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Zwei Wochen ohne Milchzucker
Ein Glas Milch trinkt jeder Deutsche durchschnittlich am Tag. Doch 12 Millionen Menschen in Deutschland leiden an einer Milchzucker-Unverträglichkeit. Der Milchzucker (die so genannte Laktose) löst bei ihnen Magen- und Darmbeschwerden aus. Sobald sie Milchprodukte zu sich nehmen, gelangt der Milchzucker in den Darm, wo er normalerweise von einem Enzym gespalten und dann verdaut wird. Doch Menschen mit Laktose-Unverträglichkeit fehlt dieses Enzym. So gelangt der Milchzucker ungespalten in den Dickdarm, wo er von Darmbakterien vergoren wird. Dabei entstehen Gase, welche Magenschmerzen oder Blähungen verursachen.
In immer mehr Supermärkten finden sich so genannte Minus-L-Speisen. Doch Milchzucker vermeiden klingt simpler, als es ist, denn wo steckt der Stoff überall drin? Nur selten ist der "Milchzucker" eindeutig auf Packungsbeschreibungen ausgezeichnet. Oft verbirgt er sich hinter Begriffen wie etwa Laktose, Magermilch, Molke oder Zuckerstoffe.
Häufig sind auch Speisen davon betroffen, die völlig unverdächtig scheinen. Milchzucker findet sich nämlich in vielen industriell gefertigten Nahrungsmitteln. Das ist unter anderem Brot, Wurst und viele Fertigprodukte – denn es verbessert die Schmackhaftigkeit und sorgt für eine längere Haltbarkeit.
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Laktobiose, Magermilch, Molke oder Zuckerstoffe
Wenn man den Eindruck hat, dass man Milchprodukte nicht verträgt, dann sollte man morgens auf nüchternen Magen einen halben Liter Milch trinken und wenn man dann im Laufe der nächsten Stunde Magenbeschwerden bekommt, dann spricht vieles dafür, dass eine Milchzuckerunverträglichkeit vorliegt.
H2-Atemtest
Die endgültige Gewissheit, dass man unter Laktose-Intoleranz leidet, kann nur der so genannte H2-Atemtest bringen. Für diesen Test muss man 50 ml puren Milchzucker trinken. Dann wird halbstündlich die Atemluft überprüft.
Verbreitung
Weltweit sind rund 85 Prozent aller Erwachsenen laktoseintolerant. In Asien sogar nahezu 100 Prozent. Dort verzichten die Menschen schlicht komplett auf Milchprodukte. Wir Europäer haben die Fähigkeit Milchzucker zu spalten nur deshalb entwickelt, weil das in der Kuhmilch enthaltende Vitamin D in unseren sonnenarmen Breiten lange ein wichtiger Überlebensfaktor war.
Milchzucker-reduzierte Lebensmittel
Diese Produkte eignen sich deshalb für Menschen mit Laktose-Unverträglichkeit, weil die Laktose in ihnen bereits chemisch gespalten wurde. Im Laufe der Woche zeigte sich, dass unsere Probandin gut mit den laktosefreien Produkten zu Recht kommt. Ihr bleiben die Magenbeschwerden erspart und auch beim Kochen stellt sie fest, dass der sie geschmacklich kaum Abstriche machen muss.
Am Ende dieser zweiten Testwoche sagt ihr der Arzt, dass sie ihre Ernährung nun dauerhaft umstellen muss. Die Testerin wird in Zukunft möglichst wenig Milchprodukte essen und gelegentlich auf Minus-L-Speisen ausweichen. So lässt sich auch mit Laktose-Unverträglichkeit ohne Beschwerden leben.