Zitat:
[ Zitat von pulegon
Man kann nicht auf der einen Seite nörgeln, man wolle billiges Frischfleisch, 5-7 Tage haltbar und dann noch günstige Selbstbedienung und sich dann hinterher aufregen, dass das halt nicht ohne Schutzatmosphäre machbar ist.
Wer es nicht möchte, sollte sich seinem Schlachter/Metzger um die Ecke anvertrauen und dann auch bereit sein den Preis zu zahlen.]
...will ich ja gar nicht. ich will normales fleisch in einer vernünftigen preis/leistungs-relation - weder hartz iv - schwein, artgenossenmehl-gemästet in antibiotikabrühe als blutersatz für 2,22 das kilo, noch iberische pata negra-piggies oder handmassierte kobe-cows für knapp dreistellige beträge pro portion, mit einem horrenden co² footprint aus weiss der teufel wo eingeflogen - einfach nur "normales" fleisch vom erzeuger um die ecke: glücklich im dreck wühlende schweine und frisch geschossene flugenten anstelle der gefolterten intensivhaltungs-kz insassen. darf gerne auch ungefähr 150% - 250% der discounterpreise kosten.
und nun raten sie mal, ob ich meinen wunsch erfüllt bekommen kann?
nö.
kann ich nicht.
mein "schlachter um die ecke" kauft seinen massenhaltungs-kram beim selben schlachthof wie der lokale edeka bzw. real, und egal, welchen preis ich zahlen möchte - die kleinen erzeuger haben längst aufgegeben.
pleite gegangen in einem langsamen prozess in den letzten 20 jahren, an ihrer eigenen gier, und am mörderischen preisdruck der großabnehmer, nachdem sie erst einmal auf die schiene der massenhaltung aufgesprungen sind.
wir fahren mittlerweile sage und schreibe 50km, um bei einem kleinen bauern schwein und lamm zu kaufen, das in seinem kurzen leben mehr als die 30 schritte aus dem tötungslaster auf grotesk untermuskelten beinen zum bolzenschussgerät-operator gewankt ist.
wir sind keine ökos; nix da von wegen birkenstock, von hand gebatikte tshirts, grüne wählen und abends bei billigem rotwein atomkraft scheisse finden...aber was hier in deutschland in bezug auf die fleischversorgung passiert, ist - im tatsächlichen wortsinne - zum kotzen; und wenn nun foodwatch einmal mehr das bewusstsein der öffentlichkeit auf diese unsäglichen zustände lenkt - egal, wo in der kette, ob erzeuger, zerteiler, vermarkter, ... - dann finde ich das begrüßenswert - und leute, die hier im forum haarspalterische argumente ablassen oder darauf hinweisen, dass das ja alles schon laaange status quo und somit quasi gewohnheitsrecht sei, können nicht meine freunde sein.
so .
;)
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