Das kannst Du ja gern so sehen.Zitat:
Ich find das irgendwie lächerlich sich wegen 15 Euro Geldstrafe so aufzuregen, Robert...
Addiert mit den opulenten "Verwaltungsgebühren" sind im Endeffekt an die 50 €, das sind über 7% meiner Monatsrente. Mag sein daß 50 € jemanden der 2.500 oder 3.000 € netto hat nicht so kratzen, aber da wird nicht nach Einkommen differenziert, schließlich soll es ja automatisch gehen, dieses moderne Raubrittertum.
Zum anderen stört mich ganz erheblich, wenn 20 bis 25% der Geblitzten generell straflos bleiben, nur weil sie Ausländer oder Motorradfahrer sind. Diese Logik erkläre mir mal, wenn es wirklich um die Verkehrssicherheit ginge, dann dürfte man nicht so eine große Gruppe machen lassen was sie will, zumal diese Gruppe ja weiß daß ihr nichts passiert. Spätestens an dieser Stelle bricht das Lügengebäude "Verkehrssicherheit" zusammen, wenn man sich vorher nicht schon gefragt haben sollte, was es z. B. mit der Verkehrssicherheit zu tun haben soll, wenn das brandenburgische Innenministerium von seinen Polizisten verlangt, im nächsten Jahr statt 47 Mio € Bußgeldern dann 59 Mio € einzunehmen. Die Weisung lautet nicht etwa "verbessert die Verkehrssicherheit, entschärft Unfallschwerpunkte", sondern füllt unsere Kasse besser. Juristisch betrachtet ist dann die Aktion als Rechtsmißbrauch anzusehen, man nutzt ein an sich gegebenes Recht zweckwidrig zur Erreichung anderer Ziele. Das würde ich auch nicht einsehen wenn es lediglich um 2 € ginge, allerdings ist man wohl als Ossi gegen staatliches Unrecht etwas sensibilisierter.
Und natürlich bin ich für Regeltreue, aber entweder für alle oder für keinen. Wenn zwei bis drei von zehn Kraftfahrern die Gewähr haben, aufgrund der Art und Weise der Geschwindigkeitsüberwachung niemals dafür belangt zu werden, obwohl sie die Regeln vermutlich dann öfter und schwerwiegender übertreten als die anderen, dann ist das jedenfalls für mich mit Gerechtigkeit nicht mehr zu vereinbaren.
Ich bin für Geschwindigkeitskontrollen, allerdings nicht nach dem einnahmeorientierten System "Schnappschuß", sondern dergestalt daß Polizeibeamte Kraftfahrer über mehr als acht oder zehn Meter Fahrstrecke beobachten und ggf. mit den Menschen auch reden. Das wird eher Einsichten bewirken als automatisiertes Abzocken und die Beamten könnten mit normalem Menschenverstand würdigen, ob jemand wirklich gerast ist, oder nur mal eben an gefahrloser Stelle einen Überholvorgang etwas zügiger abgeschlossen hat. Gerade die bußgeldfreie Verwarnung ist politisch aber nicht gewollt, es geht um die Einnahmen.
Wer keine Politik macht, mit dem wird sie gemacht.