Also für meine Urteilsfähigkeit in puncto Lehrer sprechen gleich mehrere gewichtige Umstände:
1.) Ich bin zur Schule gegangen.
2.) Ich habe inzwischen genügend Abstand, um die Sache objektiver zu beurteilen.
3.) Ich habe Tante und Onkel, die beide Lehrer waren.
4.) Die Beteiligten zu 3.) habe ich also auch schulunabhängig erlebt.
5.) Die Beteiligte 3.1 hält eigenem vielfachen Bekunden zufolge jegliche Menschen ohne Hochschulabschluß für stinkendfaul und asozial, außerdem für kriminell. Die Putzfrauen an ihrer Schule bezeichnete sie stets als "Reinigungsasseln", Arbeiter auf dem Bau als "Schaufelstielstützer".
6.) Mein ehemaliger Klassenlehrer hat mich in den Stasi-Bunker gebracht.
7.) Heinrich Himmler war von Beruf Lehrer.
Ich habe ganz überwiegend die mir bekannten Lehrer als rechthaberisch und arrogant erlebt, zu tiefgründigen Diskussionen waren sie weder willens noch fähig. Es mag ja sein daß sie gegenüber dem Durchschnittsschüler über einen Wissensvorsprung verfügen, das sollte man aber auch erwarten dürfen. Dieses Wissen beschränkte sich oftmals aber auf bloßes Nachplappern von Lehrmeinungen, Erörterungen wurden regelmäßig abgewürgt, wohl weil man fürchtete argumentativ nicht parieren zu können.
Ich habe viele (wenn auch nicht alle) Lehrer erlebt, die sich ganz offensichtlich für was Besseres hielten als den einfachen Pöbel. Meine Mutter hat in einer Behörde gearbeitet, wo es auch etliche ehemalige Lehrer als Kollegen gab. Diese haben bei jeder Gelegenheit ihr Studium hochgehalten und bei unliebsamen Arbeiten rundweg erklärt, dafür nicht studiert zu haben. Bei einem Umzug innerhalb der Etage bestanden diese Herrschaften auf ihrem bisherigen "persönlichen" Bürostuhl, obwohl die Büros alle identisch möbliert waren. Den Bürostuhl, der Rollen hat, mußte aber der Hausmeister für sie über den Korridor schieben, ebenso die Kartons mit dem Kleinkram aus ihren Schreibtischen.