Wenn Du meine Einlassungen in diesem Thread sorgfältig gelesen hast, dann sollte Dir nicht entgangen sein, daß ich sehr wohl dafür plädiert und es als notwendig bezeichnet habe, daß das Mädel therapeutische Hilfe inklusive des Medikamentenentzugs erhält und daran natürlich auch mitwirkt. (Hab ich gelesen) In der Situation des Mädels den richtigen Weg zu erkennen und dann auch noch zu beschreiten, ist schwer, sehr schwer. (Sehe ich genauso, erst Recht, wenn man das hier im Forum aufgrund einer geschriebenen Seite versucht) Gerade dabei wäre ein Partner an ihrer Seite wichtig und eine große Stütze, (wenn das Mädel Hilfe in Anspruch nimmt bestimmt, ansonsten bestimmt nicht) der Verlust des Partners indes kann in solcher Krise zum Äußersten führen. Ich wage zu bezweifeln, ob sich der Partner der sich zuvor von ihr getrennt hat, dann nicht endlos Vorwürfe macht. (Das wäre in der Tat schlimm für den zurückgelassenen Partner) Ich erwarte nicht mehr, aber auch nicht weniger, als eine faire Chance für das Mädel. (Sehe ich auch so, keine Frage. Aber die hat sie nur, wenn sie willens ist was zu tun. Nicht, wenn sie ihr Heil lediglich im Führen einer Beziehung sucht) Nur weil sie in ihrer Verzweifelung und Resignation nicht gleich hurra schreit, sollte man sie doch nicht gleich in die Ecke schmeißen wie eine krumme Rolle Dachpappe. (Das verlangt auch keiner. Aber ob eine Beziehung in dem Stadium aufrecht zu erhalten ist, da hab ich meine Zweifel.)
Und nein, ich war mit keiner vergewaltigten Frau in einer Beziehung, aber ich halte es für nicht sachgerecht, aus einem konkreten Einzelfall heraus beurteilen zu wollen, wie die Prognosen für alle anderen vergewaltigten Frauen seien. (Ich habe einige Frauen mit solcher Vorgeschichte kennengelernt, und das Zusammensein ist kein Zuckerschlecken) 1945 wurden zigtausende deutsche Frauen von Soldaten der vorrückenden Roten Armee vergewaltigt, viele sogar mehrfach. Damals gab es nicht mal therapeutische Hilfe bei der Überwindung des Traumas, wohl aber Familien und Partner, die den Frauen Halt gaben. Sie haben nach den mir bekannten Informationen mehrheitlich später Familien gegründet und Kinder gehabt, ein normales Leben geführt. (Äußerlich vielleicht, aber wie es hinter der heilen Fassade aussah - wer weiß das schon als Außenstehender?) Sicher hat es auch Fälle gegeben, in denen es die Frau niemals mehr geschafft hat, in die Normalität zurückzukehren, kein Fall ist wie der andere, darum gehen pauschale Prognosen ganz gewaltig in die Hose.
Aber gut, ich halte mich jetzt hier raus. (Schade, warum?)