L-Glutamin
L-Glutamin ist ebenfalls eine Aminosäure die der Körper benötigt. Besonders wichtig ist L-Glutamin für die Regeneration. Mit 20g pro Tag (aufgeteilt auf zweimal 10g) seid ihr prinzipiell auf der sicheren Seite und auf dem richtigen Weg. Aber auch hier sollte die korrekte Einnahme beachtet werden. Am sinnvollsten wäre es, L-Glutamin morgens zum Aufstehen und direkt nach dem Training zu sich zu nehmen. Es gibt ebenfalls den Ansatz 20g L-Glutamin kurz vor dem Schlafen gehen einzunehmen. Eine weitere Anwendungsmöglichkeit wäre, die Einnahme direkt vor dem Training. Unter 20g pro Tag braucht ihr damit erst gar nicht anzufangen. L-Glutamin ist für niemanden rausgeschmissenes Geld. Sowohl für den Wettkampfathlet, als auch für den Hobbysportler ist es sinnvoll L-Glutamin zu supplementieren. Für den Wettkampfathleten halte ich L-Glutamin, neben den BCAAs, für unverzichtbar! Gerade in einer Wettkampfvorbereitung kann nur davon profitiert werden, weil der Körper schneller wieder leistungsfähig ist.
Wichtig: Sobald das Glutamin in Flüssigkeit ist, das Mischgetränk ZEITNAH (binnen 10 Minuten) verzehren. L-Glutamin hat die Eigenschaft, dass es sich in Flüssigkeit binnen 10 Minuten zersetzt und wirkungslos wird!
L-Arginin
L-Arginin wird oftmals als der NO-Booster und „Pump-Booster“ schlecht hin dargestellt. L-Arginin ist eine Aminosäure, welche die Eigenschaft besitzen soll, die Regeneration zu fördern und den Muskel besser durchbluten soll. Mittlerweile gibt es Studien, welche die „traumhafte“ Wirkung von L-Arginin als solches entkräfteten. Es konnte nicht nachgewiesen werden, dass L-Arginin maßgeblich zu einer Erhöhung des NO-Gehalts im Blut beigetragen hat.
Das grundlegende „Problem“ des mangelnden Effektes ist, dass eine typische BB-Ernährungsweise, aufgrund des proteinhaltigen Essens, bereits ausreichend L-Arginin zugeführt wird. Eine Erhöhung des Arginins selbst würde, aufgrund der „schlechten“ Resorption, nicht zu maßgeblichen Leistungssteigerungen führen. Allerdings hat man herausgefunden, dass es durchaus eine Möglichkeit gibt den gewünschten Effekt, den Gehalt von NO im Blut zu erhöhen, zu erzielen. Hierzu ist es notwendig die Aktivität des Enzym Stickoxid-Synthase zu erhöhen. Jim Stoppani hat sich dazu wie folgt geäußert:
„Man hat festgestellt das mehrere Inhaltstoffe die Aktivität von NOS steigern: Diese umfassen: Pycnogenol….Amerikanischer Ginseng….Gynostemma pentaphyllum….Histidin…“
Studien hin oder her, ich persönlich bin überzeugt von der Wirkung durch L-Arginin. Wenn auch (aus Sicht der wissenschaftlichen Arbeit) in diesem Fall bedingt von einem Placebo gesprochen, erleichtert L-Arginin – gerade in einer Wettkampfdiät – das Durchhalten im Training. Der gewünschte bessere/größere Pumpeffekt findet statt. Allerdings halte ich L-Arginin nur für einen ambitionierten Athleten für sinnvoll. Für den so genannten Hobbysportler wäre es in meinen Augen „rausgeschmissenes“ Geld, schon alleine aus dem Grund, dass der Hobbysportler wahrscheinlich erst gar nicht die Intensität im Training erreichen würde, um den gewünschten Effekt von L-Arginin zu verspüren bzw. das überhaupt die Notwendigkeit des Einsatzes von L-Arginin besteht.
Persönlicher Anwendungstipp: Grundsätzlich sollte L-Arginin immer als Pre-Workout zu sich genommen werden. Während einer Diät und auch der „Off-Season“ bietet es sich an, L-Arginin zur Halbzeit des Trainings – ebenfalls wie BCAAs – zu sich zu nehmen. Während einer fordernden Wettkampfvorbereitung führt es noch einmal zu einem weiteren Push im Training.
Hinweis: Die zusätzliche Supplementierung von L-Arginin KANN Herpeserkrankungen ausbrechen lassen oder aber solche verschlimmern.
L-Carnitin
L-Carnitin, wohl eines des umstrittensten, aber gängigsten und sehr bekannten Supplements, soll den Stoffwechsel antreiben und somit die Fettverbrennung ankurbeln. Ich persönlich halte L-Carnitin allerdings für mehr als überflüssig. Es ist zwar richtig, dass unser Körper L-Carnitin benötigt, um u.a. Fette zu verstoffwechseln. Allerdings führen wir schon über unsere tägliche Ernährung mehr als genug dem Körper zu.
Nun sind unsere Zellen nur bedingt in der Lage L-Carnitin aufzunehmen und dieses zu verwerten. Eine zusätzliche Supplementierung wäre also nur dann sinnvoll, wenn entsprechende Zellen „trainiert“ sind um mehr L-Carnitin aufzunehmen und somit mehr zu „verarbeiten“ und hier kommt das Problem das ich sehe: der Hobbysportler ist nicht auf einem solchen Niveau, dass er körperlich in der Lage wäre, den gewünschten Mehreffekt aus L-Carnitin zu erzielen. Aber auch für den fortgeschrittenen Sportler halte ich persönlich L-Carnitin als eine „Leergeldinvestition“.
Eine Empfehlung zur zusätzlichen Supplementierung von L-Carnitin kann ich also nicht abgeben.
Weight Gainer
Der Begriff „hard gainer“ ist allgemein bekannt und eine Menge glauben, sie gehören zu diesen so genannten „hard gainern“. Sie versuchen dies zu begründen mit Sätzen wie „Ich kann essen was ich will und ich nehme nicht zu“. Ich möchte an dieser Stelle nicht zu sehr auf den Begriff hard gainer eingehen, nur so viel: Meist reicht allein ein Blick aus um das ich mir ein Urteil erlaube, ob dies zutrifft oder nicht. Ein hard gainer ist einfach nur dünn, klapprig und hat einen sehr geringen Fettanteil. Der Rest belügt sich selbst!
Nun zurück zum eigentlich Thema, Weight Gainer:
Sie erzielen das Ergebnis, welches sie versprechen… Gewicht produzieren. Das ist aber auch kein Wunder, betrachtet man einmal die Zusammensetzung eines Weight Gainers. Hier ein Auszug der Zutatenliste eines gängigen Produktes auf dem Markt: „Dextrose, Molkeproteinkonzentrat, Maltodextrin, Milchproteinisolat, Fruktose […]“ Dabei möchte ich auf die Fett markierten Begriffe aufmerksam machen. Der großteilige Bestandteil eines Weight Gainers ist Einfachzucker. In Deutschland ist die Gesetzeslage so, dass die Zutaten in der Reihenfolge der Menge (absteigend) angegeben sein müssen. Dextrose befindet sich dabei an erste Stelle, dem können wir entnehmen, dass Dextrose den größten Bestandteil des Produktes ausmacht.
Des Weiteren werben Weight Gainer damit, dass sie mit bis zu 70% aus Kohlenhydrate bestehen. Alles schön und gut, von diesen 70% stellen min. 50% Einfachzucker dar. Nach eigenen Erfahrungen treibt ein Weight Gainer die Wage also erfolgreich hoch, jedoch nicht mit dem für BBler gewünschten Effekt der Qualitätsmasse sondern regelrecht den Fettgehalt. Hinzu kommt der extreme Einfluss auf den Insulinspiegel. Ich habe für mich die Erfahrung gemacht, dass der Weight Gainer ein regelrechter Antrieb für Heißhungerattacken ist.
Beim Kauf eines solchen Produktes sollte dies immer mit berücksichtigt werden und nach eigenen Erfahrungen kann ich keinem einen Weight Gainer empfehlen: Außer vielleicht den wirklichen hard gainern. Doch auch da ist zu berücksichtigen… Die Dinger schmecken alles andere als appetitlich, wenn man die korrekte Dosierung einhält.
Einem „Normalsterblichen“ mit einem nicht ungewöhnlichen Stoffwechsel rate ich definitiv vom Kauf eines Weight Gainers ab! Das Geld das ihr dafür ausgebt lagert sich alles in Form von Fettpölsterchen auf den Rippen an.
Persönliche Empfehlung: Wenn ihr Probleme mit der Gewichtszunahme habt, dann mixt euch euern Weight Gainer selbst zusammen. Nehmt Instant-Haferflocken, Rosinen, Früchte, Quark und Milch. Wem der EW-Gehalt zu niedrig ist und noch etwas für den Geschmack braucht nimmt zusätzlich Eiweißpulver, das ganzen in den Mixer und schon habt ihr euern eigenen Weight Gainer. Für die meisten sollte aber ein anständiger Postworkoutshake reichen.
Autor: ele aKa aLex