Familie....

Ich weiß gerad nicht wohin mit mir, daher schreib ich das mal hier her...

Eigentlich würd ich sowas ins ladies schreiben, aber vielleicht ist es ganz gut, wenn hier auch n paar männchen was schreiben könne. die eventuell selber n kleiner bruder sind;-)

ALSO...

Ich (20) , mein Bruder (16).

Mein Bruder ist von anfang an n kind gewesen das immer viele Probleme hatte. Egal obs mit sozialen Kontakten war, in der schule oder in der Familie. Irgendwann war er so "kaputt", das er für 3 Monate in ne stationäre Psychologische Behandlung kam, da er eines morgens mit einem Messer vor mir heulnd stand und mich umbringen wollte....
( ich weiß, das hört sich schon alles recht krank an)
Da war er 11, ich demnach 15.
Ich habe jeden Streß mitbekommen, den es so mit ihm gab und ich bin dadurch immer weiter in den Hintergrund der Familie gefallen.
Dessen ich mir eigentlich jetzt erst bewusst werde.
Mein Bruder und ich hatten nie eine gute beziehung zu einander.
Meine ELtern haben sich vor 3 Jahren getrennt. Mein Bruder und ich sind zu meiner Mutter gezogen.
In der Zeit ist eigentlich das schlimmste passiert was ich mir vorstellen kann. Er hat meine Mutter beschimpft, ihr ins Gesicht geschlagen, nicht zur schule gegangen, Sachen zertrümmert usw...
Ich habe immer versucht vor allem weg zu rennen...
Habs auch immer gut geschafft. Bis ich irgendwann mit Bauchschmerzen nach Hause kam. EIgentlich garnicht mehr nach Hause gehen wollte, weil ich meine Mutter so nicht sehen wollte und vor meinem Bruder angst hatte....
Bin dann sofort mit 18 ausgezogen und habe 50 km von "zuhause" meine Ausbildung angefangen. Mein Bruder ist in der Zeit in ein Heim gekommen. Meine Mutter hat eine Therapie gemacht und hat jetzt einen wundervollen Freund:-)

Mein Bruder lebt nun seit 6 Monaten wieder bei meinem Vater und hat sich nach der Meinung der anderen Familienmitglieder sehr zum positiven verändert. Meine Mutter hat inzwischen eine sehr oberflächliche Beziehung zu ihm aufgebaut.
Bisher war es so, wenn ich meinen Bruder irgendwo getroffen habe, das wir uns am liebsten gekloppt hätten...

SO!!
nun zum eigentlich Problem.
Weihnachten steht vor der Tür.
Meine Mutter fragte mich ob ich weihnachten zu ihr und ihrem freund kommen möchte. Meine OMa wird auch da sein.
Ich habe mich riesig über diese einladung gefreut!!!
Da die letzten weihnachtsfeste nicht so schön waren.
nun ruft meine Mutter heut morgen an und sagt:" katrin, dein Bruder wird auch da sein Heiligabend". ich nur geschluckt :" mama, dann muss ich noch mal drüber nachdenken ob ich kommen möchte"
Heut ruft mein Bruderan( haben recht lang nicht miteinander gesprochen):" Katrin? wir würden uns alle sehr freuen , wenn du heiligabend mit uns feierst." ich wieder am schlucken gewesen. stand auch gerad zwischen recht vielen leuten weil ich gerad vom handball spiel kam.
naja dann sagte ich, das ich am überlegen bin, weihnachten bei meinem freund und seiner familie zu feiern, da sagte er aufeinmal" hast du unsere "FAMILIE" nicht so lieb wie die von christoph?....Naja da fing ich dann an zu heulen und habe gesagt ich rufe ihn später an. Habe ich bis jetzt aber nicht getan...
das tat unheimlich weh, da ich meine mutter wirklich liebe( ihr wisst wie ich meine). aber mit ihm ist es halt so schwierig. Ich habe so angst davor das wir uns heiligabend dermaßen in die haare bekommen, dass das gesamte weihnachtsfest für alle unerträglich wird.

Ich weiß absolut nicht was ich machen soll.
SOll ich ihm ne chance geben mit der gefahr das das weihnachtsfest schrecklich wird?
Vielleicht wirds aber auch nett und man findet wieder einen Draht zu einander?
Ich habe noch so viele negative Gefühle in mir , ihm gegenüber, das ich nicht glaube das ich das so kontrollieren kann, das ich ihn da nicht zur sau mache...
Aber eigentlich sollte ich so alt und professionell sein das zu kontrollieren... Aber Gefühle sind stärker als irgendeine Professionallität... ODER?+



ICH WEIß ES NICHT!!!

ich weiß ist ein sehr langer text geworden, auch sehr persönlich, aber ich musste das gerad mal runter schreiben.

Und die meisten in meinem Umfeld verstehen mich nicht, da sie die sicht habe, das mein kleiner armer bruder n bisschen mitleid braucht....

FIND ich aber nicht, ihm sollte schon ein wenig bewusst sein, was er da früher veranstaltet hat.

Meine Eltern tragen zwar auch schuld, aber meiner Mutter konnte ich das verzeihen....

:roll::roll:

behandelt das bitte mit respekt!!

So wie du es beschreibst , wie er sich am Telefon verhalten hat scheint er sich ja nicht so bewusst zu sein wie sein Verhalten sich auf die anderen Familienmitglieder ausgewirkt hat .

Muss aber nicht sein , viell. ist ihm ja in der Zeit im Heim einiges klar geworden , verstehe dich dann aber natürlich , dass du da nicht so schnell drüber hinwegsehen kannst .

Kann mir vorstellen , dass es deiner Mutter sehr viel Wert wäre wenn die ganze Familie an Weihnachten zusammenkommen würde , musst ihn ja nicht gleich in die Arme schließen , bleib wenn es sein muss etwas auf Abstand und vermeide eine direkte Konversation .

An deiner Stelle würde ich hingehen , kann jetzt aber selbst nicht beurteilen wie tiefliegend denn deine Gefühle zu der Sache sind .
Viell. bin ich da nicht feinfühlig genug für , aber ich würde an deiner Stelle nochmal drüber nachdenken und die ganze Sache etwas optimistischer sehen .

Laß es sein Paula.
Im Vorfeld des Weihnachtsfestes wird auf Harmonie gemacht. Da wird eine große Erwartungshaltung in der Familie aufgebaut und es kann Heiligabend eigentlich nur knallen, da die Harmonie in der Realität nicht vorhanden ist.

Heiligabend ist schon eine Probe für Familienverhältnisse die funktionieren. Tu dir das nicht an und denk an dich. Das ist auch nicht egoistisch.

Um das Verhältnis zu deinem Bruder wieder zu normalisieren hilft ein Treffen an einem neutralen Ort, an dem ihr in Ruhe miteinander reden könnt und der dir gleichzeitig die Möglichkeit bietet auch sofort abzuhauen wenn das Gespräch entgleitet.

Das Weihnachtsfest ist nicht geeignet um Familienverhältnisse zu kitten. Das geht schief.

Paula, meine Schwester ist 5 Jahre älter und wir haben uns abgrundtief gehasst!!! Und auch ich bin mit ca. 10 Jahren mit nem Taschenmesser auf sie los :(. sie musste sich Stundenlang in ihrem Zimmer verbarrikadieren während ich draußen versuchte die Tür zu zertören.
Wir haben heute ein gutes Verhältnis!
Unsere familiäre Situation war zwar nicht so schlimm wie bei euch und nicht ich sondern sie war das Problemkind aber ich denke auch bei euch besteht eine Chance auf Besserung.

danke gerd für deine offene meinung!!!!
Hört sich realistisch an!
Ich werds mir durch den kopf gehen lassen:-)
Aber es tut irgendwie weh, nicht bei mama zu sein an weihnachten, da ich die letzten jahr auch immer woanders unter gekommen bin... OH MANNO!

Oh Sixpack, wie habt ihr das denn wieder hinbekommen? und was geht in sonem kopf ab wenn man da mit nem messer steht? musst du nicht beantworten...

aber ich kann mir immer viel erklären, aber das NICHT!

Zitat:

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Zitat von Paula Ansehen ?

Oh Sixpack, wie habt ihr das denn wieder hinbekommen?

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Wir wurden älter, sie wurde mit 19 schwanger und zog mit ihrem Partner zusammen. Ab da hatten wir immer weniger Streß miteinander...

Der Grund für die Messerattacke war tiefe Verzweiflung nach langer Unterdrückung und Provokation ihrerseits... um das genaue zu erläutern müsste ich hier nen riesen Text schreiben... das möchte ich nicht... was genau währenddessen in meinem Kopf vorging weiß ich nicht mehr

vielleicht sollte mein bruder auch vater werden^^

@Paula: Viele Konflikte die in einer Familie vorhanden sind verdichten sich an den Weihnachtsfeiertagen und brechen auch aus.

Ich kann es aus eigener Erfahrung sagen: Ich hatte schöne Weihnachten in den vergangenen Jahrzehnten und auch stressige, mit viel Ärger in der Familie.

Zur Aufarbeitung der Vergangenheit ist Weihnachten nicht geeignet!

Da ich deine Meinung immer sehr schätze gerd, werde ich wohl auf dich hören und dies auch so meiner familie erklären :icon_sunny:

DANKE:knuddel:

Wäre ich in deiner Situation, würde ich hingehen mir jedoch immer eine Option offen halten, jederzeit die "Flucht" anzutreten. Falls doch was vorfallen sollte.
Ich kann gewisse Dinge schnell vergessen wenn ich den Ort verlasse und woanders hingehe (bei dir dann dein Freund), weiß natürlich nicht wie es da bei dir aussieht, ob du dir dann zu viele Gedanken machst und die ganzen Tage versaut sind. Wäre das dann in Friedrichstadt?!

ne in husum, und freund sitzt dann in flensburg;-)

Ich würde ihn dann einfach fragen, ob er dich abholen würde. Musst du natürlich am Ende selbst wissen was du machst. Ich habe leider fast keinen mehr aus meiner richtigen Familie sondern nur eine Ersatzfamilie seitens meines Stiefvaters deswegen rate ich dir zu diesen Schritt :)

Verbringe Weihnachten zu Hause ...

Dein Bruder war in Behandlung sowie in einem Heim und laut der restlichen Familienmitglieder hat er sich sehr zum positiven verändert.
Zudem hat er dich angerufen und wollte dich gerne dabei haben. Das er dich damit bedrängt hat bzw. erpresst "ob du die oder die lieber machst" liegt wohl an seiner Art und seinem Charakter. Einige reagieren auf eine Abfuhr so andere so.
Aber gerade an Weihnachten kann man doch solch eine "Wiederkehr" feiern, du hälst dich halt etwas zurück und beobachtest die Situation und wie er sich verhält und fängst dann wieder langsam an, etwas mit ihm aufzubauen.

Ich meine, ihr habt noch euer ganzes Leben vor euch, was ihr als Bruder und Schwester "gemeinsam" bezwingen wollt. Da bietet sich doch so etwas als Grundstein an.

Falls es doch nicht klappen sollte, ist halt wieder ein Weihnachten schiefgelaufen (wie einige davor auch schon) und du kannst das Thema erstmal abhaken.

Hast es aber versucht!!

Gruß
Blue01

Auf die Gefahr hin das mich hier danach alle mal für bekloppt halten und mir das ewig unter die Nase gerieben wird möchte ich mich doch mal wagen hier was zu zu schreiben.

Ich kenne die Situation nur zu gut.
Meine beiden Schwestern (21 und 23) und ich haben eigentlich eine schöne Kindheit gehabt. Klar gab es immer kleine Auseinandersetzungen, aber die sind nie wirklich eskaliert.

Dann haben sich vor 7 Jahren meine Eltern getrennt, bzw. meine Mutter hat meinen "Erzeuger" verlassen da sie es absolut nicht mehr mit ihm ausgehalten hat.

Und jetzt kommt der gemeinsame Punkt unserer beiden Geschichten:
Mich könnte man eigentlich ziemlich gut mit deinem Bruder vergleichen.
Ich habe mir selber, nach der Trennung meiner Eltern, für jede Auseinandersetzung die Schuld gegeben.
Ich habe damals meine Mutter, ihren neuen Freund und sogar meine beiden Schwestern mit übelsten Schimpfwörtern beschimpft und bin teilweise auch handgreiflich geworden.
Vor 4 Jahren begann die Sache dann richtig zu eskalieren. Nach jedem meiner Ausraster habe ich mich noch mehr über mich selber geärgert und meine Wut an mir selber ausgelassen.
Das hat bis anfang diesen Jahres so weiter gegangen. Meine Mutter hat nie dafür gesorgt das ich eine Therapie mache (wenn das ja jemand mitbekommen hätte würde sie ja eventuell als schlechte Mutter dastehen) und ich wollte es auch garnicht.
Nach einem Selbstmordversuch hat es dann aber anscheinend bei meiner Mutter "klick" gemacht.
Nach einigen Terminen bei einer Psychiaterin stand die Diagnose: Borderline Syndrom
Seitdem bin ich in Therapie und mittlerweile kann ich auch wieder ein relativ normales Leben führen.
Ab und zu ist es natürlich noch ziemlich schwierig, vor allem weil mein Stiefvater mittlerweile unter manischen Depressionen leidet und mir das Leben damit zusätzlich schwer macht (wofür er natürlich genau sowenig kann wie ich).

Um jetzt mal auf den Punkt zu kommen:
Ich kann mich ziemlich gut in die Lage von dir reinversetzen (meinen beiden Schwestern geht es ja genau so wie dir) und auch in die deines Bruders.
Und du annst mir glauben, wenn er dich schon anruft und dir sagt, dass er möchte das du an Weihnachten mit ihm und deiner Mutter feierst, dann meint er es auch ernst.

Um das ganze etwas entspannter zu gestalten solltest du vielleicht vorher mit deiner Mutter über deine Ängste sprechen (ich weiß, sowas ist verdammt schwer).
Legt nicht alles auf die Goldwaage was dein Bruder sagt, dann kann es eigentlich zu keiner Auseinandersetzung kommen.
Und zeigt vor allem interesse an ihm. Frag ihn doch einfach wie es in der Schule läuft, ob er ne Freundin hat, usw.
Und wenn er anfängt etwas zu erzählen lasst ihn einfach erzählen (auch wenn euch das Thema vielleicht nicht unbedingt zusagt, aus eigener Erfahrung kann ich sagen das es einfach gut tut seiner Familie mal was erzählen zu können).


Das klappt schon alles ;) Er freut sich garantiert wenn du an Weihnachten mit ihm feierst

Zitat:

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Auf die Gefahr hin das mich hier danach alle mal für bekloppt halten und mir das ewig unter die Nase gerieben wird möchte ich mich doch mal wagen hier was zu zu schreiben.

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Sehr guter Beitrag Häschen, so wie das Leben ist. Danke.