Moin. Kennt ihr das vielleicht, wenn ein Mensch, der euch nah stand, verstirbt und ihr absolut keine Trauer spüren könnt? Obwohl ihr es eigentlich unbedingt wollt ...
Druckbare Version
Moin. Kennt ihr das vielleicht, wenn ein Mensch, der euch nah stand, verstirbt und ihr absolut keine Trauer spüren könnt? Obwohl ihr es eigentlich unbedingt wollt ...
Ja, war bei meiner Oma so, kam erst später.
Man muss die Dinge manchmal erst mal warnehmen das sie weg sind... ich hatte als Beispiel nach dem eine vergangene Beziehung ihr Ende nahm erst nach ca. 6 Wochen das erste mal Liebeskummer.
ist ein 1a Schutzmechanismus. Hat mir während der Diplomarbeit sehr geholfen. Super Sache!
da gings mir nicht nur einmal so, bei eigentlich jedem Verwandten der bis jetzt gestorben ist. Ich hab absolut null Trauer verspürt, ich kam mir dabei schon komisch vor?Zitat:
Auch als ein Kumpel von mir durch nen Autounfall gestorben ist, ja ich war kurz perplex dass es ihn getroffen hat, aber Trauer? Leider wieder Fehlanzeige.
Keine Ahnung warum, aber in der Hinsicht bin ich ziemlich gefühlskalt.
Nein, ich bin dann eine zeitlang traurig und am Boden aber irgendwann ist dann gut.Zitat:
Wahrscheinlich bist du eher der Onkel_Tom-Typ ;)
ey!? :motz: :DZitat:
also wenns nach mir ginge würde ich ja auch gern trauern, aber irgendwie kann ichs nicht. Weiss nicht warum das so ist, komm mir dadurch eh schon bissl abnormal vor! :ratlos:
Sind solche Fälle für dich gleich abgehakt oder "verfolgt" dich sowas dann?
Also verdrängst du nur oder bist du wirklich kalt!?
Sowohl bei meiner Oma, alsauch bei meinem Opa kam der Schmerz erst auf der Beerdigung. War dann aber ziemlich schlimm.....
also ehrlich gesagt eigentlich abgehakt. Da bin ich wohl wirklich so kalt. :oops:Zitat:
will es zwar nicht sein, aber es is so. :-o
Naja ich finde das überhaupt nicht schlimm.
Im Leben geht es doch eh immer darum mit Problemen klar zu kommen - solang das so funktioniert ist das dein Weg und somit gut.
Wo ich aber echt fast geheult hätte, als meine Katze vor zwei Jahren gestorben ist, und die hatte ich fast mein ganzes Leben lang. Klingt komisch dass ich bei nem Haustier trauere, bei Menschen aber nicht, aber ich glaub da muss bei mir ne gewisse Verbundenheit da sein. Meine Grosseltern hab ich nur selten gesehen, und den Kumpel zu derzeit auch so gut wie nie. Vielleicht daher keine Trauer?
Deshalb glaube ich aber auch, dass ich beim Tod meiner Eltern schon traurig wäre, denn die sehe ich ja jeden Tag, und da ist eine gewisse Verbundenheit.
Weia, Tom- das mit den Katzen kenne ich auch! Wir sind niocht normal!:shock:
Als mein Opa gestorben ist war ich schon traurig, besonders weil mein Vater mich an dem Tag in den Arm genommen hat und angefangen hat zu weinen. Wenn alle weinen muss ich auch ;).
Als jedoch unser Hund, mit dem ich seit der ersten Stunde meines Lebens zusammenwar, mit 16 Jahren gestorben ist gab es für mich kein halten mehr -> 2 oder 3 Tage durchgeheult. Naja, schwamm drüber :(
Die Beerdigung kommt noch, aber ich kenn mich ganz genau. Nicht mal da, kann ich irgendwie Trauer zeigen ... Vielleicht habe ich irgendne Phase von Erikson/Freud in meiner Kindheit übersprungen.. Aber shceinbar geht es vielen so !
Mit nicht, ganz im Gegenteil.Zitat:
Aber shceinbar geht es vielen so !
Das klingt aber so, als wärst du dann kurz davor, kann das?Zitat:
Nicht mal da, kann ich irgendwie Trauer zeigen
ich verspüre komischerweise auch bei tode von menschen kaum trauer. bei uns ist mal eine klasserkameradin bei einem autounfall gestorben wirklich ALLE in der klasse haben schlagartig angefangen zu weinen nur ich war etwas angeschlagen aber keine träne oder richtige trauer.ich hab echt gedacht "was bist du für ein monster?" aber bei dem tod meines opas war es nicht anders....menschen kommen und gehen. man kann nichts dran ändern wenn sie uns verlassen. bei liebestechnischen geschichten ist es da natürlich ganz anders :| man verliert einen menschen den man mag.dieser existiert aber noch und es könnte ja noch so wie früher sein.versteht ihr was ich meine ^^?
bei der trennung meiner eltern wars gleich. da war ich gut am trauern weil ich wusste, dass es ja noch beide gibt(mutter&vater).
@ Unreal:
wenn der Verlust abstrakt bleibt, dann ist er für mich immer leicht zu verkraften. Ich neige dazu nicht zu begreifen wenn jemand weg ist, so ist es für mich schmerzhafter meine Mutter am Grab meiner Oma weinen zu sehen, als den Sarg zu begleiten, oder Omas Wohnung nach irgendwelchen Dokumenten zu durchsuchen. Hätte ich den Sterbeprozess mit angesehen, hätte es mich 100%ig mehr mitgenommen.
So gehts mir auch, Ronny.
Vor allem stelle ich fest, seit ich eine eigene Familie habe treffen mich Schicksalsschläge anderer weitaus weniger. Meine Frau ist oft etwas perplex wenn ich mit einer kurzen Äußerung meine "Gleichgültigkeit" zu verstehen gebe. Mir fällt einfach oft nix anderes ein als "was willst da machen" oder "naja, kann man halt nicht beeinflussen". Komme mir auch oft ein wenig kalt vor - dafür ists das Schlimmste meine Frau, Mutter, Schwester oder Tochter weinen zu sehen.
Als ich bei nem Kumpel war und er mir erzählt hat das an jenem morgen mein bester Freund tödlich verunglückt ist.. wars auch eher so "hm ist scheiße" hab das ehrlich gesagt gar nicht so wirklich realisiert...
Nach einigen Tagen und dann spätestens an seiner Beerdigung als seine kleine Schwester eine total goldige Rede gehalten hat (sie war damals erst 12) schlugs ein wie eine Bombe.. da hab ich erst so langsam kapiert was eigentlich abgeht.. das ich ihn nie wieder sehe.. das er so früh einfach weg ist und nie mehr wieder kommt.
Die nächsten Tage war ich eigentlich kaum richtig ansprechbar.. nunja bin wie ich ehrlich zugeben muss ein ziemliches sensibelchen.. mich hat das dann richtig mitgenommen war ja auch gerade erst 16. Ich krieg heute noch Gänsehaut wenn ich das Lied höre das seine Schwester für seine Beerdigung ausgesucht hatte.. ein besseres Lied hätte man nicht treffen können um die Gefühle und Emotionen zu beschreiben...
Ich kenne das, wenn der Schmerz so verspätet kommt.
Ich weiß noch, als meine Mama anrief und mir heulend am Telefon erzählte, dass mein Cousin gestorben ist.... nur wenige Wochen darauf auch meine Oma...
Aber wirklich REAL aufgenommen hatte ich es irgendwie bei beiden erst sehr viel später... so nach 2-3 Tagen und dann bin ich total zusammengebrochen und habe geweint wie ein Baby...
Ist aber glaube ich normal wenn jemand stirbt, vor allem wenn es jemand sehr nahestehendes war. Wirklich begreifen tut man das erst bei Rückblicken. Wenn ich heute so an meinen cousin denke dann braucht es manchmal etwas bis mir wieder einfällt, dass er nicht mehr da ist und ich ihn nie wieder sehen werde...
@tn: Welches Lied war es, wenn man fragen darf?
Xavier Naidoo - Abschied nehmen...
Er war sowas wie ein Bruder für mich auch wenn das oft gesagt wird. Was wir erlebt und zusammen durchgestanden haben... die Erlebnisse und Erinnerungen kann mir keiner nehmen...
Das einzige was ich jetzt noch für ihn tun kann ist ein wenig auf seine Schwester aufzupassen..
Kopf hoch! Und wenn ich mir deinen breiten Rücken ansehe kann das für dich ja keine schwere Sache sein! Das Lied ist wirklich schönZitat: