Leistenbruch-Op - Erfahrungsbericht
Am Donnerstag, den 02. April 2009 wurde mein Leistenbruch operiert.
Die Vorgeschichte:
Eine leichte Vorwölbung im Bereich der rechten Leiste bestand bei mir schon einige Jahre. Ich konnte aber ungehindert schwer trainieren und hatte keine Schmerzen.
Im vergangenen Jahr vergrößerte sich die Vorwölbung und ich mußte die austretende Darmschlinge immer häufiger mit der Hand in den Körper zurückdrücken.
Abhilfe schaffte zu Anfang ein Bruchslip. Beim Bruchslip wird im Bruchbereich elastisches, verstärktes Gewebe eingenäht das im Leistenbereich eng anliegt.
Dadurch war wieder ein beschwerdefreies Training möglich.
Vor ca. 6 Monaten war der Bruch so groß geworden daß ich keine Kniebeugen mehr ausführen konnte. Zuletzt mußte ich die Darmschlingen mehrmals stündlich zurückdrücken. Nun langte es, da meine Lebenqualität deutlich schlechter wurde und ich schließlich gar nicht mehr trainieren konnte.
Die Brucherweiterung war manchmal durch ein "Ziehen" begleitet, ansonsten schmerzfrei.
(Siehe Bilder 1-3)
Dienstag, 24. März:
Erstuntersuchung beim Hausarzt und Überweisung in eine Klinik in Hannover.
Montag, 30. März:
Voruntersuchung in der Klinik, EKG, Blutabnahme, Gespräch mit dem Narkosearzt und OP-Termin.
Donnerstag, 02. April:
Op-Termin.
Am Vorabend habe ich den Bauch- und Schambereich sauber rasiert.
(Gilette Mach 3)
In der Klinik machen das Lernschwestern oder Zivis, wer es lieber mag lässt sich in der Klinik rasieren.:)
Um 6:45 Uhr war Aufnahme in der Klinik. Ich bekam Thrombosestrümpfe und einen Slip mit Windeleinlage für abgehende Flüssigkeiten bei der Op.
Um 10:00 Uhr gab es eine Beruhigungstablette, dann Abfahrt in den OP-Bereich und Vollnarkose.
Von ca. 10:30 - 12:00 Uhr Operation.
Danach wurde ich vom Aufwachraum wieder auf mein Zimmer geschoben.
In der rechten Leistengegend war der Zugang für den Drainageschlauch, über Zugang 1-3 wurde operiert.
Operationsmethode der Klinik:
Für die einzelnen Operationslokalisationen ergeben sich entsprechend typische Operationsmethoden. Im Bereich der Leiste ist die endoskopische Operationstechnik die hier am häufigsten durchgeführte Methode. Hier wird über das sogenannte endoskopisch extraperitoneale Vorgehen eine Schicht unter dem Unterhautfettgewebe und unter der Bauchwandmuskelhülle gesucht, um von dort aus direkt ohne Eröffnung der Bauchhöhle im Bereich der Leiste den Bruch auszupräparieren und dort ein Netz mit einer Mindestgröße von 10 x 15 cm vor die Bruchpforte auf der Innenseite (also auf die biomechanisch günstige Seite) der Bauchwand einzulegen.
Nach 10 Minuten im Zimmer konnte ich allein aufstehen und zur Toilette gehen.
Die Schmerzen sind direkt vergleichbar mit starkem Bauchmuskelkater, einseitig. Schmerzlindernde Medikamente brauchte ich nicht.
Zu essen gibt es am Operationstag eine leichte Suppe am Abend und Wasser ohne Kohlensäure. Ab Freitag Vollkost.
Freitag, 03. April:
Der Drainageschlauch wird entfernt.
Ich kann normal gehen, begleitet von heftigem "Bauchmuskelkater".
Samstag, 04. April:
Nach der Visite Entlassung aus der Klinik.
Weichteilbrüche heilen nicht von allein. Ohne Operation wird der Bruch größer und es können Komplikationen auftreten.
(Bild 2+3 am Tag vor der OP, Bild 4 am Tag nach der Op, Bild 5 am Samstag den 04. April, 2 Tage nach der OP)
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Leistenbruch die Zweite. (Bild 1+2)
Nixe hat mich ja auch dauernd dran erinnert, sonst wird es nichts mehr mit der Bühne...:smile:
Montag, 2. März 2015:
Untersuchung und Überweisung durch den Hausarzt
Mittwoch, 4. März 2015:
Voruntersuchung im Krankenhaus Siloah in Hannover, EKG, Blutabnahme, Besprechung der OP-Methode
Dienstag, 10. März 2015:
OP-Termin im Siloah
7:00 Aufnahme im Op-Bereich.
10:45 Vorbereitung zur OP. (Thrombosestrümpfe bekommen nur noch Patienten mit Venenleiden, brauchte ich nicht)
Die Wartezeit war recht lang da Notfälle zwischendurch operiert wurden.
14:45 - 16:30 OP.
Operationsmethode wie vor 6 Jahren in Vollnarkose.
TEPP
Präparation des extraperitonealen Raumes, Darstellung der zu erhaltenden Strukturen, Platzierung eines 10X15 cm großen Netzes, Einlage einer Drainage und danach Wundverschluß. (Bild links vorher, Bild rechts mit Netz)
Übersetzt heißt das: Der Bauch wird mit Gas aufgeblasen (wie eine Trommel) und über 3 Zugänge wird minimalinvasiv operiert
Unmittelbar nach der OP wurde ich wach und war sofort ansprechbar.
Neuerdings werden bei der Vollnarkose die Hirnströme gemessen um das Narkosemittel besser zu dosieren.
16:45 Uhr Fahrt auf die Station
17:00 Uhr zu Fuß auf die Toilette. Wasserlassen ging problemlos.
Die Wundschmerzen waren geringer als vor 6 Jahren, die Blutungen an der Drainage waren weniger.
Mittwoch, 11. März 2015:
Entfernung der Drainage.
Die Schmerzen sind vergleichbar dem Bauchmuskelkater nach längerer Trainingspause.
Donnerstag, 12. März 2015:
9:00 Uhr Entlassung aus der Klinik
Ich zitiere aus dem Gerspräch mit dem Oberarzt:
- körperliche Schonung nicht erforderlich
- nach 7 Tagen Fäden ziehen
- schweres Training nach 14 Tagen
- Radfahren und Walken ab sofort
Ich hoffe nun habe ich Ruhe.
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