Am Samstag ging es doch wieder für einige Stunden mit den Dämmarbeiten auf dem Spitzboden weiter, ich bin auch ganz gut vorangekommen. Die größere Dielen-Fläche ist nun komplett aufgenommen, nachgedämmt und wieder mit den Dielenbrettern beplankt worden. Jetzt müssen noch die Randbereiche der übrigen Flächen folgen, damit keine Unterlüftung der Dielung mehr möglich ist. Nur wenn man die Luftströmung unterhalb der Dielung völlig unterbindet, erreicht die auf die Dielen aufgebrachte dicke Dämmschicht überhaupt einen Effekt.
Damit das Ganze auch bautechnisch sicher ist und kein Tauwasser in der Deckenkonstruktion entsteht habe ich den Temperaturverlauf innerhalb des geplanten Deckenaufbaus mit der Tauwasserkurve verglichen. Wie auf dem Diagramm ersichtlich, liegt die Temperatur im gesamten neuen Deckenaufbau durchweg zuverlässig über der Temperatur, bei der Tauwasser ausfallen würde. Tauwasser ist die Bezeichnung für Kondensat das sich bilden würde, wenn der von der Raumseite mit der warmen Luft in die Konstruktion eingetragene Wasserdampf innerhalb der Deckenkonstruktion soweit abkühlt, daß es zum Kondensieren - beispielsweise an den Dämmwollefasern - kommt. Dadurch kann die Konstruktion über den Winter derart durchnässen, daß sie selbst im Sommer nicht mehr völlig austrocknen würde. Abgesehen vom statischen Problem (Decke wird viel schwerer) kann das zu gravierendem Schimmelbefall in der Konstruktion führen, der zu kostspieligen Sanierungen zwingen würde.
Durch die verbesserte Dämmung ergibt sich eine dramatische Verringerung des Wärmeenergieverlustes, der U-Wert der ursprünglichen Konstruktion betrug (saubere Verarbeitung vorausgesetzt, die aber schon nicht gegeben war) 0,24 W/m² K.
Dank meiner massiven Dämmung verbessert sich dieser Wert auf 0,07 W/m² K, und liegt damit bezogen auf die nachgedämmte Dachgeschoßdecke sogar noch unter dem Grenzwert für sogenannte Passivhäuser (0,1 W/m² K). Statt 406 W Wärmeenergie pro Stunde gerechnet auf die gesamte Dachgeschoßdecke gehen dort nach Fertigstellung der Dämmung nur noch 116 W Wärmeenergie verloren. Nach meinen Berechnungen habe ich die Materialkosten für die Dämmung bis Ende 2010 über Heizkostenersparnis wieder reingeholt, ab dann macht die Dämmung Gewinn. Abgesehen davon bleibt es im heißen Sommer so natürlich viel kühler unterm Dach, was auch nicht zu verachten ist.