Interessantes Thema:
Für mich kann ich sagen, dass sich einige meiner Ansprüche im Laufe der Jahre deutlich geändert haben, andere dagegen überhaupt nicht. Aber das hängt wohl wirklich auch damit zusammen, dass sich die generelle Lebenseinstellung etwas geändert hat und dies ein dynamischer Prozeß bleiben wird....
Meine Erziehung fand quasi nicht statt. Also in dem Sinn, das ich etwas besonders Positives davon in Erinnerung hätte. Als ich 14 Jahre alt war, habe ich mein Elternhaus verlassen. Das war einerseits gut, da ich sehr früh sehr selbständig wurde, allerdings habe ich mir dadurch selber einige Dinge verbaut. Letztenendes bin ich heute noch froh, nicht im Knast gelandet zu sein;-) Eine Folge dieser Zeit ist aber mein Anspruch an Freundschaft: die ist bedingungslos, aber genauso erwarte ich 100%-ige Loyalität mir gegenüber. Außerdem kann ich ganz gut auch mit widrigen Umständen zurecht kommen, da passe ich mich halt einfach an. In ca. 70 versch. Ländern, die ich bisher bereist habe, gibt es so einiges, dass dem deutschen Durchschnittsbürger als zu unhygienisch oder unzivilisiert vorkommt. Witzigerweise finde ich fast immer ein Gym, egal wo ich bin.
Während mir früher das Auto schon als Statussymbol wichtig war, ist es heute nur noch ein Fortbewegungsmittel. Aufgrund unserer ländlichen Lage und dem Umstand, öfters mal Pferde transportieren zu müssen, darfs gerne die XXL-Version sein, sprich SUV. Ich gebe da mehr auf komfortablen Fahrspaß als auf sündhaft teure Alu-Felgen... . Dass mich die Tankfüllung mehr als 100 €uronen kostet, ist mir dabei eher egal.
Da wir einen kleinen Pferdehof haben, steckt unser gesamtes Geld und vor allem die ganzen Schulden im Haus. Daraus resultiert auch die tatsache, dass unser letzter "richtiger" Urlaub im Jahr 2000 war, in Venezuela. Früher war ich aufgrund meines damaligen Hobby´s, der Sporttaucherei, viel in der Karibik und im Roten Meer unterwegs, oft 3x/Jahr. Die Zeit ist vorbei.... . Allerdings gefällt es meiner Frau und mir sehr gut zuhause, wir bauen schließlich seit Jahren an unserem Nest und es wird immer schöner. Dort, wo man sich wohlfühlt, soll man auch Urlaub machen, und dass ist in unserem Fall daheim! Ein Ausritt/Spaziergang zuhause ist eh unbezahlbar...... .
Essen gehen wir regelmäßig und auch teuer, wenns denn sein muss. Das liegt einfach daran, dass meine Frau selten zum Essen geht und wenn ich schon daheim bin, soll sie es sich gut gehen lassen. Alternativ dazu koche ich natürlich immer, wenn ich daheim bin. Bisher hat sie alles überlebt^^. Außerdem lade ich gerne unsere Freunde ein, zum Grillen oder auch ins Restaurant. Da lebe ich gerne südländisch und schaue nicht so aufs Geld, schließlich ist Essen und Trinken auch Lebensqualität, nicht nur das dicke Auto oder der Pool im Garten.
Was ich in meinem Leben erworben habe, habe ich mir selber erarbeitet. Mit 13,14 arbeitete ich in einer Gärtnerei, für umgerechnet 2€/h. Anderen wurde oft alles in den Allerwertesten geblasen, ich musste dafür buckeln. Mein erstes Auto kostete 2000 DM, damals ein Vermögen für mich. Nur beim Führerschein, die einzige Ausnahme, hat mich meine Oma unterstützt. Nachdem meine Frau auch sehr fleissig ist, werden wir uns in dem einen Leben etwas aufbauen, was ohne fremde Hilfe eine große Leistung darstellt, zumindest unter unseren Umständen. Dafür verzichtet sie zB auf einen übertrieben großen Kleiderschrank ( nebst Inhalt, selbstverständlich^^) und ich (momentan) auf meine Harley..... . Einerseits aus ökologischen, aber auch aus monitären Gründen, versuchen wir, möglichst wenig Strom oder Wasser zu verbrauchen. Lebensmittel wegzuwerfen ist für mich ein Greuel, und das in doppelter Hinsicht: erstens mussten Tiere sterben, damit ich was auf dem Teller habe und zweitens verhungern tgl. soviele Menschen, da kann ich übermäßige Völlerei nicht gutheissen. Da wir auf dem Land natürlich bessere Möglichkeiten haben, kaufen wir unser Fleisch zum großen Teil vom Bauer unseren Vertrauens, sprich meinem Kumpel. Obst sowie Gemüse gibts viel aus dem Garten oder einfach von der Edeka. Nachdem ich ein gutes Einkommen habe, müssen wir da Gott sei Dank nicht zu sehr auf den Preis achten, jedoch gibt es zB keine Erdbeeren mitten im Winter^^.
Sporttechnisch ist es mir egal, ob bereits Flugrost an den Hanteln hängt oder es sich um hochglanzpolierte Edelgewichte handelt, im Gegenteil: mir sind die stinkenden Eisenbuden lieber als die herausgeputzten "Fit-dich-gesund -aber-achte-auf-deine-Frisur-dabei-Schuppen", da bin ich sehr genügsam.
Klamotten habe ich wohl mehr als viele Frauen, liegt aber daran, dass ich ständig aus dem Koffer lebe und wenns eng wird, kaufe ich halt schnell ein paar Jeans und die liegen dann halt zuhause rum^^.
Insgesamt beschenke ich gerne Freunde und Familie, da geht auch einiges an Geld drauf.
Mal so als grober Überblick....