Nur kurz um mich zu rechtfertigen, dann bin ich raus ;-)
Das Gewaltniveau ist niedriger. Das ist eine soziologische Tatsache. Sowohl die Alltagsgewalt ist gesunken (Prügel in der Erziehung nicht mehr erlaubt, körperliche Sanktionen im Strafgesetz verboten, sonstige körperliche Gewalt nicht mehr sozial anerkannt sondern geächtet usw.) wie die Gewalt durch Kriege (heute befinden wir uns nicht mehr in dauerhaften Fehden mit den Nachbarn).
Zitat:
ansonsten kann ich es nur Deinem jungen Alter zugute halten, wenn Du das heutige Gewaltniveau unter Jugendlichen als niedrig bezeichnest und so bagatellisierst
Wenn du meinen Beitrag aufmerksam liest, dann wirst du bemerken dass ich das nie getan habe. ;-)
Ich habe erstens nie von Jugendgewalt geschrieben sondern von einem breiten Feld von Gewalt, zweitens habe ich die Bewertung "niedrig" nur im Verhältnis zu der Menschlichen Geschichte gesetzt um einen Maßstab ziehen zu können ob die Gewaltschwelle hoch oder niedrig ist. Ich schreibe nicht von einem Zweitraum von wenigen Jahren. Da ist es klar dass die Gewalt in den letzten Jahren gestiegen ist, aber auch nur wenn man an die Gewalt unter Jugendlichen denkt, worum es hier aber nicht geht.
Zitat:
Und warum Gewalt selbstverständlich sein soll, das fällt wohl nur einem Sozialarbeiter ein.
Nee, einem Soziologen. ;-)
Es gibt und gab nie gewaltfreien Gesellschaften, was den Schluss zulässt dass Gewalt zur Menschheit gehört, wie die Proteine zum Magerquark. Somit ist nicht die Gewaltätigkeit eine Besonderheit, sondern die Abwesenheit von Gewalt. Dass Gewalt normal ist, bedeutet nicht dass Gewalt gut ist, oder dass sie keine Beachtung erwähnt oder bagatellisiert werden soll, wie du es mir unterstellst.
Zitat:
Richtig, aber ich spreche von sozialem Verhalten, und asozialem Verhalten,
Und genau das ist der Punkt an dem wir uns in der Betrachtungsweise der Gewalt scheiden und warum es mühselig ist zu argumentieren. Du betrachtest Gewalt ausschließlich aus deiner moralischen Sichtweise, die dir sagt dass Gewalt schlecht ist.
Ich betrachte körperliche Gewalt als einen Grundsatz sozialer Interaktion, der sich viele Jahrtausende überall auf der Welt bewährt hat und in der westeuropäischen Gesellschaft im Laufe der Zeit zunehmend in Verruf gerät.
Dann betrachte ich Gewalt aus meinem persönlichen moralischen Standpunkt, der sich mit deinem weitestgehend deckt. Das Gewaltbniveau kann nie niedrig genug sein.
Zitat:
Sorry, aber das ist hanebüchener Stuß. Keine Kreatur sonst unter diesem Himmel attackiert andere Lebewesen aus reinem Vergnügen an der Gewalt.
Glaube ja nicht dass Gewaltausübung aus reinem Vergnügen geschieht. Die Motive sind extrem vielschichtig. Die hohe Gewaltbereitschaft -unter Jugendlichen- in den letzten Jahren hat i.d.R. andere Ursachen.
Zitat:
Gewalt kein Vorgang der aus der Natur gesetzmäßig oder regelmäßig hervorgeht und auch bei Tieren vorkommt, sondern etwas das nur der Mensch in dieser Form ausübt.
Das ist völlig falsch.
Gewalt ist ein normales Mittel zur Durchsetzung, wenn du so willst auch ein "gesetzliches" weil es überall vorkommt. Auch im Tierreich wird gebissen, gekratzt, gestoßen und getötet. Sei es aus Revierverhalten, als Paarungsritual, als Kommunikationsmittel, als Dominanzverhalten oder einfach zum Angriff.
Richtig ist, dass Gewalt sozial legitimert werden muss.
Wenn der Löwe Amok läuft, dann wird er schnell von den Artgenossen verstoßen. Wenn Löwen-Papa der Mama eins aufs Maul haut, weil diese sich zuerst am Antilopenbraten vergreift, ist das völlig normal und ein wichtiger Grundstein des Sozialverhaltens dieser Tiere.
Zitat:
Sorry, aber das ist hanebüchener Stuß.
Damit bin ich endgültig raus, es ist extrem anstrengend so zu argumentieren. :kuss2: