Zitat von
robert234
Soweit es die Vermeidung unnötiger Belastung der Gelenkstrukturen angeht, ist davon auszugehen, daß Durchstrecken vielfach eine höhere Belastung dieser Strukturen bedingt. Nehmen wir als Beispiel mal das Bein, genauer dessen Kniegelenk, bei angewinkeltem Knie/Bein ist die Patella durch die erhöhte Spannung von Muskeln und Sehnen bereits in ihrer Gleitrinne positoniert, man könnte sogar sagen fixiert. Bei vollständiger Streckung des Beines geht diese Fixierung verloren und beim neuerlichen Beugen des Beines muß diese unter beachtlicher Spannung neu gesucht werden. Es liegt auf der Hand, daß das eine erhöhte und völlig unnötige Belastung des retropatellaren Knorpels bedeutet und bei entsprechender Prädisposition sehr schnell zu Schmerzen und Reizzuständen führen kann. Es kommt nicht von ungefähr, daß viele Menschen mit dem Beinstrecker Knieprobleme haben, Kniebeugen unter Vermeidung vollständiger Beinstreckung hingegen ohne weiteres ausführen können. Im übrigen fallen muskuläre Dysbalancen, etwa zwischen medialem und lateralem Kopf der Quads, bei vollständiger Beinstreckung wesentlich stärker nachteilig ins Gewicht, denn bei jeder einzelnen Streckung wird die Patella lateralisiert (seitlich verzogen) und aus ihrer idealen Gleitbahn gezerrt.
Für mich ist der Fall daher eindeutig, gerade bei schweren Belastungen ist ein Durchstrecken nicht opportun, bei einigen wenigen Isos mit vergleichsweise geringem Arbeitsgewicht im Interesse einer maximalen Spitzenkontraktion hingegen noch vertretbar.