Die Wehrpflicht hatte durchaus ihre Daseinsberechtigung in einem Zeitalter des Verteidigungskrieges. Das Ding ist, dass man nicht viel Auswahl hat: Entweder man holt sich ein Söldnerheer, Hilfstruppen oder eben die eigenen Leute. Der Vorteil der "eigenen Leute" ist aber, dass sie um ALLES kämpfen: Leben, Freunde, Familie, Heimat. Es ist wahrscheinlicher, dass so eine Armee bis zum bitteren Ende versucht das Blatt zu wenden, als wenn du ein Söldnerheer hast, welches nur auf die Kohle scharf ist.
Das sind alles Gesichtspunkte, die früher noch aktuell waren, aber die Wahrscheinlichkeit, das wir in einem direkten Krieg mit unseren Nachbarn eintauchen, ist natürlich im Zuge der Europäisierung erheblich kleiner, wenn nicht gar unwahrscheinlich geworden. Ich selbst hab bei der Marine gedient und kann sagen: geschadet hat es nicht. So manche faule Kartoffel hat da nochmal gelernt, was es heißt, sportlich aktiv zu sein. Die Art der Leibesertüchtigung dürfte ruhig öfters auf dem Studenplan der Schulen stehen...