@Coop:
Wie ich sehe lehren Sie bei BSA immer noch ihren Reha-ILB-Kram, wo man lediglich versucht, die "Trainer" so in die Welt zu entlassen, damit sie möglichst wenig Schaden anrichten können. Ist vielleicht auch besser so, wenn keiner durchfällt.
Es geht nicht um Ja-Sager oder nicht, aber es ist interessant zu sehen, daß Du es aus diesem Sichtwinkel betrachtest.
BTW. möchte ich gar nicht wissen, was dieser "Kniespezialist" für "fortgeschrittene Bodybuilder" in Behandlung hatte, wenn ich mir ansehe, wie mies viele Bodybuilder ihre Kniebeugen ausführen und was dort nicht alles als "tief" gilt. Meist hören deren "tiefe" Kniebeugen nämlich im Punkt der höchsten Drucks auf (was in der Parallele zum Boden ist) und das erhöht durch die Bewegungsumkehr die Kniebelastung nochmals zusätzlich.
Fakt ist folgendes:
Bei Kniebeugen jedweder Art erhöhen sich die auf das Kniegelenk einwirkenden Druck-, Zug- und Scherkräfte, das ist richtig.
ABER:
Beim Absenken in die tiefe Kniebeuge wird...
1) ab etwa 80° Knieinnenwinkel die Quadrizepssehne zunehmend um die Femurkondylen umgelenkt. Der Druck verteilt sich somit auf eine größere Fläche, was wesentlich zur
Entlastung des Patellargelenks in tiefen Beugestellungen beiträgt.
2) der Auflagepunkt und die Auflagefläche der Patella verändert. Bei tiefer Beugung ergibt sich eine große zweigeteilte Auflagefläche; dies bedeutet eine
verbesserte Druckverteilung und Druckminderung.
3) in der tiefen Position der Vastus Medialis sehr gut gedehnt in Form von Loaded Stretching, was ihn wiederum kräftiger macht und damit
das Knie sogar stärkt.
4) Auch Erfahrungen aus der Praxis bestätigen, dass ein Training der tiefen Kniebeuge bei korrekter technischer Ausführung und ALLMÄHLICHER GEWÖHNUNG an die tiefen Kniegelenkwinkel (d.h. erst mal viel viel weniger Gewicht) kein größeres Gesundheitsrisiko beinhalten als ein Training von Teilvarianten. Wenn das alles so schädlich wäre, dann könnte ein Großteil der Powerlifter und besonders Gewichtheber (die nochmals deutlich(!) tiefer gehen als Bodybuilder, siehe Bild unten) nur noch am Stock auf die Heberbühnen kommen.
(1)-(3): (vgl. BOECKH- BEHRENS W.U./ BUSKIES: Fitness-Krafttraining 2000).
Zur Kraftverteilung auf die einzelnen Kniegelenke siehe auch auf der Seite vom allseits anerkannten Dr. Moosburger, der u.a. Verbandsarzt in einigen Sportverbänden ist:
Ansehen ?
Da einfach die 2. Tabelle anklicken und dann beim Innen-Neigungungswinkel des Knies kleinere Werte eingeben. Unten sieht man das Kraftmoment, daß auf das Kniegelenk wirkt. Dieses ist bei Kniebeugen parallel zum Boden (was 60° Innenwinkel entspricht) am größten.
Ist übrigens einfache Physik...
Ich geh jetzt ins Training, heute sind Kniebeugen dran...
Grüße
BamBam
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