Zitat:
Zitat von
robert234
Och Spammer, ich finde es eben etwas grotesk, wenn man dem Menschen von heute in relativ isolierten Feldern wie der Ernährung versucht einzureden, daß er sich am besten an das Vorbild aus grauer Vorzeit halten möge.
Wer versucht, das wem einzureden? :icon_scratch: Ich finde (und betone das auch immer), man sollte sich über alle möglichen Ansätze informieren, seien es die stinknormalen DGE-Empfehlungen oder die AD, meinetwegen ausprobieren und sich ein eigenes Urteil bilden. Ich bin auch nicht mit allem einverstanden, was die Paläo-Leute da propagieren. Abgesehen von der Ernährung: Ich kann mir z.B. nicht vorstellen, dass Ausdauer bei unseren Vorfahren keine große Rolle gespielt hat. Die sind sicherlich nicht jeden Tag einen Marathon gelaufen, aber mussten doch bestimmt gewisse Strecken zurücklegen.
Zitat:
Ich sage ja nicht, daß unsere heutigen Ernährungsgewohnheiten durchweg gesund und gut seien, aber immerhin leben die Menschen heute sehr viel länger als Ottokar Mammutjäger, trotz oder wegen auch dieser geänderten Ernährung.
Archäologen sagen, dass die durchschnittliche Lebenserwartung nach der Einführung der Landwirtschaft zunächst drastisch zurückgegangen ist. Das heute erreichbare Alter ist wohl in erster Linie den hygienischen und medizinischen Erkenntnissen der letzten Jahrhunderte zu verdanken und nicht der Ernährungsweise.
Zitat:
Und natürlich haben sich die Menschen an ihren Lebensraum angepaßt, das sieht man doch allein schon wenn man die heute lebenden Menschen in verschiedenen Erdregionen miteinander vergleicht. So können die meisten Nordeuropäer Lactose problemlos spalten und daher Milch trinken, Asiaten mehrheitlich nicht. Menschen in Island haben durchweg einen höheren KFA und helleres Haar als Menschen aus dem Mittelmeerraum, Menschen in sehr sonnenreichen Regionen dunklere Haut und so weiter.
Das ist zweifellos richtig, aber ich frage mich, ob die Dinge, die mit den Grundlagen unserer Ernährung und Versorgung zu tun haben, sich vielleicht auf einer ganz anderen Ebene abspielen als solche Äußerlichkeiten. Immerhin sind wie ja schon seit etlichen Millionen Jahren keine Wasserbewohner und sind immer noch täglich auf eine gewisse Flüssigkeitsversorgung angewiesen. ;)
Zitat:
Ottokar Mammutjäger würde mit den Lebensbedingungen in den meisten dieser Regionen absolut nicht klarkommen, weil sie schlicht zu ihm nicht passen.
Würde ich momentan auch nicht, wenn man mir mein Haus, meine Kleidung und mein Geld wegnähme. ;)
Zitat:
Aber zu uns, den Menschen von heute, soll umgekehrt die Lebensweise des Ottokar praktisch 1:1 passen. Das halte ich in dieser Form für Unsinn, meine Meinung ist, wer Milch verträgt darf sie auch trinken, auch wenn der Ottokar niemals Milch getrunken hat. Und wer Spaß am Ausdauertraining hat, der sollte sich dem ruhig hingeben, auch wenn der Ottokar lieber nur einmal den Stein gehoben und auf den Mammut geschmissen hat, statt stundenlang herumzurennen.
Wenn ich das richtig in Erinnerung habe, ging es in der Diskussion hier nicht um die Lebensweise, sondern um die Ernährung. Deswegen habe ich auch zu dem Artikel verlinkt, weil die Ernährung darin eine gewisse Rolle spielt. Ich kann mich nicht erinnern, dass in diesem Thread jemand Masshunter oder jemand anderem nahe gelegt hätte, seine "Lebensweise" umzukrempeln. Die Tatsache, dass da erwachsene Männer mit nacktem Oberkörper durch das Unterholz robben, finde ich, ehrlich gesagt, auch recht albern. Ich bin auch alles Andere als ein Gegner von Ausdauersport.
Zitat:
Manche dieser Philosophien sind schlicht zu dogmatisch und undifferenziert. Man kann sich durchaus so ernähren wie Peter es von sich geschildert hat, und damit gesund und glücklich sehr alt werden.
Klar. Dogmatismus ist was für Idioten.
Zitat:
Aber es gibt eben diese Hanseln, die uns einreden wollen daß selbst Milch oder Nahrungsmittel aus Getreide widernatürlich und schädlich seien, und genau das halte ich für Unsinn.
Dass sie in den heutzutage oftmals verzehrten Mengen schädlich sind, steht eigentlich schon ziemlich fest. Leider ist es schwierig, es dem Getreide anzuhängen, weil die Betroffenen meist auch im Hinblick auf ihren Zuckerkonsum alles Andere als vernünftig sind. ;) Meines Wissens sind z.B. die Insulin-Auswirkungen einer Scheibe Weißbrot nicht so gravierend anders als die von meinetegen 20 g Zucker.
Zitat:
Ganz ehrlich: Nein. Ausnahme: Leute die Probleme damit haben, sonst zu einer halbwegs brauchbaren Ernährung zu gelangen, sprich ein 17-Jähriger der 61 kg auf 1,82 m Größe wiegt und uns erklärt, er würde ja schon sooo viel essen, oder umgekehrt der 113 kg-Moppel, der doch "fast nix" ißt. Bei denen halte ich definierte Anhaltspunkte, also einen EP, schon für sinnvoll.
Finde ich auch. Die Erstellung des ersten EPs ist meistens auch das erste Mal, dass sich die Leute mal bewusst mit ihrem Essen auseinander setzen. Viele haben doch überhaupt keine Vorstellung, was und in welchen Mengen sie täglich zu sich nehmen.