Zitat:
Wenn ich davon ausgehe, daß meine Unfähigkeit, angemessene Essensportionen einzuschätzen oder auch nur zu merken, wann ich "eigentlich" satt bin, aus meiner Kindheit resultiert - der Wechsel zwischen wochenlangen trocken Brot und Wasser im Keller zu Strafwochen, an denen ich täglich 3 - 4 Tafeln Schokolade statt normaler Nahrung essen mußte bis hin zum Essenszwang, teilweise unter Gewalt - dann ist das eine fremdverursachte Folge, die ich nicht beibehalten muß.
Also Beschluß 1: ich werde nicht mehr gegen mein Gewicht ankämpfen, sondern meinen Willen aktivieren, "Mutti" nicht gewinnen zu lassen. Ich bin stärker als sie.
Wenn ich weiterhin davon ausgehe, daß mein Fett auch die "Funktion" hatte, mir Männer vom Hals zu halten und mich für Männeraugen unattraktiv zu machen, dann ist das eine Folge der Mißbrauchserlebnisse, die ich noch überwinden will. Sprich: ich brauche den Fettpanzer nicht mehr.
Beschluß 2: ich werde nicht mehr gegen mich ankämpfen, sondern gegen eine der Folgen der sexuellen Übergriffe.
Beides will ich mir täglich bewußt in Erinnerung rufen. Ich bin stark, ich hab schon ganz andere Sachen überwunden, ich muß nicht gegen mich ankämpfen, sondern gegen den Restmüll von früher.
Bis vor einigen Jahren war ich noch mühelos imstande, Typen, die wesentlich stärker waren als ich, auf die Bretter zu schicken. Nicht, daß ich ein Schläger wäre (bin ich schon lange nicht mehr), aber ich will das Gefühl, mich jederzeit effektiv wehren zu können, wieder haben.