Zitat:
Ist es - nein - verstehst DU es als "Schaden", wenn sich wegen des zur Unzeit supplementierten Creatins im Körper andere Referenzwerte ablegen als unter natürlichen Umständen? Falls nicht, dann entsteht dadurch kein "Schaden" im Sinne Deiner Definition
.
Ich verstehe es als "Schaden" wenn langfristig veränderte Referenzwerte spürbare Folgen haben. Wenn sich durch Creatinkuren nichts spürbar und haben keinen wirklichen Effekt, sehe ich auch kein Problem darin wenn sich ein 15-Jähriger Creatin reinpfeifft.
Zitat:
Ein falscher Referenzwert bedeutet auch keineswegs daß der Körper dann grundsätzlich nie mehr Creatin herstellen könnte, das kann er mitunter noch, nur kann das in falscher Menge geschehen, eben weil der Referenzwert nicht stimmt, von dem der Körper aber ausgeht.
Noch einmal: Wie hoch ist das Risiko, dass sich der Körper auf einen falschen Referenzwert einstellt?
Und wie hoch ist das Risiko, dass der Creatin-Supplementierer, in dem Falle dass er künftig Creatin unter falschem Referenzwert produkziert, etwas von dem falschen Referenzwert merkt?
Es kann selbstverständlich sein dass die Jungs die ich kenne alle mit einem falschen Creatinreferenzwert durch die Gegend rennen, davon aber nix wissen weil der Effekt so marginal ist dass keine spürbaren Folgeschäden übrig bleiben, sondern sich nur abstrakte Werte auf medizinischen Messskalen verändert haben.
Zitat:
Bekanntlich verspürt bei weitem nicht jeder die erhofften positiven Effekte einer Crea-Supplementierung, obwohl er das Zeug in einer Menge schluckt, die dem zwei- bis zehnfachen Normalwert entspricht. Wenn schon nicht in allen Anwendungsfällen bemerkbar ist, ob man 2 oder 20 g Creatin im Körper hat, warum sollte dann - noch dazu anhand eines "munter Herumhüpfens" - für einen Außenstehenden durch bloßen Augenschein erkennbar sein, ob es im Körper einen falschen Referenzwert gibt? Wenn es solchen gäbe, säße man deshalb nicht im Rollstuhl, man würde weder humpeln noch erblinden, verlöre nicht seine Haare oder dergleichen mehr, ich würde mir offen gestanden nicht zutrauen, jemandem diesen Zustand äußerlich anzusehen, freue mich aber, daß andere das offenbar können.
Siehe oben: Wie äußern sich die Folgeschäden, bzw. was rechtfertigt den Begriff Schäden wenn subjektiv keine negativen Veränderungen stattgefunden haben?
Zitat:
Es gibt übrigens viele Menschen, die durch ihre ungesunde Ernährung erhebliche Diabetes-Risiken für sich setzen. Andere qualmen wie ein Schlot. Trotzdem hüpfen sie zunächst viele Jahre bis Jahrzehnte munter in der Gegend herum, viele sogar bis an ihr Lebensende. Was will man daraus schließen? Sind deshalb die Warnungen Blödsinn, nur weil sich die Risiken nicht grundsätzlich auch verwirklichen?
Eigentor.
Die Warnungen sind nicht Blödsinn da begründet: Die Schädefolgen sind für den betroffenen langfristig spürbar und haben sogar einen Namen. Diabetis.
Das ist für die Creatin-in-jungen-Jahren-These scheinbar nicht der Fall.
Falls eventuelle Veränderungen der Referenzwerte (es ist immer noch nicht geklärt ob und in welchem Maße diese tatsächlich stattfinden [im Gegensatz zu deinem Diabetisbeispiel]) wirklich stattfinden, frage ich mich ob und wie der Betroffene diese tatsächlich bemerkt (auch das ist bislang ungeklärt [im Gegensatz zur Diabetis]).
Falls der Betroffene keinerlei merklichen negativen Folgen durch eine Creatinkur erfährt, fällt es mir schwer veränderte Messwerte als Schäden zu definieren.
Zitat:
In Frankreich ist Creatin außerhalb medizinischer Indikation vom Gesundheitsministerium übrigens seit Jahren generell verboten, eine Ausweitung dieser Regelung auf die EU steht nach meiner Kenntnis bereits in der Diskussion. Aber die haben natürlich alle keine Ahnung und bei ihren Abwägungen die munteren Bocholter Kids außer acht gelassen.
Ein Verbot ist schnell gesprochen und wenn es seriös begründet wurde ist es auch einleuchtend. Mir fehlt es aber, noch immer, an Inhalt.
Bitte Butter bei die Fische:
(ich zitiere mich mal selber)
Zitat:
Noch einmal: Wie hoch ist das Risiko, dass sich der Körper auf einen falschen Referenzwert einstellt?
Und wie hoch ist das Risiko, dass der Creatin-Supplementierer, in dem Falle dass er künftig Creatin unter falschem Referenzwert produkziert, etwas von dem falschen Referenzwert merkt?
Zitat:
Daß Rauchen die Gesundheit gefährdet ist wahrscheinlich auch nur so eine Behauptung, denn Altbundeskanzler Helmut Schmidt ist seit Jahrzehnten Kettenraucher, mit inzwischen 90 Jahren aber überdurchschnittlich alt.
Im Gegensatz zu der Creatinbehauptung gibt es über das Rauchen zig seriöse Vergleichsstudien, die wissenschaftlich sogar extrem vorbildlich abgehalten wurden. Über Creatinsupplementierung im Jugendalter scheinbar nicht. Auch mein Blick in den Alltag (den du hier leider konsequent abwertest und nicht mal Gegenbeispiele zu nennen vermagst) macht schon bei Bocholter Jugendlichen deutlich, dass die Risiken des Rauchens real sind.
In Ermangelung tatsächlichen Inhalts betrachte ich weiterhin Behauptungen wie "Crea für Jugendliche ist gefährlich (oder sogar höchst wahrscheinlich Schädlich)" als Stammtischparolen.
Offtopic:
Zitat:
Eure Diskussion zeigt mir nur, dass es in diesem Forum Leute gibt, die Ahnung von der Materie haben und diese auch vertreten, wie es sich gehört - ohne persönlich zu werden und auf fachlicher Ebene.
Ich beleidige Robert während einer Diskussion wie dieser üblicherweise per pn, aber sein Postfach ist voll.
Zitat:
Mal davon abgesehen, ob Creatin in jungem Alter die eigene Produktion unterbindet oder nicht, ist es doch schon alleine deswegen nicht ratsam, da der Körper in den meisten Fällen noch im Wachstum steckt und die höhere Belastung zur Folge haben könnte, dass sich die Wachstumfugen vorzeitig schließen. Auch wenn sie das schon ohne Creatin können, dürfte Creatin diesen Effekt nicht unerheblich verstärken.
Neben der mehr als umstrittenen Behauptung dass sich die Wachstumsfugen bei hoher Balstung schließen, ist wiederum fraglich Creatin einen so hohen Kraftanstoeg verursacht um diese (wenn es sie denn gibt) Grenze zu überschreiten. Falls dies tatsächlich der Fall sein sollte, müssten in der Jugend Creatin-Supplementierende im Schnitt kleiner sein als Vergleichspersonen ohne Creatinerfahrung.
Für die Bocholter Jugendlichen kann ich keine solchen Beobachtungen machen. Ist dies in anderen Gegenden der Fall? Nö? Hmmm. Dann bräuchte man eine seriöse Studie die es belegt. Falls es die nicht gibt bleibt deine These das als was ich sie betrachte: Sehr gewagt.
(und selbst WENN es so wäre, warum nicht einfach die WH-Zahl erhöhen, bewusst langsam steigern oder den Trainingsplan anpassen? Wäre die Creatin-Wachstumsfugengeschichte im endeffekt gar kein Problem wenn man nur intelligent trainieren würde?)
[offtopic aus]