG-Decke. Die war bei Dir glaube ich aus Beton. Die mögliche Dämmlösung hängt maßgeblich davon ab, ob der Dachboden begehbar oder als Abstellraum nutzbar sein soll. Muß er nicht begehbar sein, wäre Steinwolle möglich.

Rechnen wir mal mit einer 30 cm dicken Betondecke, 1% armiert. Da würdest Du schon mit einer 160 mm Schicht aus Steinwolle WLS 040 dem gesetzlichen Mindest-U-Wert genügen. Mit 200 mm Dämmstärke läge die Konstruktion bei einem U-Wert von 0,188, das bedeutet pro Heizperiode und m² verlierst Du über die Decke dann noch 15 kWh Wärmeenergie, die Du mit Gas wieder erzeugen mußt. Der Hitzeschutz wird hier durch die enorme Rohdichte der Betondecke in Verbindung mit der Dämmung geliefert, die Decke unterliegt innen keinerlei Temperaturschwankung. So gesehen könnte jeder Dämmstoff ohne Bedenken in Sachen Hitzeschutz verwendet werden, weil der Beton immer die Speichermasse liefert.

Meine DG-Decke ist mit protzigen 460 mm Glaswolle gedämmt, damit erreicht sie einen U-Wert von 0,073 W(/m²K). Diese Decke verliert nur noch 6 kWh pro m² und Heizperiode an Wärmeenergie. Durch die viele Glaswolle hat man ein etwas höheres Gewicht, wodurch hier die Temperatur innenseitig binnen 24 h nur um 2K schwankt. Aber das ist eben trotz der enormen Dämmstärke doppelt so viel, wie bei nur 180 mm Holzfaserdämmung. Das zeigt eindrucksvoll den enormen Vorteil der Holzfaserdämmung im Hitzeschutz. Die ist übrigens auch im Schallschutz Mineralwollen deutlich überlegen.

SuperVegeta
27.08.2022, 20:42
Wenn ich den Dachboden mit Holzfaserplatten dämmen würde, bliebe dieser dann begehbar? Bei Steinwolle ist es ja glaube so, dass man über der Steinwolle dann noch Platten verlegen muss, damit es begehbar bleibt. Diesen Schritt würde man mit einer Holzfaserplattendämmung sparen? Oder wie wäre da der Aufbau?

robert234
27.08.2022, 22:13
Du hast falsche Vorstelllungen von Holzfaserdämmplatten, das ist ein lockeres relativ weiches Material. Da kann man auch nicht drüberlatschen.

Bleibe ruhig bei Steinwolle, wenn die Decke aus Beton ist.

--> https://Links und Bilder sind den registrierten Mitgliedern des Muskelbody Bodybuilding Forums vorbehalten. Auf diese Dämmplatten müßtest Du dann z. B. OSB-Platten legen, um das begehbar zu machen. Falls die Decke Risse hat oder Löcher, muß außerdem unter die Dämmung noch eine Dampfsperrfolie gelegt werden. Steinwolle ist viel kostengünstiger als Holzfaserdämmung und bei einer Betondecke brauchst Du wie gesagt keine Holzfaser als Hitzeschutz.

LordXerxes
29.08.2022, 08:33
Habe ich auch wieder was gelernt, danke robert :meister:

Wie "umständlich" bzw. teuer wäre es denn aus einer alten Holzdecke/Boden eine/n aus Beton zu machen?
Bei mir ist im alten Teil des Hauses oft noch Holz, im neuen schon Beton und ich hasse das ständige knarzen bei Böden die aus Holz sind (damit meine ich nicht den verlegten Boden sondern quasi die Decke).

robert234
29.08.2022, 11:15
Das ist eben der Unterschied zwischen dem Menschen und Holz - Holz arbeitet. ^^

Um eine Deckenkonstruktion grundlegend zu ändern, müßte der darüberliegende Dachstuhl entfernt werden. Danach dann die betreffende Holzbalkendecke. Die Zimmer sind dann erst mal unter freiem Himmel, was wohl kaum in Frage kommt, wenn man in dem Haus bereits wohnt. Eine neue Betondecke wird entweder komplett in Ortbeton auf Schalung hergestellt, oder, das ist heute üblicher, es werden mit einem Kran Filigranplatten auf das EG gelegt, die zugleich die Rolle der Schalung als auch der Bewehrung übernehmen. Diese würden dann mit Betonpampe übergossen, so daß sich die Platten mit dem Ortbeton verbinden und man auf die notwendige Deckenstärke kommt. Da bauste besser ein neues Haus. ^^

Suche lieber nach der Ursache des Knarzens, meist beruht das auf Dielen, die ohne Schaumgummistreifen direkt auf die Balken genagelt wurden oder direkt auf ein Reiben der Dielen untereinander im Bereich der Verspundung. Alte Dielen entfernen, entweder aufarbeiten oder ersetzen und dann mit Schaumgummistreifen (Trittschalldämmstreifen) wieder einbauen.

LordXerxes
29.08.2022, 11:35
Wieso Dachstuhl entfernen?
Wenn ich zwischen EG und 1. OG die Decke/Boden erneuere?

Ich könnte mir vorstellen, dass an den Stellen die ich meine, noch die ersten Dielen/Konstruktion von 1952 drin ist.
Das würde sich eh anbieten mal neu zu machen, egal ob mit Beton oder Holz.
Weil nicht nur das es knarzt, es gibt stellen, da merkt man beim drauf treten schon, dass man etwas einsinkt, also die Diele darunter nachgibt, nicht dass ich nach der nächsten Massephase einbreche^^
Zum Glück ist im EG überall Beton mit z.B. Fließen, da knarzt nichts^^

robert234
29.08.2022, 11:59
Gesunde Holzbalken halten hunderte Jahre, wenn keine Holzschädlinge, Nässe oder Hausschwamm reinkommen. Von 1952 ist also unter normalen Umständen überhaupt kein Alter dafür. Das Problem werden nicht die Holzbalken sein, sondern eher der darauf aufgebaute Fußboden. Hast Du da noch einen Dielenfußboden drauf, also siehst Du da wirklich noch die einzelnen Bretter mit den Fugen dazwischen? Foto?

SuperVegeta
29.08.2022, 12:18
Weil nicht nur das es knarzt, es gibt stellen, da merkt man beim drauf treten schon, dass man etwas einsinkt, also die Diele darunter nachgibt, nicht dass ich nach der nächsten Massephase einbreche^^

:mrgreen::mrgreen: ich wäre ja zugerne live dabei, wenn das passiert. :smile:

SuperVegeta
29.08.2022, 12:22
Auf diese Dämmplatten müßtest Du dann z. B. OSB-Platten legen, um das begehbar zu machen. Falls die Decke Risse hat oder Löcher, muß außerdem unter die Dämmung noch eine Dampfsperrfolie gelegt werden.

Ich habe denke eine Betondecke, ganz oben ist entweder Beton oder Estrich und das sind auf jeden Fall Risse vorhanden. Bzgl. Begehbarkeit: ich denke schon, dass ich es so gestalten sollte, dass der Raum oben zumindest als Lagerstätte dienen kann. Wäre ja schade drum, den Platz gänzlich "zunichte" zu machen. Also Tegarock und darauf dann lastverteilende Platten. Das wird denke das Großprojekt 2023 in Eigenleistung^^. Ansonsten ist ja weiterhin eine Terassenüberdachung geplant, am liebsten mit Photovoltaik-Modulen, entweder 2023 oder 2024...

LordXerxes
29.08.2022, 13:14
Da liegt ein windiger PVC drauf. Habe aber bisher noch nicht drunter geguckt, denke aber dass dort Holzdielen liegen, also das spürt man auch wenn man drüber läuft, dass an manchen Stellen es sich etwas nach unten biegt, an anderen Stellen nicht.
Daran anschließend ist die alte Holztreppe und die knarzt noch viel viel lauter, selbst wenn die Katze (5kg) rauf und runter läuft hört man das im ganzen Haus, geschweige denn wenn ein Mensch (Massephase) dort drüber läuft. Zusätzlich sieht sie mittlerweile hässlich aus, am liebsten würde ich diese auch ersetzen, aber das kostet bestimmt wieder Unsummen, bzw. ist momentan mit langen Wartezeiten behaftet. Hat daher erstmal keine Prio, werde ich aber irgendwann mal machen...

robert234
29.08.2022, 16:33
Ich habe denke eine Betondecke, ganz oben ist entweder Beton oder Estrich und das sind auf jeden Fall Risse vorhanden.
Hattest Du da nicht ein Loch für ein Kabel bohren müssen? Dann sollte Dir doch bekannt sein, ob das Beton ist, oder nicht.

robert234
29.08.2022, 16:43
das spürt man auch wenn man drüber läuft, dass an manchen Stellen es sich etwas nach unten biegt, an anderen Stellen nicht.

DAS spricht gerade nicht dafür, daß dort ein klassischer Dielenfußboden ist. Dielen bestehen aus Massivholz, da biegt sich normalerweise bei Drüberlaufen nix durch, schon gar nicht bei 73 kg.

Also schau mal unter den PVC-Belag, was da wirklich drunter ist. Entweder gibt es einen alten Dielenfußboden, der nachträglich noch mit Platten abgedeckt wurde, dann kann die Knarz-Ursache bereits in der Reibung zwischen Platten und Dielung liegen, weil die mit Sicherheit keine Trennlage eingebaut haben.

Alternativ - aber viel unwahrscheinlicher - gibt es keine Dielung sondern die Platten wurden direkt auf die Balken geschraubt.

Die Abhilfe wäre immer die gleiche, PVC abmachen, Platten aufnehmen, neu aufbauen. Entweder schicke neue Dielen, aber diesmal mit Trittschallschutzstreifen zu den Balken hin, oder die vorhandenen oder andere Platten, ebenfalls mit besagten Streifen.

Bei der Treppe kann ich Dir eventuell eine recht einfache Lösung zur Ruhigsetzung nennen, dazu brauche ich aber ein Foto von der Unterseite der Treppe, um die Konstruktion erkennen zu können.

SuperVegeta
29.08.2022, 17:19
Hattest Du da nicht ein Loch für ein Kabel bohren müssen? Dann sollte Dir doch bekannt sein, ob das Beton ist, oder nicht.

Ich selbst habe die Löcher nicht gebohrt, das hatte der Elektriker gemacht. Aber ich hab ja vor paar Monaten versucht ein Loch in die Decke zu bohren, hinter der Putzschicht, wegen den Rauchmeldern, die übrigens immer noch nicht hängen, und kam da nicht durch. Daher muss es eigentlich Beton sein. Die Dicke dieser Decke ist auch über 15cm. Ich mein, es gibt doch nur Holzbalkendecke und Betondecke oder gibt's noch andere Variationen?

LordXerxes
29.08.2022, 22:35
Ich muss bei Gelegenheit mal schauen ob ich irgendwo unter den PVC schauen kann.

Hier Bilder von der Treppe:

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sry für die Schräge, habs nur schnell mit dem Handy hochgeladen.

robert234
29.08.2022, 23:43
Die Stiegn ist ja unterseitig verkleidet, schon darin könnte die Ursache liegen. Klopfe mal an die Unterseite (Verkleidung), kannst Du vom Klang her auf die Dicke der Verkleidung oder deren Werkstoff schließen?

Auf jeden Fall handelt es sich um eine Treppe mit Tritt- und Setzstufen, eine typische Ursache bei solchen nicht verkleideten Treppen beruht auf Geräuschen an der Kontaktstelle zwischen der Oberkante der Setzstufe und der Unterkante der Trittstufe. Mit zunehmendem Alter hat sich da Holz an Holz so auf einander eingescheuert, daß es knackt.

Um die Treppe zu erhalten, würde ich zunächst die Verkleidung entfernen und dann testen, ob das Problem damit bereits behoben ist. Falls nicht, kann man die Trittstufen sämtlich von der Gehseite aus mit je zwei passenden großen Holzkeilpaaren vorn etwas von der darunterliegenden Setzstufe abheben und dann von hinten aus stramm eine Holzleiste anbringen, damit nach der Entfernung der Keile Tritt- und Setzstufe keinen Kontakt mehr haben (die Trittstufe liegt nun auf der Leiste auf, statt auf der abgeschubberten Setzstufe). Eine neue Holztreppe kostet locker 20.000 bis 25.000 Euro und wäre auch nicht absolut knackfrei. Optisch wäre sie natürlich besser.

robert234
29.08.2022, 23:49
es gibt doch nur Holzbalkendecke und Betondecke oder gibt's noch andere Variationen?
Hängt vom Baujahr ab, früher gab es auch noch die Kappendecke, aber das dann in Wohnhäusern meist nur als Kellerdecke. In Stallungen hingegen waren sie generell üblich, das sind sozusagen kleine Ziegelgewölbe zwischen Stahlträgern. Bei einer Decke die unterseitig eben sein soll, haben die aber naturgemäß wenig Sinn. Also gehe mal von armiertem Beton aus, wenn Du da nicht reingekommen bist, haste vielleicht ein Bewehrungseisen getroffen, das bohrt ein Betonbohrer natürlich nicht, da er nicht spant sondern mahlt und schlägt.

robert234
29.08.2022, 23:54
Hier könnt Ihr Euch mal zu den Grundlagen des Hitzeschutzes von Dämmstoffen einlesen: https://www.steico.com/fileadmin/user_upload/German_Media/Content/PDF_Not_PIM/Broschueren/STEICO_Hitzeschutz_de_i.pdf

LordXerxes
30.08.2022, 08:05
Ok, erstmal Danke für die info.
Habe jetzt mal den PVC etwas angehoben, an besagter Stelle ging es nicht, da er dort stramm verklebt ist, aber ein paar Meter weiter ging es und tatsächlich waren darunter so eine Art Spanplatte, keine Bretter oder Dielen.

robert234
30.08.2022, 12:35
Japp, entweder befinden sich unter diesen Platten noch die alten Dielen, oder eben nicht. Gerade wenn man solche PVC-Beläge verlegen will, empfindet man oft die vielen Fugen der Dielen als störend, da sie sich durch den Belag hindurch abzeichnen. Deshalb die Abdeckung mit Plattenwerkstoffen. Knarzgeräusche können hier entstehen zwischen den Platten selbst, zwischen den Platten und den umgebenden Wänden, wenn fachwidrig keine Dehnungsfuge gelassen wurde, zwischen den Platten und einer darunter liegenden Dielung und schließlich zwischen den Dielen oder den Dielen und den Balken.

Grundsätzlich läßt sich das aber beheben, bei gesunden Balken braucht man deswegen keine neue Decke. Wenn man ein Haus neu baut, errichtet man zunächst die Wände einer Etage. Darauf kommt dann die Stahlbetondecke, das heißt sie liegt auf den Mauern auf und wird von diesen getragen. Auf der Betondecke errichtet man dann nachfolgend das Mauerwerk der nächsten Etage, zum Beispiel Giebel- und Zwischenwände. Nachträglich eine Betondecke in ein Haus einzubauen, das dafür nicht vorgesehen war, ist gar nicht so einfach und sehr aufwendig.

Ich empfehle Dir daher die vorhandene Decke lediglich instand zu setzen, d. h. den Belag, die Platten und ggf. etwaige Dielung zu entfernen, die Balkenlage zu inspizieren und wenn diese in Ordnung ist darauf einen neuen Fußboden aufzubauen, etwa aus schicken Dielen die man dann schleifen und farblos versiegeln kann, wie Parkett. Das ist viel schöner und gemütlicher als Beton. Und das Gute daran ist, das meiste - wenn nicht alles - daran läßt sich Zimmer für Zimmer in Eigenleistung machen, wenn man weiß wie es geht. Aber dafür hast Du ja mich, immer frag ruhig.

LordXerxes
30.08.2022, 14:22
Ich wundere mich nur, wenn da an der Stelle wo ich quasi "in den Boden einsinke" auch diese Platten sind, dann müssen diese ja total kaputt sein, bzw. sinke ich an der einen Stelle ein, ein paar cm weiter wieder nicht, merkwürdig.
Ich müsste wirklich mal den ganzen PVC weg machen (der ist eh hässlich) und den Belag darunter inspizieren und ggf. wie du schreibst erneuern. Dann auch gleich einen vernünftigen Boden verlegen.
Problem ist nur dass es sich hierbei um das obere Treppenhaus/Flur handelt, der zwingend begehbar sein muss und ich will gerade meiner Frau mit Baby da keine Baustelle zumuten, zumal ich ja kein Profi bin und nicht weiß wie lange ich dann dafür brauche...

robert234
30.08.2022, 15:18
und ich will gerade meiner Frau mit Baby da keine Baustelle zumuten
Richtig so, das kann sie auch noch später erledigen. :mrgreen:

LordXerxes
30.08.2022, 15:20
Genau :mrgreen:

Thorjin
02.09.2022, 14:39
Ich wundere mich nur, wenn da an der Stelle wo ich quasi "in den Boden einsinke" auch diese Platten sind, dann müssen diese ja total kaputt sein, bzw. sinke ich an der einen Stelle ein, ein paar cm weiter wieder nicht, merkwürdig.
Ich müsste wirklich mal den ganzen PVC weg machen (der ist eh hässlich) und den Belag darunter inspizieren und ggf. wie du schreibst erneuern. Dann auch gleich einen vernünftigen Boden verlegen.
Problem ist nur dass es sich hierbei um das obere Treppenhaus/Flur handelt, der zwingend begehbar sein muss und ich will gerade meiner Frau mit Baby da keine Baustelle zumuten, zumal ich ja kein Profi bin und nicht weiß wie lange ich dann dafür brauche...

Stell dich nicht so an. Meine Frau ist etwa 1 Monat nach dem Umzug und dadurch mitten in der Bauphase schwanger geworden :lol:

robert234
02.09.2022, 14:56
Meine Frau ist etwa 1 Monat nach dem Umzug und dadurch mitten in der Bauphase schwanger geworden
Da solltest Du mit dem Erzeuger aber mal ein sehr ernstes Wörtchen reden!

SuperVegeta
03.09.2022, 22:35
Mir ist aufgefallen, dass draußen bei der Befestigung des Fallrohres an der Wand nicht richtig abgedichtet wurde. Daher die Frage wie dichtet man gewöhnlich Schrauben ins Mauerwerk im Außenbereich ab? Mit Silikonmasse rund um den Bereich der Schraube?

robert234
03.09.2022, 22:38
Silikon wäre eine Option.

SuperVegeta
09.09.2022, 13:17
Okay, hätte ja sein können dass es noch was Anderes gibt. Kommt auf die TodoListe, werde es dann mit Silikon bzw. dem sika bauanschlussfugen zumachen.

Mal was Anderes: Ich wollte jetzt im September noch alle Heizkörper reinigen (der Staub innenliegend) ( der Staub wirkt isolierend und senkt die Heizleistung etwas), und entlüften. Im Zuge dessen, heißt es man solle die Umwälzpumpe vor dem Entlüften abstellen.
Diese Umwälzpumpe, hatte ich vorher gar nicht so auf dem Schirm. In einigen Videos ist die außerhalb der Heizung angebracht.

Kann es sein, dass bei moderenen Heizungen diese Pumpe innerhalb der Heizung integriert ist? Weil ich meine, ich würde die Umwälzpumpe nicht finden bei den Aufputz Rohren in der Nähe der Heizung...

LordXerxes
09.09.2022, 13:55
Also bei meiner (alten) Ölheizung ist die Pumpe sehr gut zugänglich vllt 20-40 cm am Rohr entlang nach der Heizung.
Ich hab aber keine Ahnung ob das bei neuren Heizungen innenliegend ist...

robert234
09.09.2022, 16:25
Kann es sein, dass bei moderenen Heizungen diese Pumpe innerhalb der Heizung integriert ist?
Das ist nicht mal eine Frage von modern, sondern Thermen haben die Pumpe integriert. Schalte zum Entlüften einfach die Therme aus, dann geht auch die Pumpe nicht. Vorher solltest Du aber wissen, wie man Heizungswasser nachfüllen kann. Ich halte es aber auch für überflüssig Heizkörper zu entlüften, die gar keine Anzeichen dafür liefern, daß Luft drin ist. Mit jedem "Entlüften" verliert die Anlage Heizungswasser und Druck, mit jedem Nachfüllen kommen neuer Sauerstoff und Salze ins System. Das fördert Korrosion und Ausgasung, so daß man in einem Teufelskreis landen kann, man füllt nach, dadurch gast es anschließend aus und man muß entlüften. Wasser fehlt, also füllt man wieder nach ...

Solange der Heizkörper keine Glucker- oder Sprudelgeräusche macht und oben überall warm wird, ist Entlüften Humbug. Das ist einer der üblichen "Spartipps" von Schlaubergern. Würde man deren Tipps alle umsetzen, spart man bestimmt über 100% Gas. :lol:

SuperVegeta
09.09.2022, 16:39
Das ist nicht mal eine Frage von modern, sondern Thermen haben die Pumpe integriert.

Okay, das erklärt es natürlich. Übrigens verliert mein Heizsystem zwar sehr langsam, aber doch stetig an Druck. Ich habe jetzt in den letzten ca. 10 Monaten schon 2x nachfüllen müssen... auf 1,7 bar... geht immer sehr langsam runter bis auf 0,8 und dann fülle ich nach.. letzte Mal glaube im Frühjahr nachgefüllt auf 1,6 und jetzt bin ich wieder bei 0,8 Bar. Ein Leck ist nicht erkennbar.... Ist das normal, was meinst du robert? Der Heizungsbauer wiegelt ab und sieht keinen Handlungsbedarf.

robert234
09.09.2022, 16:49
Das ist mit Sicherheit nicht normal, sondern spricht für schlechte Druckhaltung. Abgesehen davon, daß bei einem Haus aus EG und DG keine 1,7 bar nötig sind, sondern 0,9 bis 1,0 bar reichen würden, ist irgendwas nicht in Ordnung.

Entweder gibt es eine Leckage, das glaube ich aber am wenigsten.

Oder Du "entlüftest" häufiger das Wasser mit heraus.

Oder der Heizungsdödel hat Leitungswasser zum Befüllen verwendet.

Oder der Vordruck im Ausdehnungsgefäß ist nicht korrekt.

Mit dem korrekten Vordruck (und natürlich einem intakten Ausdehnungsgefäß) und Heizungswasser nach VDI 2035 sollte das nicht passieren.

SuperVegeta
09.09.2022, 17:44
Ja, eigentlich reicht 1,3 +- vollkommen aus. Ich hatte aber mehr genommen, da ich ja wusste, dass der Druck abnimmt.Der nahm jetzt aber auch gänzlich ohne Entlüftung kontinuierlich ab die letzten Monate.

Aber was hat / hätte denn das Befüllwasser / Heizungswasser an sich mit dem Druck zu tun? Verstehe den Zusammenhang nicht....

Das Ausdehnungsgefäß hat übrigens 1,0 Bar / ist auf 1,0 Bar eingestellt worden.

robert234
09.09.2022, 21:34
Aber was hat / hätte denn das Befüllwasser / Heizungswasser an sich mit dem Druck zu tun? Verstehe den Zusammenhang nicht....

Normales Leitungswasser ist nicht entsalzt/nicht enthärtet und hat einen pH-Wert, der für eine Heizungsanlage zu niedrig ist. Das so eingefüllte Wasser ist vergleichsweise sehr reaktionsfreudig im Zusammenspiel mit den in der Heizung verbauten Metallen. Dadurch finden an den Bauteilen der Anlage, z. B. den Rohren, Heizkörpern, dem Wärmetauscher und Armaturen korrosive Prozesse statt, bei denen auch Gase entstehen. Diese Gase werden entweder durch die meist vorhandenen Automatikentlüfter aus dem System entlassen, oder durch manuelles Entlüften durch die Nutzer, weil sie die Heizung entlüften. Dadurch sinkt zwangsläufig der Anlagendruck.

Bei modernen Brennwertgeräten wie Deinem kommt abseits der Druckfrage noch hinzu, daß die dort verbauten Wärmetauscher nicht nur sehr filigran aufgebaut sind, sondern auch aus äußerst dünnwandigem Blech. Das soll einerseits den Materialbedarf senken, vor allem aber die Wärmeübertragung optimieren. Durch Wasserstein aus nicht enthärtetem Wasser wird diese Wärmeübertragung signifikant verschlechtert, man braucht für die selbe Wärmemenge mehr Gas, insbesondere aber sinkt die Lebensdauer des Wärmetauschers. Ein neuer kostet so um die Tausend Euro.

Nicht ohne Grund schreiben die Hersteller der Heizgeräte ausdrücklich vor, daß sogenanntes Heizungswasser nach VDI 2035 verwendet werden muß, anderenfalls erlischt die Gewährleistung respektive etwaige zusätzliche Garantien des Herstellers. Das Heizungswasser wird vollentsalzt und ggf. im pH-Wert angehoben, letzterer hängt davon ab, welche Materialien in der Anlage verbaut worden sind.

LordXerxes
10.09.2022, 20:15
Hmm bei mir schließe ich, wie mir vom Vorbesitzer gezeigt, auch einfach einen Schlauch des Leitungswassers an die Anlage an und fülle so auf. D.h. bei mir ist auch nur normales Leitungswasser drin.
Hätte zwar die Möglichkeit VE-Wasser zu organisieren, aber wie will ich das in die Anlage bringen, dafür braucht es ja Druck...

SuperVegeta
10.09.2022, 21:28
Robert, du hast mit deinen Ausführungen sicher Recht. Da will ich auch gar nichts gegen sagen.

Bei mir ist es so, dass mein Heizungsbauer tatsächlich auch viel Wert darauf gelegt hat, dass VDI-konformes Wasser eingefüllt wird. Dies ist auch passiert. Ich selbst hatte dann mal mich näher informiert, und es gibt eine Richtlinie des Heizungsherstellers wann VDI-Wasser genommen werden muss/sollte und wann es auch normales Leitungswasser tut. Ich meine, dass für mein Modell auch normales Leitungswasser zulässig ist. (wenn ich das Dokument richtig interpretiert habe). Nichts desto trotz habe ich bei meinen Nachfüllungen einfach Leitungswasser genommen, da ich auch keine andere Möglichkeit habe. Mein Heizungsmensch hatte mich darauf hingewiesen, dass er mir gegen Aufpreis so eine Nachfüllstation mit Entmineralisierung/entsalzung oder was es war, einbauen könnte. Ich habe es aber damals abgelehnt. Ich habe ihn gefragt, ob er bei sich daheim VDI-konformes Wasser nimmt oder einfach Leitungswasser. Als er dann meinte, er nimmt einfach Leitungswasser habe ich mir gedacht "wenn der Profi es schon so macht, dann wird es schon passen".
Also ich mache mir da keine so große Gedanken ehrlich gesagt. Trotzdem hast du natürlich mit deinen Ausführungen Recht, optimal und auf Nummer sicher wäre immer vdi-konformes Wasser.

robert234
10.09.2022, 22:06
Ich habe mir über das Internet eine Filterflasche gekauft, die man einfach in den Wasserschlauch zum Heizgerät mit einsetzen kann. Das Leitungswasser wird in der Flasche durch ein spezielles Harzgranulat geleitet und so vollständig entsalzt/enthärtet und im pH-Wert angehoben.

So sieht das ungefähr aus:

LordXerxes
10.09.2022, 23:02
Interessant.
Ich werde mal meinen Heizungsbauer fragen, falls irgendwann mal meine Heizung kommt.
Schließlich werden wir hauptsächlich die alten Leitungen weiter verwenden und die sind auch schon 32 Jahre alt.

robert234
10.09.2022, 23:38
Interessant.
Ich werde mal meinen Heizungsbauer fragen, falls irgendwann mal meine Heizung kommt.
Schließlich werden wir hauptsächlich die alten Leitungen weiter verwenden und die sind auch schon 32 Jahre alt.

Die Pulle kannste selbst anschließen, Du brauchst lediglich einen zusätzlichen kurzen Schlauch vom Wasserhahn zur Flasche, den bisher genutzten Schlauch machste vom Wasserhahn ab und an den Ausgang der Flasche dran. Mehr ist das nicht.

Sehr gute Erfahrungen habe ich damit gemacht, das alte System vor dem Einbau des neuen Wärmeerzeugers zu reinigen, Handwerker haben dafür einen speziellen Spülkompressor, ich habe es chemisch erledigt mit Fernox F3. Dazu habe ich zuerst etwas Wasser abgelassen, damit der Druck weg ist, dann am obersten Punkt der Anlage einen Schwimmerentlüfter oben aufgeschraubt und da aus der Flasche den Reiniger in der richtigen Dosierung eingefüllt und wieder zugeschraubt. Anlagendruck auf den normalen Wert erhöht (Wasser nachgefüllt) und dann die Plörre 10 Tage lang im normalen Heizbetrieb spazieren fahren gelassen. Anschließend wird die Anlage vollständig abgelassen, da kam ein unglaublicher Dreck heraus. Ich habe die Anlage dann befüllt, wieder ne Weile quirlen lassen und erneut abgelassen, nochmal wiederholt (hier war das Wasser inzwischen klar) und dann den Fernox F1 Korrosionsschutz eingefüllt und sodann mit dem Heizungswasser aus der Filterflasche aufgefüllt.

Seither, das war vor zwei Jahren, habe ich nur ein einziges Mal noch ein wenig Wasser nachspeisen müssen, vorher, mit dem Leitungswasser, war das mehrmals im Monat nötig. Die Heizkörper werden seit der Reinigung besser warm, vor allem unten, wo vorher offenbar der Schlamm saß.

Ich empfehle sehr, Deine Anlage auch zu spülen, ehe da was Neues integriert wird. Auch der Korrosionsschutzzusatz ist sinnvoll, weil dann sehr verschiedene Materialien aus alt und neu zusammenkommen, was immer zu chemischen Reaktionen führt. Fernox F1 verhindert sowohl Korrosion wie auch die Versiffung durch Bakterien.

LordXerxes
11.09.2022, 10:55
Hört sich sinnvoll an, macht am besten dann mein Heizungsbauer :D
Wobei ich bisher zum Glück nur 1 mal nachgefüllt hab im letzten Jahr

SuperVegeta
16.09.2022, 21:43
Hört sich sehr sinnig an, dies wurde bei mir leider nicht gemacht. Die "Spülung" bestand lediglich daran, Wasser 1-2x aufzufüllen und dann abzulassen. Naja, allerdings wurde dann ein Gerät angeschlossen, welches dem Wasser sämtliche Mineralien entzieht. Naja, sei es drum. Jedenfalls wurden im letzten Winter die Heizkörper unten im Keller teils überhaupt nicht richtig warm bzw. deutlich schlechter als oben die. Was aber auch nicht schlimm ist, weil unten will/muss ich ja gar nicht zwingend heizen.

Andere Thematik: Ich bin am Überlegen meinen Warmwasserspeicher zu isolieren/dämmen. Weil Heizung und Warmwasserspeicher stehen im Keller im Heizungsraum, und der Raum wird schnell kalt, da dort ein überirdisches Fenster auch ist, welches lediglich 1-fach verglast ist. Würdet ihr das auch machen, merkt man das überhaupt, ist es sinnvoll? wenn ja, womit würdet ihr es isolieren?Neupor, styropor? (ps: Der Warmwasserspeicher ist ein aktueller und bereits werksseitig mit Styropor innen umhüllt)

robert234
17.09.2022, 11:26
Der ist garantiert nicht mit Styropor umhüllt, sondern mit PUR umschäumt. Warum setzt Du nicht zunächst am Fenster an und ersetzt dieses?

Was die Zusatzdämmung für den WW-Speicher anbelangt, so hängt es von seiner äußeren Form (Quader oder Zylinder?) und dem Drumherum ab, was da ggf. geht. Hat man ebene Flächen, gingen Dämmplatten. Dabei würde ich dann auf PUR setzen, das dämmt bei gleicher Dämmstärke am besten. Muß aber vor Sonnenlicht geschützt sein.

SuperVegeta
17.09.2022, 20:58
Der WW-Speicher hat eine zylindrische Form. Ich hab ihn mir eben mal genauer angesehen, du hast Recht Robert, die Isolierung besteht aus "Polyurethan-Hartschaum". (besser oder schlechter als styropor?)

Wenn man den Deckel anhebt sieht das so aus:

61048

Bezüglich Fenster: Hätte ich normal auch in Erwägung gezogen, allerdings würde das nichts bringen. Ich habe als Auflage, einen Luftausschnitt von ca. 15x15cm zu lassen, weil da vorher eine alte Ölheizung war und deswegen ging diese Variante, dessen Namen ich gerade nicht weiß, eben nicht (wo die Belüftung über den Schornstein erfolgt).

robert234
17.09.2022, 22:06
PUR ohne Alukaschierung hat eine WLS von ca. 025, Styropor von 040. Styropor dämmt also signifikant schlechter. Aber PUR und Styropor kann man nur als Platten kaufen, folglich kannste damit keinen Zylinder dämmen, weil die nicht biegbar sind. Es ginge also bestenfalls gute Glaswolle mit WLS 032, die Du dann außen noch mit einer Ummantelung versiehst. Allerdings sieht der Speicher doch ab Werk ganz ordentlich gedämmt aus.

Zum Fenster. Frage mal Deinen zuständigen Bezirksschornsteinfegermeister danach, ob er auch mit einem Raumluftverbund zufrieden wäre. Bei der Öffnung geht es ja nur darum, daß die Heizung genug Sauerstoff zur Verbrennung bekommt, sind mehrere Räume als Luftreservoir für die Heizung verfügbar, dann ist eine Öffnung nach außen nicht erforderlich. Die Türen zwischen den Kellerräumen müssen dann Lüftungsschlitze bekommen, damit die Luft von Raum zu Raum gelangen kann. Ich habe auch kein Luftloch nach außen, sondern diesen Raumluftverbund.

Eine Alternative dazu wäre es, eine ausreichend große Öffnung durch die Kellerwand nach außen zu schaffen, etwa durch eine Kernbohrung (Kosten: ca. 200 €) und am besten noch von dort bis nahe der Therme ein passendes PVC-Rohr zu verlegen, damit nicht die Luftströmung quer durch den ganzen Raum geht und dabei dessen Wärme klaut. Dafür könntest Du dann die vergleichsweise größere Fläche des Fensters dicht machen und dort ein vernünftiges wärmegedämmtes Fenster ohne Tauwasserprobleme und hohe Energieverluste einbauen.

LordXerxes
28.09.2022, 16:00
61055

Wie gewünscht hier mal ein Foto von meiner fertigen Terasse. Ist nicht ganz günstig fotografiert und das Forum hat das Bild gedreht^^