Hab noch was interessantes zum DEHNEN / Streching gefunden:
"Streching - Gründe und Formen für eine Trainingsform"
von Klaus Ruscher
Stretching - der Begriff geistert durch nahezu alle Trainingspläne aller Sportarten. Acht von zehn Sportlern stretchen regelmäßig. Mehr als die Hälfte davon absolviert Stretching sogar als eigenständige Trainingseinheit. Stretchingstunden in Fitness-Studios sind Standardprogramme.
Was ist dran, am Stretching ? Warum, und in welcher Art und Weise soll/ kann diese Form des Beweglichkeitstrainings die Leistungsfähigkeit beeinflussen ?
Zunächst: Was heißt „Stretching“ ?
Stretching bedeutet nichts anderes als Dehnen - jedoch nicht als „vorsintflutartige“ Zerrgymnastik mit federnden Wippbewegungen gedacht. Stretching folgt dem Grundprinzip Dehnen und Halten. Dabei dürfen die jeweiligen Übungen auf keinen Fall soweit ausgeführt werden, dass sie Schmerzen verursachen. Man spricht auch vom „sanften Dehnen“.
Warum Stretching ?
Die Argumente sind vielfach. Im Grunde ist Flexibilität ( = Beweglichkeit, Bewegungsausmaß der Gelenke und Muskulatur ) ein Grundelement der körperlichen Leistungsfähigkeit, neben Kraft und Kondition.
Die Kraftübertragung beim Sport folgt auch den Gesetzen der Biomechanik. Einfach: Großer Hebel - hohe Kraftübertragung - kurzer Hebel - weniger Kraftübertragung. Bewegungseinschränkungen verhindern optimale Kraftentfaltung und Koordination.
Durch Training neigen die Muskeln dazu, sich zu verkürzen. Dieser Effekt birgt einige Risiken. Zum einen neigen verkürzte Muskeln und unelastische Sehnen zu Verletzungen. Meistens handelt es sich dann um Zerrungen oder Sehnenscheidenentzündungen. Andererseits entstehen bei Verkürzungen oftmals statische Ungleichgewichte. Kräfte werden dann einseitig auf Bänder und Gelenke Übertragen und führen nach einiger
Zeit zu Überlastungen ( z.B. Rückenbeschwerden aufgrund verkürzter Beinmuskulatur ).
Stretching ist regenerationsfördernd. Durch richtiges Dehnen regt man den Stoffwechsel in den Sehnen und der Muskulatur an. Nach einem harten Training lösen sich Spannungszustände schneller, und Abfallprodukte ( z.B. Laktat ) werden rascher abtransportiert.
Stretching wirkt auch psychisch entspannend. Ein konzentriert und in Ruhe ausgeführtes Dehnprogramm, evtl. mit entsprechender Musik, kann sehr beruhigend sein.
Wie Stretchen ?
Grundsätzlich sollte einem Dehnprogramm immer ein lockeres Aufwärmtraining vorgeschaltet sein, außer man führt es direkt nach einer Trainingseinheit durch. Die Muskel sich dann besser durchblutet und dadurch geschmeidiger. Ein entsprechendes Aufwärmen sollte durchaus den ganzen Körper beanspruchen.
Lockeres Laufen oder Radfahren für 10-15 Min., mit Lockerungsübungen für den Oberkörper, eignen sich am besten. Die verschiedenen Übungen sollen, wie bereits erwähnt ohne Schmerz und konzentriert durchgeführt werden.